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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Leb ich noch aber ein Jahr, so soll es ihn
   wahrlich gereuen!

Doch was helfen die Worte! Vernehmet,
   trauriger Henning:

Eurer Tochter ermangl' es an nichts, was ir-
   gend den Todten

Nur zu rechte geschieht. Ich laß ihr Vigilie
   singen,

Sie mit großer Ehre zur Erde bestatten; dann
   wollen

Wir mit diesen Herren des Mordes Strafe
   bedenken.

Da gebot der König, man solle Vigilie
   singen.

Domino placebo begann die Gemeine, sie
   sangen

Alle Verse davon. Ich könnte ferner er-
   zählen,

Leb ich noch aber ein Jahr, so soll es ihn
   wahrlich gereuen!

Doch was helfen die Worte! Vernehmet,
   trauriger Henning:

Eurer Tochter ermangl' es an nichts, was ir-
   gend den Todten

Nur zu rechte geschieht. Ich laß ihr Vigilie
   singen,

Sie mit großer Ehre zur Erde bestatten; dann
   wollen

Wir mit diesen Herren des Mordes Strafe
   bedenken.

Da gebot der Koͤnig, man solle Vigilie
   singen.

Domino placebo begann die Gemeine, sie
   sangen

Alle Verse davon. Ich koͤnnte ferner er-
   zaͤhlen,

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[31/0039] Leb ich noch aber ein Jahr, so soll es ihn wahrlich gereuen! Doch was helfen die Worte! Vernehmet, trauriger Henning: Eurer Tochter ermangl' es an nichts, was ir- gend den Todten Nur zu rechte geschieht. Ich laß ihr Vigilie singen, Sie mit großer Ehre zur Erde bestatten; dann wollen Wir mit diesen Herren des Mordes Strafe bedenken. Da gebot der Koͤnig, man solle Vigilie singen. Domino placebo begann die Gemeine, sie sangen Alle Verse davon. Ich koͤnnte ferner er- zaͤhlen,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/39>, abgerufen am 24.04.2024.