Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

Bild:
<< vorherige Seite
3) Da, bei sich überall stets gleich bleibender Schwungkraft, die Schwere dort um Vieles geringer ist, als bei uns, so wölbt der Selenite sich auch viel leichter ein großes, weites Dach, oder gräbt sich leichter eine große Höhle, als wir auf der Erde.
4) Selbst beim Ueberflusse des Feuerungsmaterials würde es unmöglich seyn, im Monde große Wohnungen in frei stehenden Häusern gehörig zu heizen, weil die verdünnte Luft, nur sehr geringe Wärme entwickelt*) und sie heftig wieder ableitet. Selbst wenn man ein Feuerungsmaterial voraussetzte, welches so heftig wie Campher oder Phosphor brennen würde, so wäre das stete Heitzen sehr beschwerlich, weil dadurch zu viel Luft verzehrt und unathembar gemacht würde. Der Mondbewohner kann die Nacht hindurch also nur sehr tief unter der Erde wohnen, wo er des immerwährenden Heitzens nicht bedarf, wenn man ihm auch gleich die Fähigkeit Feuer zu machen, und sich im Falle der Noth einzuheizen nicht absprechen kann**).
5) Da aber am Tage die durch Athmen verdorbene Luft nicht mehr aufsteigt, so bedarf der Mondbewohnor auch einer Sommerwohnung, die ihn vor der großen Hitze
*) M. s. in der oben erwähnten akad. Abh. S. 664.
**) Davon wird weiter unten noch Einiges vorkommen, und es scheint erwiesen zu seyn, daß der Mondbewohner sich zu vielerlei Zwecken, und auch zum Beheitzen seiner Wohnungen des Feuers bedient.
3) Da, bei sich überall stets gleich bleibender Schwungkraft, die Schwere dort um Vieles geringer ist, als bei uns, so wölbt der Selenite sich auch viel leichter ein großes, weites Dach, oder gräbt sich leichter eine große Höhle, als wir auf der Erde.
4) Selbst beim Ueberflusse des Feuerungsmaterials würde es unmöglich seyn, im Monde große Wohnungen in frei stehenden Häusern gehörig zu heizen, weil die verdünnte Luft, nur sehr geringe Wärme entwickelt*) und sie heftig wieder ableitet. Selbst wenn man ein Feuerungsmaterial voraussetzte, welches so heftig wie Campher oder Phosphor brennen würde, so wäre das stete Heitzen sehr beschwerlich, weil dadurch zu viel Luft verzehrt und unathembar gemacht würde. Der Mondbewohner kann die Nacht hindurch also nur sehr tief unter der Erde wohnen, wo er des immerwährenden Heitzens nicht bedarf, wenn man ihm auch gleich die Fähigkeit Feuer zu machen, und sich im Falle der Noth einzuheizen nicht absprechen kann**).
5) Da aber am Tage die durch Athmen verdorbene Luft nicht mehr aufsteigt, so bedarf der Mondbewohnor auch einer Sommerwohnung, die ihn vor der großen Hitze
*) M. s. in der oben erwähnten akad. Abh. S. 664.
**) Davon wird weiter unten noch Einiges vorkommen, und es scheint erwiesen zu seyn, daß der Mondbewohner sich zu vielerlei Zwecken, und auch zum Beheitzen seiner Wohnungen des Feuers bedient.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div>
              <list>
                <pb facs="#f0067" n="60"/>
                <item>3) Da, bei sich überall stets gleich bleibender Schwungkraft, die Schwere dort um Vieles geringer ist, als bei uns, so <hi rendition="#g">wölbt der Selenite sich auch viel leichter ein großes, weites Dach, oder gräbt sich leichter eine große Höhle, als wir auf der Erde.</hi></item><lb/>
                <item>4) Selbst beim Ueberflusse des Feuerungsmaterials würde es <hi rendition="#g">unmöglich seyn, im Monde große Wohnungen in frei stehenden Häusern gehörig zu heizen</hi>, weil die verdünnte Luft, nur sehr geringe Wärme entwickelt<note place="foot" n="*)">M. s. in der oben erwähnten akad. Abh. S. 664.<lb/></note> und sie heftig wieder ableitet. Selbst wenn man ein Feuerungsmaterial voraussetzte, welches so heftig wie Campher oder Phosphor brennen würde, so wäre das stete Heitzen sehr beschwerlich, weil dadurch zu viel Luft verzehrt und unathembar gemacht würde. Der Mondbewohner kann die Nacht hindurch also nur sehr tief unter der Erde wohnen, wo er des immerwährenden Heitzens nicht bedarf, wenn man ihm auch gleich die Fähigkeit Feuer zu machen, und sich im Falle der Noth einzuheizen nicht absprechen kann<note place="foot" n="**)">Davon wird weiter unten noch Einiges vorkommen, und es scheint erwiesen zu seyn, daß der Mondbewohner sich zu vielerlei Zwecken, und auch zum Beheitzen seiner Wohnungen des Feuers bedient.<lb/></note>.</item><lb/>
                <item>5) Da aber am Tage die durch Athmen verdorbene Luft nicht mehr aufsteigt, <hi rendition="#g">so bedarf der Mondbewohnor auch einer Sommerwohnung, die ihn vor der großen Hitze<lb/></hi></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[60/0067] 3) Da, bei sich überall stets gleich bleibender Schwungkraft, die Schwere dort um Vieles geringer ist, als bei uns, so wölbt der Selenite sich auch viel leichter ein großes, weites Dach, oder gräbt sich leichter eine große Höhle, als wir auf der Erde. 4) Selbst beim Ueberflusse des Feuerungsmaterials würde es unmöglich seyn, im Monde große Wohnungen in frei stehenden Häusern gehörig zu heizen, weil die verdünnte Luft, nur sehr geringe Wärme entwickelt *) und sie heftig wieder ableitet. Selbst wenn man ein Feuerungsmaterial voraussetzte, welches so heftig wie Campher oder Phosphor brennen würde, so wäre das stete Heitzen sehr beschwerlich, weil dadurch zu viel Luft verzehrt und unathembar gemacht würde. Der Mondbewohner kann die Nacht hindurch also nur sehr tief unter der Erde wohnen, wo er des immerwährenden Heitzens nicht bedarf, wenn man ihm auch gleich die Fähigkeit Feuer zu machen, und sich im Falle der Noth einzuheizen nicht absprechen kann **). 5) Da aber am Tage die durch Athmen verdorbene Luft nicht mehr aufsteigt, so bedarf der Mondbewohnor auch einer Sommerwohnung, die ihn vor der großen Hitze *) M. s. in der oben erwähnten akad. Abh. S. 664. **) Davon wird weiter unten noch Einiges vorkommen, und es scheint erwiesen zu seyn, daß der Mondbewohner sich zu vielerlei Zwecken, und auch zum Beheitzen seiner Wohnungen des Feuers bedient.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

N.E.M.O: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-10-06T11:52:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-10-06T11:52:44Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/67
Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/67>, abgerufen am 25.04.2024.