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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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hielt er an, weil sie ihm nicht geläufig waren,
und so wär' es für jeden Andern schwer ge¬
wesen ein Duett mit ihm durchzubringen.
Aber Charlotte wußte sich darein zu finden;
sie hielt an und ließ sich wieder von ihm
fortreißen, und versah also die doppelte Pflicht
eines guten Kapellmeisters und einer klugen
Hausfrau, die im Ganzen immer das Maaß
zu erhalten wissen, wenn auch die einzelnen
Passagen nicht immer im Tact bleiben sollten.


hielt er an, weil ſie ihm nicht gelaͤufig waren,
und ſo waͤr' es fuͤr jeden Andern ſchwer ge¬
weſen ein Duett mit ihm durchzubringen.
Aber Charlotte wußte ſich darein zu finden;
ſie hielt an und ließ ſich wieder von ihm
fortreißen, und verſah alſo die doppelte Pflicht
eines guten Kapellmeiſters und einer klugen
Hausfrau, die im Ganzen immer das Maaß
zu erhalten wiſſen, wenn auch die einzelnen
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[43/0048] hielt er an, weil ſie ihm nicht gelaͤufig waren, und ſo waͤr' es fuͤr jeden Andern ſchwer ge¬ weſen ein Duett mit ihm durchzubringen. Aber Charlotte wußte ſich darein zu finden; ſie hielt an und ließ ſich wieder von ihm fortreißen, und verſah alſo die doppelte Pflicht eines guten Kapellmeiſters und einer klugen Hausfrau, die im Ganzen immer das Maaß zu erhalten wiſſen, wenn auch die einzelnen Paſſagen nicht immer im Tact bleiben ſollten.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/48>, abgerufen am 19.04.2024.