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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.

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Allein auch mit dem besten Vorsatze ge¬
lang es den Fremden nicht, die Freunde
dießmal mit einer unverfänglichen Unterhal¬
tung zu erfreuen. Denn nachdem der Be¬
gleiter durch manche sonderbare, bedeutende,
heitere, rührende, furchtbare Geschichten die
Aufmerksamkeit erregt und die Theilnahme
aufs höchste gespannt hatte; so dachte er
mit einer zwar sonderbaren, aber sanfteren
Begebenheit zu schließen, und ahndete nicht,
wie nahe diese seinen Zuhörern verwandt war.


Allein auch mit dem beſten Vorſatze ge¬
lang es den Fremden nicht, die Freunde
dießmal mit einer unverfaͤnglichen Unterhal¬
tung zu erfreuen. Denn nachdem der Be¬
gleiter durch manche ſonderbare, bedeutende,
heitere, ruͤhrende, furchtbare Geſchichten die
Aufmerkſamkeit erregt und die Theilnahme
aufs hoͤchſte geſpannt hatte; ſo dachte er
mit einer zwar ſonderbaren, aber ſanfteren
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[196/0199] Allein auch mit dem beſten Vorſatze ge¬ lang es den Fremden nicht, die Freunde dießmal mit einer unverfaͤnglichen Unterhal¬ tung zu erfreuen. Denn nachdem der Be¬ gleiter durch manche ſonderbare, bedeutende, heitere, ruͤhrende, furchtbare Geſchichten die Aufmerkſamkeit erregt und die Theilnahme aufs hoͤchſte geſpannt hatte; ſo dachte er mit einer zwar ſonderbaren, aber ſanfteren Begebenheit zu ſchließen, und ahndete nicht, wie nahe dieſe ſeinen Zuhoͤrern verwandt war.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/199>, abgerufen am 24.04.2024.