Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.Vierte Scene. (Nachmittag. Preußisches Feldlager bei Ligny. Viele Feuer. Soldaten aller Waffengattungen um und zwischen dem- selben. Einige rauchen, andere kochen, andere striegeln ihre Pferde etc. Marketender und Marketenderinnen an vielen Orten. An einem Feuer im Vordergrunde sitzen auf Holzblöcken ein ostpreußischer Feldwebel und ein Berliner Freiwilliger. Ein schlesischer Infanterist steht bei ihnen. Ueber den Flammen hängt ein Kessel.) Der Berliner. Schlesier, da hast du zwei Münzgroschen. Hole mich von jene Marketenderin einen blauen Zwirn, und vor dir einen halben. (Der Schlesier geht) Herr Feldwebel -- Feldwebel. Was ist? Berliner. Ihre Pfeife ist leer -- Darf ein Berliner Bür- gersohn Sie etwas Tabak anbieten? Feldwebel. Habe noch selbst Tabak. Danke. (Der Schlesier kommt zurück.) Vierte Scene. (Nachmittag. Preußiſches Feldlager bei Ligny. Viele Feuer. Soldaten aller Waffengattungen um und zwiſchen dem- ſelben. Einige rauchen, andere kochen, andere ſtriegeln ihre Pferde etc. Marketender und Marketenderinnen an vielen Orten. An einem Feuer im Vordergrunde ſitzen auf Holzbloͤcken ein oſtpreußiſcher Feldwebel und ein Berliner Freiwilliger. Ein ſchleſiſcher Infanteriſt ſteht bei ihnen. Ueber den Flammen haͤngt ein Keſſel.) Der Berliner. Schleſier, da haſt du zwei Münzgroſchen. Hole mich von jene Marketenderin einen blauen Zwirn, und vor dir einen halben. (Der Schleſier geht) Herr Feldwebel — Feldwebel. Was iſt? Berliner. Ihre Pfeife iſt leer — Darf ein Berliner Bür- gerſohn Sie etwas Tabak anbieten? Feldwebel. Habe noch ſelbſt Tabak. Danke. (Der Schleſier kommt zuruͤck.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0204" n="196"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vierte Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage>(Nachmittag. Preußiſches Feldlager bei Ligny. Viele Feuer.<lb/> Soldaten aller Waffengattungen um und zwiſchen dem-<lb/> ſelben. Einige rauchen, andere kochen, andere ſtriegeln<lb/> ihre Pferde etc. Marketender und Marketenderinnen<lb/> an vielen Orten. An einem Feuer im Vordergrunde<lb/> ſitzen auf Holzbloͤcken ein oſtpreußiſcher Feldwebel und<lb/> ein Berliner Freiwilliger. Ein ſchleſiſcher Infanteriſt<lb/> ſteht bei ihnen. Ueber den Flammen haͤngt ein Keſſel.)</stage><lb/> <sp who="#BER"> <speaker><hi rendition="#g">Der Berliner</hi>.</speaker><lb/> <p>Schleſier, da haſt du zwei Münzgroſchen. Hole<lb/> mich von jene Marketenderin einen blauen Zwirn,<lb/> und vor dir einen halben.</p><lb/> <stage>(Der Schleſier geht)</stage><lb/> <p>Herr Feldwebel —</p> </sp><lb/> <sp who="#FELD"> <speaker><hi rendition="#g">Feldwebel</hi>.</speaker><lb/> <p>Was iſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker><hi rendition="#g">Berliner</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihre Pfeife iſt leer — Darf ein Berliner Bür-<lb/> gerſohn Sie etwas Tabak anbieten?</p> </sp><lb/> <sp who="#FELD"> <speaker><hi rendition="#g">Feldwebel</hi>.</speaker><lb/> <p>Habe noch ſelbſt Tabak. Danke.</p><lb/> <stage>(Der Schleſier kommt zuruͤck.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0204]
Vierte Scene.
(Nachmittag. Preußiſches Feldlager bei Ligny. Viele Feuer.
Soldaten aller Waffengattungen um und zwiſchen dem-
ſelben. Einige rauchen, andere kochen, andere ſtriegeln
ihre Pferde etc. Marketender und Marketenderinnen
an vielen Orten. An einem Feuer im Vordergrunde
ſitzen auf Holzbloͤcken ein oſtpreußiſcher Feldwebel und
ein Berliner Freiwilliger. Ein ſchleſiſcher Infanteriſt
ſteht bei ihnen. Ueber den Flammen haͤngt ein Keſſel.)
Der Berliner.
Schleſier, da haſt du zwei Münzgroſchen. Hole
mich von jene Marketenderin einen blauen Zwirn,
und vor dir einen halben.
(Der Schleſier geht)
Herr Feldwebel —
Feldwebel.
Was iſt?
Berliner.
Ihre Pfeife iſt leer — Darf ein Berliner Bür-
gerſohn Sie etwas Tabak anbieten?
Feldwebel.
Habe noch ſelbſt Tabak. Danke.
(Der Schleſier kommt zuruͤck.)
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/204>, abgerufen am 28.11.2023. |