Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Mathilde kämpfte lange mit sich, was sie thun sollte. Endlich entschloß sie sich, aus Liebe zu Gott, doch lieber mit dem Teufel selbst im Bunde zu stehen, als ihres Vaters Beischläferin zu werden. Sie willigte daher in das Begehren des Teufels, machte jedoch die Bedingung, daß er sie zuvor unter drei Malen, wenn er sie besuche, ein Mal schlafend finden müsse.

Um nun allen Schlaf von sich abzuwehren, nahm die Prinzessin sich vor, eine große kostbare Stickerei zu arbeiten, die sie stets munter erhalten solle. Sie fing das Werk an. Oft überfiel sie aber doch dabei ein Schlummer, und nur ihr treues Hündchen, Quedl, der stets zu ihren Füßen lag, weckte sie dann wieder.

Der Teufel kam ein Mal, er kam zum zweiten, er kam zum dritten Male. Mathilde wachte, oder Quedl weckte sie.

Mathilde kämpfte lange mit sich, was sie thun sollte. Endlich entschloß sie sich, aus Liebe zu Gott, doch lieber mit dem Teufel selbst im Bunde zu stehen, als ihres Vaters Beischläferin zu werden. Sie willigte daher in das Begehren des Teufels, machte jedoch die Bedingung, daß er sie zuvor unter drei Malen, wenn er sie besuche, ein Mal schlafend finden müsse.

Um nun allen Schlaf von sich abzuwehren, nahm die Prinzessin sich vor, eine große kostbare Stickerei zu arbeiten, die sie stets munter erhalten solle. Sie fing das Werk an. Oft überfiel sie aber doch dabei ein Schlummer, und nur ihr treues Hündchen, Quedl, der stets zu ihren Füßen lag, weckte sie dann wieder.

Der Teufel kam ein Mal, er kam zum zweiten, er kam zum dritten Male. Mathilde wachte, oder Quedl weckte sie.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0300" n="261"/>
        <p>Mathilde kämpfte lange mit sich, was sie thun sollte. Endlich entschloß sie sich, aus Liebe zu Gott, doch lieber mit dem Teufel selbst im Bunde zu stehen, als ihres Vaters Beischläferin zu werden. Sie willigte daher in das Begehren des Teufels, machte jedoch die Bedingung, daß er sie zuvor unter drei Malen, wenn er sie besuche, ein Mal schlafend finden müsse.</p>
        <p>Um nun allen Schlaf von sich abzuwehren, nahm die Prinzessin sich vor, eine große kostbare Stickerei zu arbeiten, die sie stets munter erhalten solle. Sie fing das Werk an. Oft überfiel sie aber doch dabei ein Schlummer, und nur ihr treues Hündchen, Quedl, der stets zu ihren Füßen lag, weckte sie dann wieder.</p>
        <p>Der Teufel kam ein Mal, er kam zum zweiten, er kam zum dritten Male. Mathilde wachte, oder Quedl weckte sie.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0300] Mathilde kämpfte lange mit sich, was sie thun sollte. Endlich entschloß sie sich, aus Liebe zu Gott, doch lieber mit dem Teufel selbst im Bunde zu stehen, als ihres Vaters Beischläferin zu werden. Sie willigte daher in das Begehren des Teufels, machte jedoch die Bedingung, daß er sie zuvor unter drei Malen, wenn er sie besuche, ein Mal schlafend finden müsse. Um nun allen Schlaf von sich abzuwehren, nahm die Prinzessin sich vor, eine große kostbare Stickerei zu arbeiten, die sie stets munter erhalten solle. Sie fing das Werk an. Oft überfiel sie aber doch dabei ein Schlummer, und nur ihr treues Hündchen, Quedl, der stets zu ihren Füßen lag, weckte sie dann wieder. Der Teufel kam ein Mal, er kam zum zweiten, er kam zum dritten Male. Mathilde wachte, oder Quedl weckte sie.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ werden als moderne Umlaute transkribiert.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Geviertstriche (—) wurden durch Halbgeviertstriche ersetzt (–).



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/300
Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/300>, abgerufen am 18.04.2024.