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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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Ursache habe daran zu zweifeln / Rom. 5 / 1. C. 8 / 1. 3. Der Unglaube ist diejenige Sünde / welche uns unmittelbar in die Verdammniß hinein stürtzet. Daß die guten Wercke nicht verdienstlich sind der ewigen Seeligkeit / saget St. Paulus selbsten / wenn er schreibet aus Gnaden seyd ihr selig worden durch den Glauben / nicht aus den Wercken / auf daß sich nicht jemand rühme. NB. Es ist freylich nicht in unserer Gewalt / die Sünde zu vermeiden aus eignen natürlichen Kräfften / unterdessen können wir uns doch vor muthwilligen Sünden durch Verleyhung Göttlicher Gnade hüten. Wir pflegen den Glauben der Buße und Beichte nicht entgegen zu setzen / sondern selbige zu praesupponiren. Es muß alles in seiner richtigen Ordnung gehen; der Sünder muß das Straf-Amt des H. Geistes annehmen / und über seine Sünden erschrecken / und davon abstehen / und alsdenn kan er aus dem Evangelio ein gut Vertrauen zu der Gnade GOttes / welche in Christi Verdienst gegründet ist / fassen.

Antwort auf die sieben und vierzigste Betrachtung.

Diejenigen Prediger / welche nur allein die Römisch-Catholischen tadeln und auslachen /

Ursache habe daran zu zweifeln / Rom. 5 / 1. C. 8 / 1. 3. Der Unglaube ist diejenige Sünde / welche uns unmittelbar in die Verdammniß hinein stürtzet. Daß die guten Wercke nicht verdienstlich sind der ewigen Seeligkeit / saget St. Paulus selbsten / wenn er schreibet aus Gnaden seyd ihr selig worden durch den Glauben / nicht aus den Wercken / auf daß sich nicht jemand rühme. NB. Es ist freylich nicht in unserer Gewalt / die Sünde zu vermeiden aus eignen natürlichen Kräfften / unterdessen können wir uns doch vor muthwilligen Sünden durch Verleyhung Göttlicher Gnade hüten. Wir pflegen den Glauben der Buße und Beichte nicht entgegen zu setzen / sondern selbige zu praesupponiren. Es muß alles in seiner richtigen Ordnung gehen; der Sünder muß das Straf-Amt des H. Geistes annehmen / und über seine Sünden erschrecken / und davon abstehen / und alsdenn kan er aus dem Evangelio ein gut Vertrauen zu der Gnade GOttes / welche in Christi Verdienst gegründet ist / fassen.

Antwort auf die sieben und vierzigste Betrachtung.

Diejenigen Prediger / welche nur allein die Römisch-Catholischen tadeln und auslachen /

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[105/0105] Ursache habe daran zu zweifeln / Rom. 5 / 1. C. 8 / 1. 3. Der Unglaube ist diejenige Sünde / welche uns unmittelbar in die Verdammniß hinein stürtzet. Daß die guten Wercke nicht verdienstlich sind der ewigen Seeligkeit / saget St. Paulus selbsten / wenn er schreibet aus Gnaden seyd ihr selig worden durch den Glauben / nicht aus den Wercken / auf daß sich nicht jemand rühme. NB. Es ist freylich nicht in unserer Gewalt / die Sünde zu vermeiden aus eignen natürlichen Kräfften / unterdessen können wir uns doch vor muthwilligen Sünden durch Verleyhung Göttlicher Gnade hüten. Wir pflegen den Glauben der Buße und Beichte nicht entgegen zu setzen / sondern selbige zu praesupponiren. Es muß alles in seiner richtigen Ordnung gehen; der Sünder muß das Straf-Amt des H. Geistes annehmen / und über seine Sünden erschrecken / und davon abstehen / und alsdenn kan er aus dem Evangelio ein gut Vertrauen zu der Gnade GOttes / welche in Christi Verdienst gegründet ist / fassen. Antwort auf die sieben und vierzigste Betrachtung. Diejenigen Prediger / welche nur allein die Römisch-Catholischen tadeln und auslachen /

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/105>, abgerufen am 28.03.2024.