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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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welche er am Schlusse des zweiten Bandes; noch als ganz vorzügliche auszeichnet.

Über 12 Jahre ist es, daß ich sorgfältig auf des Mondes Nachtseite bei meinen Beobachtungen ein aufmerksames Auge habe. Allein auch meine Bemühungen waren nicht fruchtbarer als jene Schröters. Auch ich sah nur zweimal Aehnliches.

a) Am 25. Juli 1821, früh nach halb 3 Uhr, beobachtete ich, mit nur 54maliger Vergrößerung meines 60zolligen Achromaten, die Nachtseite des Mondes (als eben, nach dem letzten Viertel, die Lichtgrenze hart am Schiller stand und der östliche Theil des Randes des Sinus iridum in derselben: war), und bemerkte folgende merkwürdige, aus dem Beobachtungsbuche wörtlich genommene Erscheinung: "Etwa in 40° westlicher Länge und 18° nördlicher Breite, wo die Anhöhe, welche vom Proclus kommt und das Ufer (der Rand) des Palus Somni zusammenkommen, sah ich ein Licht, wie eine Gluht, 3-4 Mal hervorblincken, aber auch um 3 Uhr verlöschen; dagegen fand ich um diese Zeit im Mari tranquillitatis, gleich nördlich vom Dionys. areop., zuerst eben so etwas Gluhtähnliches, bald aber glimmte es besser auf, und sah dann aus wie ein Sternchen der 6sten Größe, wenn man ein solches mit dem Tubus besieht; es verlosch aber, so oft es sich zeigte, nach einigen Secunden immer wieder und kam nach etwa 1/2 Min. stets neuerdings zum Vorscheine. Nach 3 Uhr begann ein ganz gleiches Phänomen am Promontorio acuto, nicht ganz an der Spitze, sondern auf dem Ufer, im 30° der westlich Länge und un-

welche er am Schlusse des zweiten Bandes; noch als ganz vorzügliche auszeichnet.

Über 12 Jahre ist es, daß ich sorgfältig auf des Mondes Nachtseite bei meinen Beobachtungen ein aufmerksames Auge habe. Allein auch meine Bemühungen waren nicht fruchtbarer als jene Schröters. Auch ich sah nur zweimal Aehnliches.

α) Am 25. Juli 1821, früh nach halb 3 Uhr, beobachtete ich, mit nur 54maliger Vergrößerung meines 60zolligen Achromaten, die Nachtseite des Mondes (als eben, nach dem letzten Viertel, die Lichtgrenze hart am Schiller stand und der östliche Theil des Randes des Sinus iridum in derselben: war), und bemerkte folgende merkwürdige, aus dem Beobachtungsbuche wörtlich genommene Erscheinung: „Etwa in 40° westlicher Länge und 18° nördlicher Breite, wo die Anhöhe, welche vom Proclus kommt und das Ufer (der Rand) des Palus Somni zusammenkommen, sah ich ein Licht, wie eine Gluht, 3–4 Mal hervorblincken, aber auch um 3 Uhr verlöschen; dagegen fand ich um diese Zeit im Mari tranquillitatis, gleich nördlich vom Dionys. areop., zuerst eben so etwas Gluhtähnliches, bald aber glimmte es besser auf, und sah dann aus wie ein Sternchen der 6sten Größe, wenn man ein solches mit dem Tubus besieht; es verlosch aber, so oft es sich zeigte, nach einigen Secunden immer wieder und kam nach etwa ½ Min. stets neuerdings zum Vorscheine. Nach 3 Uhr begann ein ganz gleiches Phänomen am Promontorio acuto, nicht ganz an der Spitze, sondern auf dem Ufer, im 30° der westlich Länge und un-

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[85/0092] welche er am Schlusse des zweiten Bandes; noch als ganz vorzügliche auszeichnet. Über 12 Jahre ist es, daß ich sorgfältig auf des Mondes Nachtseite bei meinen Beobachtungen ein aufmerksames Auge habe. Allein auch meine Bemühungen waren nicht fruchtbarer als jene Schröters. Auch ich sah nur zweimal Aehnliches. α) Am 25. Juli 1821, früh nach halb 3 Uhr, beobachtete ich, mit nur 54maliger Vergrößerung meines 60zolligen Achromaten, die Nachtseite des Mondes (als eben, nach dem letzten Viertel, die Lichtgrenze hart am Schiller stand und der östliche Theil des Randes des Sinus iridum in derselben: war), und bemerkte folgende merkwürdige, aus dem Beobachtungsbuche wörtlich genommene Erscheinung: „Etwa in 40° westlicher Länge und 18° nördlicher Breite, wo die Anhöhe, welche vom Proclus kommt und das Ufer (der Rand) des Palus Somni zusammenkommen, sah ich ein Licht, wie eine Gluht, 3–4 Mal hervorblincken, aber auch um 3 Uhr verlöschen; dagegen fand ich um diese Zeit im Mari tranquillitatis, gleich nördlich vom Dionys. areop., zuerst eben so etwas Gluhtähnliches, bald aber glimmte es besser auf, und sah dann aus wie ein Sternchen der 6sten Größe, wenn man ein solches mit dem Tubus besieht; es verlosch aber, so oft es sich zeigte, nach einigen Secunden immer wieder und kam nach etwa ½ Min. stets neuerdings zum Vorscheine. Nach 3 Uhr begann ein ganz gleiches Phänomen am Promontorio acuto, nicht ganz an der Spitze, sondern auf dem Ufer, im 30° der westlich Länge und un-

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/92>, abgerufen am 26.04.2024.