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Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

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Die Seelöcher.

An der Mittagsseite des Harzgebirges, in der Grafschaft Hohnstein, giebt es eine Menge von Erdfällen. Die beiden größten sind beim Dorfe Haffrungen auf einer beträchtlichen Anhöhe dicht bei einander. Sie heißen: die Seelöcher, haben eine steile mit Rasen bewachsene Abdachung, und sind unten mit tiefem klaren Wasser angefüllt. Der Umfang des größeren mag wohl 600 Schritt betragen. Beide liefern Fische und Krebse in großer Menge, und sind mit einer Pflanze bewachsen, deren Blätter die Größe und Form eines Pferdehufs haben, welche an langen strickförmigen, fingerdicken Stielen aus der Tiefe heraufwachsen und auf dem

Die Seelöcher.

An der Mittagsseite des Harzgebirges, in der Grafschaft Hohnstein, giebt es eine Menge von Erdfällen. Die beiden größten sind beim Dorfe Haffrungen auf einer beträchtlichen Anhöhe dicht bei einander. Sie heißen: die Seelöcher, haben eine steile mit Rasen bewachsene Abdachung, und sind unten mit tiefem klaren Wasser angefüllt. Der Umfang des größeren mag wohl 600 Schritt betragen. Beide liefern Fische und Krebse in großer Menge, und sind mit einer Pflanze bewachsen, deren Blätter die Größe und Form eines Pferdehufs haben, welche an langen strickförmigen, fingerdicken Stielen aus der Tiefe heraufwachsen und auf dem

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[36/0075] Die Seelöcher. An der Mittagsseite des Harzgebirges, in der Grafschaft Hohnstein, giebt es eine Menge von Erdfällen. Die beiden größten sind beim Dorfe Haffrungen auf einer beträchtlichen Anhöhe dicht bei einander. Sie heißen: die Seelöcher, haben eine steile mit Rasen bewachsene Abdachung, und sind unten mit tiefem klaren Wasser angefüllt. Der Umfang des größeren mag wohl 600 Schritt betragen. Beide liefern Fische und Krebse in großer Menge, und sind mit einer Pflanze bewachsen, deren Blätter die Größe und Form eines Pferdehufs haben, welche an langen strickförmigen, fingerdicken Stielen aus der Tiefe heraufwachsen und auf dem

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Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/75>, abgerufen am 29.03.2024.