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Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

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Die verwünschte Jungfrau.

Auf dem Fichtelberge in Franken, auf der südlichen Seite des Schneeberges, ist der Nußhardtfelsen der abgelegenste, der wildeste und schaudervollste Bezirk. Hier herrscht die ödeste und traurigste Einsamkeit, die nur dann und wann durch die Viehheerden aus dem nächsten Dorfe Vordorf unterbrochen wird.

Auf diesem Bezirk haftet folgende Volkssage:

In Vordorf hat einmal ein Hirte gelebt - seine Nachkommen sind noch vorhanden - der trieb seine Heerde oft in diese Gegend, wo er, wegen ihrer weiten Entfernung vom Dorfe, immer erst um Mittag beim Nußhardtfelsen anlangte. So oft er dahin kam, so oft erblickte er auch zwischen eilf und zwölf

Die verwünschte Jungfrau.

Auf dem Fichtelberge in Franken, auf der südlichen Seite des Schneeberges, ist der Nußhardtfelsen der abgelegenste, der wildeste und schaudervollste Bezirk. Hier herrscht die ödeste und traurigste Einsamkeit, die nur dann und wann durch die Viehheerden aus dem nächsten Dorfe Vordorf unterbrochen wird.

Auf diesem Bezirk haftet folgende Volkssage:

In Vordorf hat einmal ein Hirte gelebt – seine Nachkommen sind noch vorhanden – der trieb seine Heerde oft in diese Gegend, wo er, wegen ihrer weiten Entfernung vom Dorfe, immer erst um Mittag beim Nußhardtfelsen anlangte. So oft er dahin kam, so oft erblickte er auch zwischen eilf und zwölf

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[41/0080] Die verwünschte Jungfrau. Auf dem Fichtelberge in Franken, auf der südlichen Seite des Schneeberges, ist der Nußhardtfelsen der abgelegenste, der wildeste und schaudervollste Bezirk. Hier herrscht die ödeste und traurigste Einsamkeit, die nur dann und wann durch die Viehheerden aus dem nächsten Dorfe Vordorf unterbrochen wird. Auf diesem Bezirk haftet folgende Volkssage: In Vordorf hat einmal ein Hirte gelebt – seine Nachkommen sind noch vorhanden – der trieb seine Heerde oft in diese Gegend, wo er, wegen ihrer weiten Entfernung vom Dorfe, immer erst um Mittag beim Nußhardtfelsen anlangte. So oft er dahin kam, so oft erblickte er auch zwischen eilf und zwölf

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Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/80>, abgerufen am 29.03.2024.