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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.

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Durch die Vbung und Beliebung.
[Abbildung]
Mancher liebt das Lauten- Spiel/
träget darzu grossen Lust/
hat im Buch der Stücke viel;
doch bleibt ihm noch unbewust
solche Kunst/ so ihm beliebet/
wann er sie nicht täglich übet.
Wem liebt der Poeten Spiel/
und trägt darzu guten Lust/
lieset der Gedichte viel/
hat den Kunstgrieff nicht gewust/
wann er ohn Verständniß liebet/
und sich nicht im Dichten übet.


Durch die Vbung und Beliebung.
[Abbildung]
Mancher liebt das Lauten- Spiel/
traͤget darzu groſſen Luſt/
hat im Buch der Stuͤcke viel;
doch bleibt ihm noch unbewuſt
ſolche Kunſt/ ſo ihm beliebet/
wann er ſie nicht taͤglich uͤbet.
Wem liebt der Poeten Spiel/
und traͤgt darzu guten Luſt/
lieſet der Gedichte viel/
hat den Kunſtgrieff nicht gewuſt/
wann er ohn Verſtaͤndniß liebet/
und ſich nicht im Dichten uͤbet.
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[0002] Durch die Vbung und Beliebung. [Abbildung] Mancher liebt das Lauten- Spiel/ traͤget darzu groſſen Luſt/ hat im Buch der Stuͤcke viel; doch bleibt ihm noch unbewuſt ſolche Kunſt/ ſo ihm beliebet/ wann er ſie nicht taͤglich uͤbet. Wem liebt der Poeten Spiel/ und traͤgt darzu guten Luſt/ lieſet der Gedichte viel/ hat den Kunſtgrieff nicht gewuſt/ wann er ohn Verſtaͤndniß liebet/ und ſich nicht im Dichten uͤbet.

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter02_1648/2>, abgerufen am 28.03.2024.