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Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.

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im das kan's en' Leed thun. Wenn die nee, und werd
'n nee weggenumma und kimmt ni ei Flege zu guda Leuta,
do labt di o keene zahn Wucha meh.
Hanne verstockt. Das gieht mich nischt a! Ich kan se
ni nahma. Ich ha fer mich salber Gewerge genung.
Fabig. Kumma Se ock amol uf Quolsdurf und sahn
Se sich's a! Das wär halt 's beste. 's is Ihn a
Madel .... a gar zu hibsch Dingla, und Händla und
Fißla hot se, o jemersch; 's reene Porzlan, a su zierlich
sein se.
Hanne. 's is ni mei Kind, 's gieht mich nischt a!
Fabig. Nee, kumma Se ock und schaffe Se Roth.
Ma kan's reen gar ni mit Auga dersahn. Wenn ma
asu ei de Gasthäuser kimmt, mitta ei dr Nacht ader wenn's
nu is -- sahn Se, ich muß, mei Geschäfte verlangt's --
und sieht se mit Vatern eim Rauche quetscha, das dreht
een' de Seele eim Leibe rim.
Hanne. De Gastwerthe sull'n 'n nischte ni eischenka.
An Priegel nahma und feste naus priegeln, do werd a
schunn zu Verschtande kumma. -- Itze is a Wan ei a
Hof gefahrn. Hie han Se an Fimfbihmer. Itze macha
Se lang, ich war mer die Sache amol beschlofa. Itze
kan ich mich wetter dermit ni befassa. Ader, wenn Sie
hie rimräda, ei a Bierstuba, dernoert sein mer geschiedne
Leute.
Fabig. Ich war mich hitta, was gieht mich denn
das a. Eb das nu Ihr Kind is ader dr Schwaster,
's Kerchabuch war' ich derwegen ni eisahn, und 's Maul,
das war ich mr au ni verbrenn'. Ader wenn Sie an
im das kan’s en’ Leed thun. Wenn die nee, und werd
’n nee weggenumma und kimmt ni ei Flege zu guda Leuta,
do labt di o keene zahn Wucha meh.
Hanne verſtockt. Das gieht mich niſcht a! Ich kan ſe
ni nahma. Ich ha fer mich ſalber Gewerge genung.
Fabig. Kumma Se ock amol uf Quolsdurf und ſahn
Se ſich’s a! Das wär halt ’s beſte. ’s is Ihn a
Madel .... a gar zu hibſch Dingla, und Händla und
Fißla hot ſe, o jemerſch; ’s reene Porzlan, a ſu zierlich
ſein ſe.
Hanne. ’s is ni mei Kind, ’s gieht mich niſcht a!
Fabig. Nee, kumma Se ock und ſchaffe Se Roth.
Ma kan’s reen gar ni mit Auga derſahn. Wenn ma
aſu ei de Gaſthäuſer kimmt, mitta ei dr Nacht ader wenn’s
nu is — ſahn Se, ich muß, mei Geſchäfte verlangt’s —
und ſieht ſe mit Vatern eim Rauche quetſcha, das dreht
een’ de Seele eim Leibe rim.
Hanne. De Gaſtwerthe ſull’n ’n niſchte ni eiſchenka.
An Priegel nahma und feſte naus priegeln, do werd a
ſchunn zu Verſchtande kumma. — Itze is a Wan ei a
Hof gefahrn. Hie han Se an Fimfbihmer. Itze macha
Se lang, ich war mer die Sache amol beſchlofa. Itze
kan ich mich wetter dermit ni befaſſa. Ader, wenn Sie
hie rimräda, ei a Bierſtuba, dernoert ſein mer geſchiedne
Leute.
Fabig. Ich war mich hitta, was gieht mich denn
das a. Eb das nu Ihr Kind is ader dr Schwaſter,
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[32/0042] im das kan’s en’ Leed thun. Wenn die nee, und werd ’n nee weggenumma und kimmt ni ei Flege zu guda Leuta, do labt di o keene zahn Wucha meh. Hanne verſtockt. Das gieht mich niſcht a! Ich kan ſe ni nahma. Ich ha fer mich ſalber Gewerge genung. Fabig. Kumma Se ock amol uf Quolsdurf und ſahn Se ſich’s a! Das wär halt ’s beſte. ’s is Ihn a Madel .... a gar zu hibſch Dingla, und Händla und Fißla hot ſe, o jemerſch; ’s reene Porzlan, a ſu zierlich ſein ſe. Hanne. ’s is ni mei Kind, ’s gieht mich niſcht a! Fabig. Nee, kumma Se ock und ſchaffe Se Roth. Ma kan’s reen gar ni mit Auga derſahn. Wenn ma aſu ei de Gaſthäuſer kimmt, mitta ei dr Nacht ader wenn’s nu is — ſahn Se, ich muß, mei Geſchäfte verlangt’s — und ſieht ſe mit Vatern eim Rauche quetſcha, das dreht een’ de Seele eim Leibe rim. Hanne. De Gaſtwerthe ſull’n ’n niſchte ni eiſchenka. An Priegel nahma und feſte naus priegeln, do werd a ſchunn zu Verſchtande kumma. — Itze is a Wan ei a Hof gefahrn. Hie han Se an Fimfbihmer. Itze macha Se lang, ich war mer die Sache amol beſchlofa. Itze kan ich mich wetter dermit ni befaſſa. Ader, wenn Sie hie rimräda, ei a Bierſtuba, dernoert ſein mer geſchiedne Leute. Fabig. Ich war mich hitta, was gieht mich denn das a. Eb das nu Ihr Kind is ader dr Schwaſter, ’s Kerchabuch war’ ich derwegen ni eiſahn, und ’s Maul, das war ich mr au ni verbrenn’. Ader wenn Sie an

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_henschel_1899/42>, abgerufen am 28.03.2024.