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Hackländer, Friedrich Wilhelm: Zwei Nächte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 109–174. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Jetzt hat er das Ufer erreicht und lässt den Hügel herauf das Pferd ausziehen.

Der also Angemeldete -- es war wirklich Graf S. -- flog den Uferrand hinauf und jagte an das Haus hin. T'schau! rief er freudig, als er die Drei auf der Terrasse stehen sah, grüß' euch Gott, freut mich sehr, euch zu sehen. Wo find' ich den Feldmarschall-Leutnant? -- Gleich hoff' ich zu euch zu kommen, hebt mir ein Glas Wein auf.

Reite nur ein paar tausend Schritte rechts hinüber, antwortete der Husarenoffizier, nachdem er die Grüße herzlich und freundlich erwidert, da wirst du auf der Anhöhe einen Bauernhof finden, dort ist er, wenn er nicht schon nach San Basano hineingeritten ist. Sieh aber zu, daß du dich nicht lange aufzuhalten brauchst; -- müssen wir hier bleiben? rief er dem davon Reitenden nach, und dieser winkte ein Ja und war bald zwischen dem hügeligen Terrain verschwunden.

Die Drei setzten sich an den Tisch, ließen eine neue Foglietta kommen und theilten sich ihre kleinen und großen Ereignisse mit. Es dauerte nicht eine Viertelstunde, da kam Graf S. wieder daher gesprengt, hielt an dem Hause, sprang behände vom Pferde und eilig die Treppe hinauf.

Na, grüß' euch Gott nochmals! rief er lustig, seine beiden Hände ausstreckend, die von den Andern herzlich erfaßt und gedrückt wurden.

Jetzt habe ich erst einen Augenblick Zeit, mich zu

Jetzt hat er das Ufer erreicht und lässt den Hügel herauf das Pferd ausziehen.

Der also Angemeldete — es war wirklich Graf S. — flog den Uferrand hinauf und jagte an das Haus hin. T'schau! rief er freudig, als er die Drei auf der Terrasse stehen sah, grüß' euch Gott, freut mich sehr, euch zu sehen. Wo find' ich den Feldmarschall-Leutnant? — Gleich hoff' ich zu euch zu kommen, hebt mir ein Glas Wein auf.

Reite nur ein paar tausend Schritte rechts hinüber, antwortete der Husarenoffizier, nachdem er die Grüße herzlich und freundlich erwidert, da wirst du auf der Anhöhe einen Bauernhof finden, dort ist er, wenn er nicht schon nach San Basano hineingeritten ist. Sieh aber zu, daß du dich nicht lange aufzuhalten brauchst; — müssen wir hier bleiben? rief er dem davon Reitenden nach, und dieser winkte ein Ja und war bald zwischen dem hügeligen Terrain verschwunden.

Die Drei setzten sich an den Tisch, ließen eine neue Foglietta kommen und theilten sich ihre kleinen und großen Ereignisse mit. Es dauerte nicht eine Viertelstunde, da kam Graf S. wieder daher gesprengt, hielt an dem Hause, sprang behände vom Pferde und eilig die Treppe hinauf.

Na, grüß' euch Gott nochmals! rief er lustig, seine beiden Hände ausstreckend, die von den Andern herzlich erfaßt und gedrückt wurden.

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[0042] Jetzt hat er das Ufer erreicht und lässt den Hügel herauf das Pferd ausziehen. Der also Angemeldete — es war wirklich Graf S. — flog den Uferrand hinauf und jagte an das Haus hin. T'schau! rief er freudig, als er die Drei auf der Terrasse stehen sah, grüß' euch Gott, freut mich sehr, euch zu sehen. Wo find' ich den Feldmarschall-Leutnant? — Gleich hoff' ich zu euch zu kommen, hebt mir ein Glas Wein auf. Reite nur ein paar tausend Schritte rechts hinüber, antwortete der Husarenoffizier, nachdem er die Grüße herzlich und freundlich erwidert, da wirst du auf der Anhöhe einen Bauernhof finden, dort ist er, wenn er nicht schon nach San Basano hineingeritten ist. Sieh aber zu, daß du dich nicht lange aufzuhalten brauchst; — müssen wir hier bleiben? rief er dem davon Reitenden nach, und dieser winkte ein Ja und war bald zwischen dem hügeligen Terrain verschwunden. Die Drei setzten sich an den Tisch, ließen eine neue Foglietta kommen und theilten sich ihre kleinen und großen Ereignisse mit. Es dauerte nicht eine Viertelstunde, da kam Graf S. wieder daher gesprengt, hielt an dem Hause, sprang behände vom Pferde und eilig die Treppe hinauf. Na, grüß' euch Gott nochmals! rief er lustig, seine beiden Hände ausstreckend, die von den Andern herzlich erfaßt und gedrückt wurden. Jetzt habe ich erst einen Augenblick Zeit, mich zu

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:37:05Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:37:05Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Hackländer, Friedrich Wilhelm: Zwei Nächte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 109–174. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hacklaender_naechte_1910/42>, abgerufen am 16.04.2024.