Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Deß Academischen Vorsprach dem alten Hertzog das Hertz desto ehe er-weichet würde. Sie setzten sich in ein Schiff/ wurden aber durch einen Sturm weit hinab in die See ge- worffen/ da sie von den Türckischen See-Räubern gefangen/ und nach Tripoli in Syrien geführet wur- den. Wie es ihnen weiter ergangen/ haben wir schon gehöret. Wie aber diese Werbung mit Parmenio sich verzoge/ setzte sich die Prinzessin Taranta zu Schiff/ um zu ihrem Vatter zu gehen/ und demselben diese Sache persönlich fürzutragen/ aber ein gleiches Un- glück traff sie/ daß sie nemlich auch gefangen/ und an einen andern Ort geführet ward/ von welcher man biß dato nichts hat vernehmen mögen. Das XLVII. Capitul/ Die Crusada ist Campanelli. Taranta wird gefunden. Alexius UNterdessen da diese Gesellschafft allhier zu gen/
Deß Academiſchen Vorſprach dem alten Hertzog das Hertz deſto ehe er-weichet wuͤrde. Sie ſetzten ſich in ein Schiff/ wurden aber durch einen Sturm weit hinab in die See ge- worffen/ da ſie von den Tuͤrckiſchen See-Raͤubern gefangen/ und nach Tripoli in Syrien gefuͤhret wur- den. Wie es ihnen weiter ergangen/ haben wir ſchon gehoͤret. Wie aber dieſe Werbung mit Parmenio ſich verzoge/ ſetzte ſich die Prinzeſſin Taranta zu Schiff/ um zu ihrem Vatter zu gehen/ und demſelben dieſe Sache perſoͤnlich fuͤrzutragen/ aber ein gleiches Un- gluͤck traff ſie/ daß ſie nemlich auch gefangen/ und an einen andern Ort gefuͤhret ward/ von welcher man biß dato nichts hat vernehmen moͤgen. Das XLVII. Capitul/ Die Cruſada iſt Campanelli. Taranta wird gefunden. Alexius UNterdeſſen da dieſe Geſellſchafft allhier zu gen/
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Deß Academiſchen
Vorſprach dem alten Hertzog das Hertz deſto ehe er-
weichet wuͤrde. Sie ſetzten ſich in ein Schiff/ wurden
aber durch einen Sturm weit hinab in die See ge-
worffen/ da ſie von den Tuͤrckiſchen See-Raͤubern
gefangen/ und nach Tripoli in Syrien gefuͤhret wur-
den. Wie es ihnen weiter ergangen/ haben wir ſchon
gehoͤret. Wie aber dieſe Werbung mit Parmenio ſich
verzoge/ ſetzte ſich die Prinzeſſin Taranta zu Schiff/
um zu ihrem Vatter zu gehen/ und demſelben dieſe
Sache perſoͤnlich fuͤrzutragen/ aber ein gleiches Un-
gluͤck traff ſie/ daß ſie nemlich auch gefangen/ und an
einen andern Ort gefuͤhret ward/ von welcher man
biß dato nichts hat vernehmen moͤgen.
Das XLVII. Capitul/
Die Cruſada iſt Campanelli. Taranta wird gefunden. Alexius
haͤlt Beylager/ worbey das groſſe Banquet deß Egyptiſchen Soldans
beſchrieben wird. Condado und ſeine Geſellſchafft gehen nach Hauß/
und heyrathen unter einander.
UNterdeſſen da dieſe Geſellſchafft allhier zu
Ptolemais bey einander war/ kom̃t ein Bott/
mit Bericht/ daß die Prinzeſſin Cruſada mit
einem ſtattlichen Gefolge in der Naͤhe ſey/ das Bey-
lager mit ihrem Printzen Alexio zu vollziehen/ dan-
nenhero ſetzte ſich die gantze Geſellſchafft in praͤchti-
gen Kleidern zu Pferd/ die Lucretia ließ ſich in einer
Saͤnffte tragen/ und zogen der Druſiſchen Fuͤrſtl.
Braut entgegen. Sie erreichten dieſelbe in einem
Thal/ allwo Alexius ſeine Prinzeſſin/ die auß einer
koͤſtlichen Saͤnffte herfuͤr ſprang/ gar freundlich
empfieng/ hernach reichten ſie einem Jeden von den
hohen Perſonen die Hand/ und als ſie zu Condado
kam/ ſprach ſie: Seyd mir von Hertzen willkommen/
mein Printz/ in dieſen Laͤndern/ der jenige Ring/ den
Campanelli jenes mahls zu Padua von euch empfan-
gen/
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Zitationshilfe: | Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 1064. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/1088>, abgerufen am 02.12.2023. |