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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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unbequemer ist als uns je ein Mann oder
eine Frau werden könnte.

So sprach er lebhaft und hätte wohl noch
lange fortgesprochen, wenn nicht blasende Po¬
stillions die Ankunft der Herrschaften verkün¬
digt hätten, welche wie abgemessen von beyden
Seiten zu gleicher Zeit in den Schloßhof her¬
einfuhren. Als ihnen die Hausgenossen ent¬
gegen eilten, versteckte sich Mittler, ließ sich
das Pferd an den Gasthof bringen, und ritt
verdrießlich davon.


unbequemer iſt als uns je ein Mann oder
eine Frau werden koͤnnte.

So ſprach er lebhaft und haͤtte wohl noch
lange fortgeſprochen, wenn nicht blaſende Po¬
ſtillions die Ankunft der Herrſchaften verkuͤn¬
digt haͤtten, welche wie abgemeſſen von beyden
Seiten zu gleicher Zeit in den Schloßhof her¬
einfuhren. Als ihnen die Hausgenoſſen ent¬
gegen eilten, verſteckte ſich Mittler, ließ ſich
das Pferd an den Gaſthof bringen, und ritt
verdrießlich davon.


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[171/0176] unbequemer iſt als uns je ein Mann oder eine Frau werden koͤnnte. So ſprach er lebhaft und haͤtte wohl noch lange fortgeſprochen, wenn nicht blaſende Po¬ ſtillions die Ankunft der Herrſchaften verkuͤn¬ digt haͤtten, welche wie abgemeſſen von beyden Seiten zu gleicher Zeit in den Schloßhof her¬ einfuhren. Als ihnen die Hausgenoſſen ent¬ gegen eilten, verſteckte ſich Mittler, ließ ſich das Pferd an den Gaſthof bringen, und ritt verdrießlich davon.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/176>, abgerufen am 19.04.2024.