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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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mit ersterer zugleich stehen und fallen, daß
sie zugleich mit einander daseyn und zu-
gleich mit einander verschwinden müssen,
so daß, wer (was) im Stande ist, die Grup-
pe der wahrnehmbaren Symptome hervor-
zubringen, zugleich die dazu gehörige (von
der äußern Krankheitserscheinung unzer-
trennliche) innere krankhafte Veränderung
im Körper erzeugt haben muß -- sonst
wäre die Erscheinung der Symptomen un-
möglich --, und, folglich, wer (was) den
Umfang der wahrnehmbaren Krankheits-
zeichen hebt, auch zugleich die krankhafte
Aenderung im Innern des Organismus ge-
hoben haben muß -- weil sich die Hebung
der erstern ohne die Verschwindung der
leztern nicht denken läßt.

Anm. Ein ahnungsvoller Traum, eine abergläu-
bige Einbildung, eine feierliche Schicksal-
Prophezeyung des an einem gewissen Tage
und zu einer gewissen Stunde unfehlbar zu
erwartenden Todes brachte nicht selten alle
Zeichen entstehender und zunehmender
Krankheit, des herannahenden Todes und
den Tod selbst zu der angedeuteten Stunde
zuwege, welches ohne gleichzeitige Bewir-
kung der (dem von außen wahrnehmbaren

mit ersterer zugleich stehen und fallen, daß
sie zugleich mit einander daseyn und zu-
gleich mit einander verschwinden müssen,
so daß, wer (was) im Stande ist, die Grup-
pe der wahrnehmbaren Symptome hervor-
zubringen, zugleich die dazu gehörige (von
der äußern Krankheitserscheinung unzer-
trennliche) innere krankhafte Veränderung
im Körper erzeugt haben muß — sonst
wäre die Erscheinung der Symptomen un-
möglich —, und, folglich, wer (was) den
Umfang der wahrnehmbaren Krankheits-
zeichen hebt, auch zugleich die krankhafte
Aenderung im Innern des Organismus ge-
hoben haben muß — weil sich die Hebung
der erstern ohne die Verschwindung der
leztern nicht denken läßt.

Anm. Ein ahnungsvoller Traum, eine abergläu-
bige Einbildung, eine feierliche Schicksal-
Prophezeyung des an einem gewissen Tage
und zu einer gewissen Stunde unfehlbar zu
erwartenden Todes brachte nicht selten alle
Zeichen entstehender und zunehmender
Krankheit, des herannahenden Todes und
den Tod selbst zu der angedeuteten Stunde
zuwege, welches ohne gleichzeitige Bewir-
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[12/0068] mit ersterer zugleich stehen und fallen, daß sie zugleich mit einander daseyn und zu- gleich mit einander verschwinden müssen, so daß, wer (was) im Stande ist, die Grup- pe der wahrnehmbaren Symptome hervor- zubringen, zugleich die dazu gehörige (von der äußern Krankheitserscheinung unzer- trennliche) innere krankhafte Veränderung im Körper erzeugt haben muß — sonst wäre die Erscheinung der Symptomen un- möglich —, und, folglich, wer (was) den Umfang der wahrnehmbaren Krankheits- zeichen hebt, auch zugleich die krankhafte Aenderung im Innern des Organismus ge- hoben haben muß — weil sich die Hebung der erstern ohne die Verschwindung der leztern nicht denken läßt. Anm. Ein ahnungsvoller Traum, eine abergläu- bige Einbildung, eine feierliche Schicksal- Prophezeyung des an einem gewissen Tage und zu einer gewissen Stunde unfehlbar zu erwartenden Todes brachte nicht selten alle Zeichen entstehender und zunehmender Krankheit, des herannahenden Todes und den Tod selbst zu der angedeuteten Stunde zuwege, welches ohne gleichzeitige Bewir- kung der (dem von außen wahrnehmbaren

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/68>, abgerufen am 06.05.2024.