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Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

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Milhaud
(zu seinen Kuirassierdivisionen:)
Cameraden, eingehauen! -- Ha, welche Wollust,
diesen Narren, die Ihn nicht einmal kennen wollen,
dicht vor ihrer Fronte in die Zähne zu rufen:
hoch lebe der Kaiser!
Die Kuirassiere.
Hoch lebe der Kaiser!
Milhaud.
Und hoch unsre Schwerter, um so tiefer auf
die Lumpen niederzuflammen!

(Die Kuirassiere versuchen einzuhauen, Gewehrsalven empfan
gen sie. Manche stürzen, aber an den Panzern der
Meisten rollen die Flintenkugeln ab.)

Was? Hat uns der Kaiser nicht feste Westen
gegeben? -- -- Und Schade, oder wir finden
Schlüssel, die Thore dieser Vierecke zu sprengen!

(Mit der linken Hand ein Pistol hervorreißend und es auf
einen englischen in Reih' und Glied stehenden Haupt-
mann anschlagend:)

Hauptmann da -- wahre deine Epaulette, daß sie
nicht schmutzig wird --

(Er schießt ihn zu Boden, und sprengt über den Leichnam
in das Quarree:)

Hohussa!
Einer der Kuirassiere
(mit den übrigen nachsprengend:)
Fahne her!

Milhaud
(zu ſeinen Kuiraſſierdiviſionen:)
Cameraden, eingehauen! — Ha, welche Wolluſt,
dieſen Narren, die Ihn nicht einmal kennen wollen,
dicht vor ihrer Fronte in die Zähne zu rufen:
hoch lebe der Kaiſer!
Die Kuiraſſiere.
Hoch lebe der Kaiſer!
Milhaud.
Und hoch unſre Schwerter, um ſo tiefer auf
die Lumpen niederzuflammen!

(Die Kuiraſſiere verſuchen einzuhauen, Gewehrſalven empfan
gen ſie. Manche ſtuͤrzen, aber an den Panzern der
Meiſten rollen die Flintenkugeln ab.)

Was? Hat uns der Kaiſer nicht feſte Weſten
gegeben? — — Und Schade, oder wir finden
Schlüſſel, die Thore dieſer Vierecke zu ſprengen!

(Mit der linken Hand ein Piſtol hervorreißend und es auf
einen engliſchen in Reih’ und Glied ſtehenden Haupt-
mann anſchlagend:)

Hauptmann da — wahre deine Epaulette, daß ſie
nicht ſchmutzig wird —

(Er ſchießt ihn zu Boden, und ſprengt uͤber den Leichnam
in das Quarrée:)

Hohuſſa!
Einer der Kuiraſſiere
(mit den uͤbrigen nachſprengend:)
Fahne her!

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[291/0299] Milhaud (zu ſeinen Kuiraſſierdiviſionen:) Cameraden, eingehauen! — Ha, welche Wolluſt, dieſen Narren, die Ihn nicht einmal kennen wollen, dicht vor ihrer Fronte in die Zähne zu rufen: hoch lebe der Kaiſer! Die Kuiraſſiere. Hoch lebe der Kaiſer! Milhaud. Und hoch unſre Schwerter, um ſo tiefer auf die Lumpen niederzuflammen! (Die Kuiraſſiere verſuchen einzuhauen, Gewehrſalven empfan gen ſie. Manche ſtuͤrzen, aber an den Panzern der Meiſten rollen die Flintenkugeln ab.) Was? Hat uns der Kaiſer nicht feſte Weſten gegeben? — — Und Schade, oder wir finden Schlüſſel, die Thore dieſer Vierecke zu ſprengen! (Mit der linken Hand ein Piſtol hervorreißend und es auf einen engliſchen in Reih’ und Glied ſtehenden Haupt- mann anſchlagend:) Hauptmann da — wahre deine Epaulette, daß ſie nicht ſchmutzig wird — (Er ſchießt ihn zu Boden, und ſprengt uͤber den Leichnam in das Quarrée:) Hohuſſa! Einer der Kuiraſſiere (mit den uͤbrigen nachſprengend:) Fahne her!

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Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/299>, abgerufen am 29.03.2024.