Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 126, Hamburg, 7. August 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

dieses an Bord eines der 2 Dänischen Kriegsschiffe, die
auf unserer Rheede vor Anker lagen, begeben, worauf
sie, nebst noch einer Fregatte dieser Nation, den 12ten
unter Segel gegangen. Die beyden Fregatten, la
Graciense und la Fleche, sind den 11ten von Toulon
nach dem Archipelago gesegelt, um diejenigen, welche
der Ritter von Glandeves commandiret, abzulösen.

Briefen aus Cairo vom 15ten May zufolge, hat Aly
Bey den Französischen Kaufleuten die 30 Ballen Tuch
bezahlt, welche sie auf sein Verlangen dem Conducteur
der Caravane von Mecca geliefert hatten. Auch haben
sie kein Contingent zu den 600000 Pataquen (ungefähr
3600000 Livres) zahlen dürfen, welche Aly Bey von
allen Corps der Kaufleute, die sich zu Cairo befinden,
zur Fortsetzung des Krieges gefordert hat.


Man will versichern, daß die exilirten Prinzen von
der Freygebigkeit Sr. Majestät, des Königs, während
Dero Regierung, über 60 Millionen erhalten. Es wäre
also kein Wunder, daß es Ihnen jetzt an Gelde fehle.
Der Kanzler soll die Präsidentenstelle für seinen Sohn mit
baarem Gelde bezahlt haben. Es heißt, daß in unserm
Finanz-Conseil mit vielem Fleiße an der Untersuchung
der Pensionen, welche der Staat ausbezahlet, gearbei-
tet werde. Alle diejenigen, welche eine genießen, sollen
ihre Titel angeben, und die Gründe anführen, warum
ihnen eine solche Gnadenbezeugung zu Theil geworden.

Man sagt, die Pohlnischen Conföderirten hätten eine
Deputation hieher geschickt, um sich einen General zu
ihrem Befehlshaber auszubitten, und der Graf von
Maillebois werde dahin abgehen.

Es heißt, daß der König in kurzem, zur Ersparung
der Kosten, die Gens d'Armes, die Carabiniers und die
Grenadiers von Frankreich, abdanken werde.

Der Herzog von Aiguillon hat den Herren de la Cha-
lotais die Bezahlung ihrer Rückstände von ihrer Besol-
dung als General-Procureurs zugestanden, mit der Ver-
sicherung, daß sie selbige inskünftige als Pensionen em-
pfangen sollten.

Beynahe 3 Monat lang hat man versichern wollen,
daß die Gräfin von Provence schwanger wäre; gegen-
wärtig aber hört man nichts mehr davon.

Se. Majestät, der König, haben erkläret, daß während
Dero Regierung die Jesuiten nicht wieder ins König-
reich kommen sollten.

Der General-Controlleur, Abt Terray, wird, dem
allgemeinen Gerücht zufolge, seines Amts entlassen
werden.

Auf die letztern Vorstellungen des Parlements hat
der König versprochen, die Auflagen auf den Adel, und
das Edict wegen des zehnten Pfennings etwas zu ver-
mindern; im übrigen aber verlange er völligen Ge-
horsam.

Se. Majestät sind seit einigen Tagen unpäßlich gewe-
sen, welches von einer zu großen Ermüdung auf der
Jagd herrühren soll.


Es scheint, als wenn man Entdeckungen in Absicht
des Brandes machen werde, welcher vor einem Jahr
zu Portsmouth gewesen. Vergangenen Freytag Nach-
mittag erhielt der Lord Mayor, Braß Crosby, einen
Brief. Der Schreiber desselben klagte sich an, daß er
an diesem Verbrechen gegen sein Vaterland Schuld
wäre, und berichtete, daß er die ganze Sache, und noch
mehr als den Brand zu Portsmouth entdecken wollte,
wenn ihm der Lord Mayor Pardon vom Könige aus-
[Spaltenumbruch] wirken könne. Es habe ihm der Agent einer gewissen
Nation zu dieser Schandthat erkauft; er selbst aber wäre
ein Engländer. Der Lord Mayor hat in Person diesen
Brief den Staatssecretairs überbracht. Es wurde so-
gleich Pardon versprochen, und der Schreiber hat sich
angegeben, und ist bereits zweymal examiniret worden.
Man redet schon von großen Entdeckungen, und ist auf
den Ausgang der Sache sehr begierig.

Die Flotte des Admirals Spry hat im Canal einen
harten Sturm ausgestanden, wodurch derselbe genöthi-
get worden, nach dem Haven von Torbay zurück zu
segeln. Eins seiner Schiffe hat alle Master verlohren,
und die übrigen sind weniger oder mehr beschädiget
worden.

Es ist nach allen Seehäven Befehl gesandt worden,
die kleinern Kriegsschiffe zur Bedeckung der Englischen
Handlung bereit zu halten.

General Conway wird nach Schottland gehen, die
Vestungen des Landes zu besehen, und in Irland soll
Generalrevüe über alle daselbst befindliche Truppen ge-
halten werden.

Von dem Lande Otahitee, welches die Unsrigen die
St. Georgen-Inseln nennen, die von D. Solander und
seinen Reisegefährten besucht worden, lieset man fol-
gende vorläufige Nachricht: D. Solander und die Herren
Green und Banks verließen England den 29sten August,
1768. Sie giengen zuerst nach Madeira. Auf dieser
Insel entdeckte Herr Banks viele seltene Pflanzen, die
den Portugiesen noch völlig unbekannt waren. Nach-
dem sie sich mit Wein versehen, segelten sie nach Cap
Horn, und landeten auf der Insel del Fuego. Die Ein-
wohner empfiengen sie sehr freundlich, und es wurde
entdeckt, daß sie Gemeinschaft mit dem Spanischen Ame-
rica hatten. Von del Fuego giengen sie nach der St.
Georgen-Insel oder dem Lande Otahitee. Diese Insel
liegt in der Südersee, und schon vor einigen Jahren
ist Capitain Wallace mit dem Schiffe Dolphin da ge-
wesen. Die Einwohner nahmen sie höflich auf. D. So-
lander schlug sein Gezelt auf, und beobachtete den Durch-
gang der Venus durch die Sonne. Ein Mann unter
den Einwohnern, Namens Tobia, ein Priester des Lan-
des, verstand etwas Englisch, und war ihr Dollmetscher
an seine Landsleute. Von ihm erlernten sie in Zeit von
4 Monat die Landes-Sprache so ziemlich. Er sagte ihnen,
es wäre vor kurzem ein großes Schiff daselbst gewe-
sen, er wüßte aber nicht von welcher Nation. Ca-
pitain Coocke, der Commandeur der Fregatte Endea-
vour, zeigte ihm alle Flaggen der Europäischen See-
mächte, worauf er sagte, es hätte Spanische Flagge
gehabt. Nachher aber fand man, daß es ein Franzö-
sisches Schiff unter Spanischer Flagge gewesen. Diese
Insel hat 90 Englische Meilen im Umkreise, und ist
mit vielen andern Inseln umgeben. Nach 4 Monaten
verließen sie die Insel. Tobia und noch ein Mann
gieng mit ihnen, aus Verlangen, England zu sehen.
Sie segelten nach der Insel Neu-Seeland. Die Ein-
wohner derselben, welche gegen alle Fremde sehr eifer-
süchtig sind, wollten unsere Reisende nicht ans Land
kommen lassen, sondern wehrten sich mit Steinen, Bo-
gen, Spießen, etc. so daß etlichemal unter sie mußte ge-
schossen werden. Endlich wurden sie vom Tobia, der
ihre Sprache verstand, besänftiget, und nahmen die
ihnen angebotene Geschenke an. Von da segelten sie
nach Batavia, und kamen an einem Orte der Insel an,
wo nur ein Holländer, aber sehr viele Indianer un-
ter ihm, befindlich war. Sie werden unter dem Titel:
[Spaltenumbruch]

dieſes an Bord eines der 2 Daͤniſchen Kriegsſchiffe, die
auf unſerer Rheede vor Anker lagen, begeben, worauf
ſie, nebſt noch einer Fregatte dieſer Nation, den 12ten
unter Segel gegangen. Die beyden Fregatten, la
Gracienſe und la Fleche, ſind den 11ten von Toulon
nach dem Archipelago geſegelt, um diejenigen, welche
der Ritter von Glandeves commandiret, abzuloͤſen.

Briefen aus Cairo vom 15ten May zufolge, hat Aly
Bey den Franzoͤſiſchen Kaufleuten die 30 Ballen Tuch
bezahlt, welche ſie auf ſein Verlangen dem Conducteur
der Caravane von Mecca geliefert hatten. Auch haben
ſie kein Contingent zu den 600000 Pataquen (ungefaͤhr
3600000 Livres) zahlen duͤrfen, welche Aly Bey von
allen Corps der Kaufleute, die ſich zu Cairo befinden,
zur Fortſetzung des Krieges gefordert hat.


Man will verſichern, daß die exilirten Prinzen von
der Freygebigkeit Sr. Majeſtaͤt, des Koͤnigs, waͤhrend
Dero Regierung, uͤber 60 Millionen erhalten. Es waͤre
alſo kein Wunder, daß es Ihnen jetzt an Gelde fehle.
Der Kanzler ſoll die Praͤſidentenſtelle fuͤr ſeinen Sohn mit
baarem Gelde bezahlt haben. Es heißt, daß in unſerm
Finanz-Conſeil mit vielem Fleiße an der Unterſuchung
der Penſionen, welche der Staat ausbezahlet, gearbei-
tet werde. Alle diejenigen, welche eine genießen, ſollen
ihre Titel angeben, und die Gruͤnde anfuͤhren, warum
ihnen eine ſolche Gnadenbezeugung zu Theil geworden.

Man ſagt, die Pohlniſchen Confoͤderirten haͤtten eine
Deputation hieher geſchickt, um ſich einen General zu
ihrem Befehlshaber auszubitten, und der Graf von
Maillebois werde dahin abgehen.

Es heißt, daß der Koͤnig in kurzem, zur Erſparung
der Koſten, die Gens d’Armes, die Carabiniers und die
Grenadiers von Frankreich, abdanken werde.

Der Herzog von Aiguillon hat den Herren de la Cha-
lotais die Bezahlung ihrer Ruͤckſtaͤnde von ihrer Beſol-
dung als General-Procureurs zugeſtanden, mit der Ver-
ſicherung, daß ſie ſelbige inskuͤnftige als Penſionen em-
pfangen ſollten.

Beynahe 3 Monat lang hat man verſichern wollen,
daß die Graͤfin von Provence ſchwanger waͤre; gegen-
waͤrtig aber hoͤrt man nichts mehr davon.

Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, haben erklaͤret, daß waͤhrend
Dero Regierung die Jeſuiten nicht wieder ins Koͤnig-
reich kommen ſollten.

Der General-Controlleur, Abt Terray, wird, dem
allgemeinen Geruͤcht zufolge, ſeines Amts entlaſſen
werden.

Auf die letztern Vorſtellungen des Parlements hat
der Koͤnig verſprochen, die Auflagen auf den Adel, und
das Edict wegen des zehnten Pfennings etwas zu ver-
mindern; im uͤbrigen aber verlange er voͤlligen Ge-
horſam.

Se. Majeſtaͤt ſind ſeit einigen Tagen unpaͤßlich gewe-
ſen, welches von einer zu großen Ermuͤdung auf der
Jagd herruͤhren ſoll.


Es ſcheint, als wenn man Entdeckungen in Abſicht
des Brandes machen werde, welcher vor einem Jahr
zu Portsmouth geweſen. Vergangenen Freytag Nach-
mittag erhielt der Lord Mayor, Braß Crosby, einen
Brief. Der Schreiber deſſelben klagte ſich an, daß er
an dieſem Verbrechen gegen ſein Vaterland Schuld
waͤre, und berichtete, daß er die ganze Sache, und noch
mehr als den Brand zu Portsmouth entdecken wollte,
wenn ihm der Lord Mayor Pardon vom Koͤnige aus-
[Spaltenumbruch] wirken koͤnne. Es habe ihm der Agent einer gewiſſen
Nation zu dieſer Schandthat erkauft; er ſelbſt aber waͤre
ein Englaͤnder. Der Lord Mayor hat in Perſon dieſen
Brief den Staatsſecretairs uͤberbracht. Es wurde ſo-
gleich Pardon verſprochen, und der Schreiber hat ſich
angegeben, und iſt bereits zweymal examiniret worden.
Man redet ſchon von großen Entdeckungen, und iſt auf
den Ausgang der Sache ſehr begierig.

Die Flotte des Admirals Spry hat im Canal einen
harten Sturm ausgeſtanden, wodurch derſelbe genoͤthi-
get worden, nach dem Haven von Torbay zuruͤck zu
ſegeln. Eins ſeiner Schiffe hat alle Maſter verlohren,
und die uͤbrigen ſind weniger oder mehr beſchaͤdiget
worden.

Es iſt nach allen Seehaͤven Befehl geſandt worden,
die kleinern Kriegsſchiffe zur Bedeckung der Engliſchen
Handlung bereit zu halten.

General Conway wird nach Schottland gehen, die
Veſtungen des Landes zu beſehen, und in Irland ſoll
Generalrevuͤe uͤber alle daſelbſt befindliche Truppen ge-
halten werden.

Von dem Lande Otahitee, welches die Unſrigen die
St. Georgen-Inſeln nennen, die von D. Solander und
ſeinen Reiſegefaͤhrten beſucht worden, lieſet man fol-
gende vorlaͤufige Nachricht: D. Solander und die Herren
Green und Banks verließen England den 29ſten Auguſt,
1768. Sie giengen zuerſt nach Madeira. Auf dieſer
Inſel entdeckte Herr Banks viele ſeltene Pflanzen, die
den Portugieſen noch voͤllig unbekannt waren. Nach-
dem ſie ſich mit Wein verſehen, ſegelten ſie nach Cap
Horn, und landeten auf der Inſel del Fuego. Die Ein-
wohner empfiengen ſie ſehr freundlich, und es wurde
entdeckt, daß ſie Gemeinſchaft mit dem Spaniſchen Ame-
rica hatten. Von del Fuego giengen ſie nach der St.
Georgen-Inſel oder dem Lande Otahitee. Dieſe Inſel
liegt in der Suͤderſee, und ſchon vor einigen Jahren
iſt Capitain Wallace mit dem Schiffe Dolphin da ge-
weſen. Die Einwohner nahmen ſie hoͤflich auf. D. So-
lander ſchlug ſein Gezelt auf, und beobachtete den Durch-
gang der Venus durch die Sonne. Ein Mann unter
den Einwohnern, Namens Tobia, ein Prieſter des Lan-
des, verſtand etwas Engliſch, und war ihr Dollmetſcher
an ſeine Landsleute. Von ihm erlernten ſie in Zeit von
4 Monat die Landes-Sprache ſo ziemlich. Er ſagte ihnen,
es waͤre vor kurzem ein großes Schiff daſelbſt gewe-
ſen, er wuͤßte aber nicht von welcher Nation. Ca-
pitain Coocke, der Commandeur der Fregatte Endea-
vour, zeigte ihm alle Flaggen der Europaͤiſchen See-
maͤchte, worauf er ſagte, es haͤtte Spaniſche Flagge
gehabt. Nachher aber fand man, daß es ein Franzoͤ-
ſiſches Schiff unter Spaniſcher Flagge geweſen. Dieſe
Inſel hat 90 Engliſche Meilen im Umkreiſe, und iſt
mit vielen andern Inſeln umgeben. Nach 4 Monaten
verließen ſie die Inſel. Tobia und noch ein Mann
gieng mit ihnen, aus Verlangen, England zu ſehen.
Sie ſegelten nach der Inſel Neu-Seeland. Die Ein-
wohner derſelben, welche gegen alle Fremde ſehr eifer-
ſuͤchtig ſind, wollten unſere Reiſende nicht ans Land
kommen laſſen, ſondern wehrten ſich mit Steinen, Bo-
gen, Spießen, ꝛc. ſo daß etlichemal unter ſie mußte ge-
ſchoſſen werden. Endlich wurden ſie vom Tobia, der
ihre Sprache verſtand, beſaͤnftiget, und nahmen die
ihnen angebotene Geſchenke an. Von da ſegelten ſie
nach Batavia, und kamen an einem Orte der Inſel an,
wo nur ein Hollaͤnder, aber ſehr viele Indianer un-
ter ihm, befindlich war. Sie werden unter dem Titel:
[Spaltenumbruch]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
die&#x017F;es an Bord eines der 2 Da&#x0364;ni&#x017F;chen Kriegs&#x017F;chiffe, die<lb/>
auf un&#x017F;erer Rheede                   vor Anker lagen, begeben, worauf<lb/>
&#x017F;ie, neb&#x017F;t noch einer Fregatte die&#x017F;er Nation,                   den 12ten<lb/>
unter Segel gegangen. Die beyden Fregatten, la<lb/>
Gracien&#x017F;e und la                   Fleche, &#x017F;ind den 11ten von Toulon<lb/>
nach dem Archipelago ge&#x017F;egelt, um                   diejenigen, welche<lb/>
der Ritter von Glandeves commandiret, abzulo&#x0364;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Briefen aus Cairo vom 15ten May zufolge, hat Aly<lb/>
Bey den Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen                   Kaufleuten die 30 Ballen Tuch<lb/>
bezahlt, welche &#x017F;ie auf &#x017F;ein Verlangen dem                   Conducteur<lb/>
der Caravane von Mecca geliefert hatten. Auch haben<lb/>
&#x017F;ie kein                   Contingent zu den 600000 Pataquen (ungefa&#x0364;hr<lb/>
3600000 Livres) zahlen du&#x0364;rfen,                   welche Aly Bey von<lb/>
allen Corps der Kaufleute, die &#x017F;ich zu Cairo                   befinden,<lb/>
zur Fort&#x017F;etzung des Krieges gefordert hat.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Paris, den 29 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Man will ver&#x017F;ichern, daß die exilirten Prinzen von<lb/>
der Freygebigkeit Sr.                   Maje&#x017F;ta&#x0364;t, des Ko&#x0364;nigs, wa&#x0364;hrend<lb/>
Dero Regierung, u&#x0364;ber 60 Millionen erhalten.                   Es wa&#x0364;re<lb/>
al&#x017F;o kein Wunder, daß es Ihnen jetzt an Gelde fehle.<lb/>
Der Kanzler                   &#x017F;oll die Pra&#x0364;&#x017F;identen&#x017F;telle fu&#x0364;r &#x017F;einen Sohn mit<lb/>
baarem Gelde bezahlt haben.                   Es heißt, daß in un&#x017F;erm<lb/>
Finanz-Con&#x017F;eil mit vielem Fleiße an der                   Unter&#x017F;uchung<lb/>
der Pen&#x017F;ionen, welche der Staat ausbezahlet, gearbei-<lb/>
tet                   werde. Alle diejenigen, welche eine genießen, &#x017F;ollen<lb/>
ihre Titel angeben, und                   die Gru&#x0364;nde anfu&#x0364;hren, warum<lb/>
ihnen eine &#x017F;olche Gnadenbezeugung zu Theil                   geworden.</p><lb/>
          <p>Man &#x017F;agt, die Pohlni&#x017F;chen Confo&#x0364;derirten ha&#x0364;tten eine<lb/>
Deputation hieher                   ge&#x017F;chickt, um &#x017F;ich einen General zu<lb/>
ihrem Befehlshaber auszubitten, und der                   Graf von<lb/>
Maillebois werde dahin abgehen.</p><lb/>
          <p>Es heißt, daß der Ko&#x0364;nig in kurzem, zur Er&#x017F;parung<lb/>
der Ko&#x017F;ten, die Gens                   d&#x2019;Armes, die Carabiniers und die<lb/>
Grenadiers von Frankreich, abdanken                   werde.</p><lb/>
          <p> Der Herzog von Aiguillon hat den Herren de la Cha-<lb/>
lotais die Bezahlung ihrer                   Ru&#x0364;ck&#x017F;ta&#x0364;nde von ihrer Be&#x017F;ol-<lb/>
dung als General-Procureurs zuge&#x017F;tanden, mit der                   Ver-<lb/>
&#x017F;icherung, daß &#x017F;ie &#x017F;elbige insku&#x0364;nftige als Pen&#x017F;ionen em-<lb/>
pfangen                   &#x017F;ollten.</p><lb/>
          <p>Beynahe 3 Monat lang hat man ver&#x017F;ichern wollen,<lb/>
daß die Gra&#x0364;fin von Provence                   &#x017F;chwanger wa&#x0364;re; gegen-<lb/>
wa&#x0364;rtig aber ho&#x0364;rt man nichts mehr davon.</p><lb/>
          <p>Se. Maje&#x017F;ta&#x0364;t, der Ko&#x0364;nig, haben erkla&#x0364;ret, daß wa&#x0364;hrend<lb/>
Dero Regierung die                   Je&#x017F;uiten nicht wieder ins Ko&#x0364;nig-<lb/>
reich kommen &#x017F;ollten.</p><lb/>
          <p>Der General-Controlleur, Abt Terray, wird, dem<lb/>
allgemeinen Geru&#x0364;cht zufolge,                   &#x017F;eines Amts entla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden.</p><lb/>
          <p>Auf die letztern Vor&#x017F;tellungen des Parlements hat<lb/>
der Ko&#x0364;nig ver&#x017F;prochen, die                   Auflagen auf den Adel, und<lb/>
das Edict wegen des zehnten Pfennings etwas zu                   ver-<lb/>
mindern; im u&#x0364;brigen aber verlange er vo&#x0364;lligen Ge-<lb/>
hor&#x017F;am.</p><lb/>
          <p>Se. Maje&#x017F;ta&#x0364;t &#x017F;ind &#x017F;eit einigen Tagen unpa&#x0364;ßlich gewe-<lb/>
&#x017F;en, welches von einer                   zu großen Ermu&#x0364;dung auf der<lb/>
Jagd herru&#x0364;hren &#x017F;oll.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">London, den 30 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Es &#x017F;cheint, als wenn man Entdeckungen in Ab&#x017F;icht<lb/>
des Brandes machen werde,                   welcher vor einem Jahr<lb/>
zu Portsmouth gewe&#x017F;en. Vergangenen Freytag                   Nach-<lb/>
mittag erhielt der Lord Mayor, Braß Crosby, einen<lb/>
Brief. Der                   Schreiber de&#x017F;&#x017F;elben klagte &#x017F;ich an, daß er<lb/>
an die&#x017F;em Verbrechen gegen &#x017F;ein                   Vaterland Schuld<lb/>
wa&#x0364;re, und berichtete, daß er die ganze Sache, und                   noch<lb/>
mehr als den Brand zu Portsmouth entdecken wollte,<lb/>
wenn ihm der Lord                   Mayor Pardon vom Ko&#x0364;nige aus-<lb/><cb/>
wirken ko&#x0364;nne. Es habe ihm der Agent einer                   gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Nation zu die&#x017F;er Schandthat erkauft; er &#x017F;elb&#x017F;t aber wa&#x0364;re<lb/>
ein                   Engla&#x0364;nder. Der Lord Mayor hat in Per&#x017F;on die&#x017F;en<lb/>
Brief den Staats&#x017F;ecretairs                   u&#x0364;berbracht. Es wurde &#x017F;o-<lb/>
gleich Pardon ver&#x017F;prochen, und der Schreiber hat                   &#x017F;ich<lb/>
angegeben, und i&#x017F;t bereits zweymal examiniret worden.<lb/>
Man redet &#x017F;chon                   von großen Entdeckungen, und i&#x017F;t auf<lb/>
den Ausgang der Sache &#x017F;ehr begierig.</p><lb/>
          <p>Die Flotte des Admirals Spry hat im Canal einen<lb/>
harten Sturm ausge&#x017F;tanden,                   wodurch der&#x017F;elbe geno&#x0364;thi-<lb/>
get worden, nach dem Haven von Torbay zuru&#x0364;ck                   zu<lb/>
&#x017F;egeln. Eins &#x017F;einer Schiffe hat alle Ma&#x017F;ter verlohren,<lb/>
und die u&#x0364;brigen                   &#x017F;ind weniger oder mehr be&#x017F;cha&#x0364;diget<lb/>
worden.</p><lb/>
          <p>Es i&#x017F;t nach allen Seeha&#x0364;ven Befehl ge&#x017F;andt worden,<lb/>
die kleinern Kriegs&#x017F;chiffe                   zur Bedeckung der Engli&#x017F;chen<lb/>
Handlung bereit zu halten.</p><lb/>
          <p>General Conway wird nach Schottland gehen, die<lb/>
Ve&#x017F;tungen des Landes zu                   be&#x017F;ehen, und in Irland &#x017F;oll<lb/>
Generalrevu&#x0364;e u&#x0364;ber alle da&#x017F;elb&#x017F;t befindliche                   Truppen ge-<lb/>
halten werden.</p><lb/>
          <p>Von dem Lande Otahitee, welches die Un&#x017F;rigen die<lb/>
St. Georgen-In&#x017F;eln nennen,                   die von <hi rendition="#aq">D.</hi> Solander und<lb/>
&#x017F;einen Rei&#x017F;egefa&#x0364;hrten                   be&#x017F;ucht worden, lie&#x017F;et man fol-<lb/>
gende vorla&#x0364;ufige Nachricht: <hi rendition="#aq">D.</hi> Solander und die Herren<lb/>
Green und Banks verließen                   England den 29&#x017F;ten Augu&#x017F;t,<lb/>
1768. Sie giengen zuer&#x017F;t nach Madeira. Auf                   die&#x017F;er<lb/>
In&#x017F;el entdeckte Herr Banks viele &#x017F;eltene Pflanzen, die<lb/>
den                   Portugie&#x017F;en noch vo&#x0364;llig unbekannt waren. Nach-<lb/>
dem &#x017F;ie &#x017F;ich mit Wein                   ver&#x017F;ehen, &#x017F;egelten &#x017F;ie nach Cap<lb/>
Horn, und landeten auf der In&#x017F;el del Fuego.                   Die Ein-<lb/>
wohner empfiengen &#x017F;ie &#x017F;ehr freundlich, und es wurde<lb/>
entdeckt, daß                   &#x017F;ie Gemein&#x017F;chaft mit dem Spani&#x017F;chen Ame-<lb/>
rica hatten. Von del Fuego giengen                   &#x017F;ie nach der St.<lb/>
Georgen-In&#x017F;el oder dem Lande Otahitee. Die&#x017F;e In&#x017F;el<lb/>
liegt                   in der Su&#x0364;der&#x017F;ee, und &#x017F;chon vor einigen Jahren<lb/>
i&#x017F;t Capitain Wallace mit dem                   Schiffe Dolphin da ge-<lb/>
we&#x017F;en. Die Einwohner nahmen &#x017F;ie ho&#x0364;flich auf. <hi rendition="#aq">D.</hi> So-<lb/>
lander &#x017F;chlug &#x017F;ein Gezelt auf, und beobachtete                   den Durch-<lb/>
gang der Venus durch die Sonne. Ein Mann unter<lb/>
den Einwohnern,                   Namens Tobia, ein Prie&#x017F;ter des Lan-<lb/>
des, ver&#x017F;tand etwas Engli&#x017F;ch, und war ihr                   Dollmet&#x017F;cher<lb/>
an &#x017F;eine Landsleute. Von ihm erlernten &#x017F;ie in Zeit von<lb/>
4                   Monat die Landes-Sprache &#x017F;o ziemlich. Er &#x017F;agte ihnen,<lb/>
es wa&#x0364;re vor kurzem ein                   großes Schiff da&#x017F;elb&#x017F;t gewe-<lb/>
&#x017F;en, er wu&#x0364;ßte aber nicht von welcher Nation.                   Ca-<lb/>
pitain Coocke, der Commandeur der Fregatte Endea-<lb/>
vour, zeigte ihm                   alle Flaggen der Europa&#x0364;i&#x017F;chen See-<lb/>
ma&#x0364;chte, worauf er &#x017F;agte, es ha&#x0364;tte                   Spani&#x017F;che Flagge<lb/>
gehabt. Nachher aber fand man, daß es ein                   Franzo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;ches Schiff unter Spani&#x017F;cher Flagge gewe&#x017F;en. Die&#x017F;e<lb/>
In&#x017F;el hat                   90 Engli&#x017F;che Meilen im Umkrei&#x017F;e, und i&#x017F;t<lb/>
mit vielen andern In&#x017F;eln umgeben.                   Nach 4 Monaten<lb/>
verließen &#x017F;ie die In&#x017F;el. Tobia und noch ein Mann<lb/>
gieng mit                   ihnen, aus Verlangen, England zu &#x017F;ehen.<lb/>
Sie &#x017F;egelten nach der In&#x017F;el                   Neu-Seeland. Die Ein-<lb/>
wohner der&#x017F;elben, welche gegen alle Fremde &#x017F;ehr                   eifer-<lb/>
&#x017F;u&#x0364;chtig &#x017F;ind, wollten un&#x017F;ere Rei&#x017F;ende nicht ans Land<lb/>
kommen                   la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ondern wehrten &#x017F;ich mit Steinen, Bo-<lb/>
gen, Spießen, &#xA75B;c. &#x017F;o daß                   etlichemal unter &#x017F;ie mußte ge-<lb/>
&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en werden. Endlich wurden &#x017F;ie vom Tobia,                   der<lb/>
ihre Sprache ver&#x017F;tand, be&#x017F;a&#x0364;nftiget, und nahmen die<lb/>
ihnen angebotene                   Ge&#x017F;chenke an. Von da &#x017F;egelten &#x017F;ie<lb/>
nach Batavia, und kamen an einem Orte der                   In&#x017F;el an,<lb/>
wo nur ein Holla&#x0364;nder, aber &#x017F;ehr viele Indianer un-<lb/>
ter ihm,                   befindlich war. Sie werden unter dem Titel:<lb/><cb/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] dieſes an Bord eines der 2 Daͤniſchen Kriegsſchiffe, die auf unſerer Rheede vor Anker lagen, begeben, worauf ſie, nebſt noch einer Fregatte dieſer Nation, den 12ten unter Segel gegangen. Die beyden Fregatten, la Gracienſe und la Fleche, ſind den 11ten von Toulon nach dem Archipelago geſegelt, um diejenigen, welche der Ritter von Glandeves commandiret, abzuloͤſen. Briefen aus Cairo vom 15ten May zufolge, hat Aly Bey den Franzoͤſiſchen Kaufleuten die 30 Ballen Tuch bezahlt, welche ſie auf ſein Verlangen dem Conducteur der Caravane von Mecca geliefert hatten. Auch haben ſie kein Contingent zu den 600000 Pataquen (ungefaͤhr 3600000 Livres) zahlen duͤrfen, welche Aly Bey von allen Corps der Kaufleute, die ſich zu Cairo befinden, zur Fortſetzung des Krieges gefordert hat. Paris, den 29 Julii. Man will verſichern, daß die exilirten Prinzen von der Freygebigkeit Sr. Majeſtaͤt, des Koͤnigs, waͤhrend Dero Regierung, uͤber 60 Millionen erhalten. Es waͤre alſo kein Wunder, daß es Ihnen jetzt an Gelde fehle. Der Kanzler ſoll die Praͤſidentenſtelle fuͤr ſeinen Sohn mit baarem Gelde bezahlt haben. Es heißt, daß in unſerm Finanz-Conſeil mit vielem Fleiße an der Unterſuchung der Penſionen, welche der Staat ausbezahlet, gearbei- tet werde. Alle diejenigen, welche eine genießen, ſollen ihre Titel angeben, und die Gruͤnde anfuͤhren, warum ihnen eine ſolche Gnadenbezeugung zu Theil geworden. Man ſagt, die Pohlniſchen Confoͤderirten haͤtten eine Deputation hieher geſchickt, um ſich einen General zu ihrem Befehlshaber auszubitten, und der Graf von Maillebois werde dahin abgehen. Es heißt, daß der Koͤnig in kurzem, zur Erſparung der Koſten, die Gens d’Armes, die Carabiniers und die Grenadiers von Frankreich, abdanken werde. Der Herzog von Aiguillon hat den Herren de la Cha- lotais die Bezahlung ihrer Ruͤckſtaͤnde von ihrer Beſol- dung als General-Procureurs zugeſtanden, mit der Ver- ſicherung, daß ſie ſelbige inskuͤnftige als Penſionen em- pfangen ſollten. Beynahe 3 Monat lang hat man verſichern wollen, daß die Graͤfin von Provence ſchwanger waͤre; gegen- waͤrtig aber hoͤrt man nichts mehr davon. Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, haben erklaͤret, daß waͤhrend Dero Regierung die Jeſuiten nicht wieder ins Koͤnig- reich kommen ſollten. Der General-Controlleur, Abt Terray, wird, dem allgemeinen Geruͤcht zufolge, ſeines Amts entlaſſen werden. Auf die letztern Vorſtellungen des Parlements hat der Koͤnig verſprochen, die Auflagen auf den Adel, und das Edict wegen des zehnten Pfennings etwas zu ver- mindern; im uͤbrigen aber verlange er voͤlligen Ge- horſam. Se. Majeſtaͤt ſind ſeit einigen Tagen unpaͤßlich gewe- ſen, welches von einer zu großen Ermuͤdung auf der Jagd herruͤhren ſoll. London, den 30 Julii. Es ſcheint, als wenn man Entdeckungen in Abſicht des Brandes machen werde, welcher vor einem Jahr zu Portsmouth geweſen. Vergangenen Freytag Nach- mittag erhielt der Lord Mayor, Braß Crosby, einen Brief. Der Schreiber deſſelben klagte ſich an, daß er an dieſem Verbrechen gegen ſein Vaterland Schuld waͤre, und berichtete, daß er die ganze Sache, und noch mehr als den Brand zu Portsmouth entdecken wollte, wenn ihm der Lord Mayor Pardon vom Koͤnige aus- wirken koͤnne. Es habe ihm der Agent einer gewiſſen Nation zu dieſer Schandthat erkauft; er ſelbſt aber waͤre ein Englaͤnder. Der Lord Mayor hat in Perſon dieſen Brief den Staatsſecretairs uͤberbracht. Es wurde ſo- gleich Pardon verſprochen, und der Schreiber hat ſich angegeben, und iſt bereits zweymal examiniret worden. Man redet ſchon von großen Entdeckungen, und iſt auf den Ausgang der Sache ſehr begierig. Die Flotte des Admirals Spry hat im Canal einen harten Sturm ausgeſtanden, wodurch derſelbe genoͤthi- get worden, nach dem Haven von Torbay zuruͤck zu ſegeln. Eins ſeiner Schiffe hat alle Maſter verlohren, und die uͤbrigen ſind weniger oder mehr beſchaͤdiget worden. Es iſt nach allen Seehaͤven Befehl geſandt worden, die kleinern Kriegsſchiffe zur Bedeckung der Engliſchen Handlung bereit zu halten. General Conway wird nach Schottland gehen, die Veſtungen des Landes zu beſehen, und in Irland ſoll Generalrevuͤe uͤber alle daſelbſt befindliche Truppen ge- halten werden. Von dem Lande Otahitee, welches die Unſrigen die St. Georgen-Inſeln nennen, die von D. Solander und ſeinen Reiſegefaͤhrten beſucht worden, lieſet man fol- gende vorlaͤufige Nachricht: D. Solander und die Herren Green und Banks verließen England den 29ſten Auguſt, 1768. Sie giengen zuerſt nach Madeira. Auf dieſer Inſel entdeckte Herr Banks viele ſeltene Pflanzen, die den Portugieſen noch voͤllig unbekannt waren. Nach- dem ſie ſich mit Wein verſehen, ſegelten ſie nach Cap Horn, und landeten auf der Inſel del Fuego. Die Ein- wohner empfiengen ſie ſehr freundlich, und es wurde entdeckt, daß ſie Gemeinſchaft mit dem Spaniſchen Ame- rica hatten. Von del Fuego giengen ſie nach der St. Georgen-Inſel oder dem Lande Otahitee. Dieſe Inſel liegt in der Suͤderſee, und ſchon vor einigen Jahren iſt Capitain Wallace mit dem Schiffe Dolphin da ge- weſen. Die Einwohner nahmen ſie hoͤflich auf. D. So- lander ſchlug ſein Gezelt auf, und beobachtete den Durch- gang der Venus durch die Sonne. Ein Mann unter den Einwohnern, Namens Tobia, ein Prieſter des Lan- des, verſtand etwas Engliſch, und war ihr Dollmetſcher an ſeine Landsleute. Von ihm erlernten ſie in Zeit von 4 Monat die Landes-Sprache ſo ziemlich. Er ſagte ihnen, es waͤre vor kurzem ein großes Schiff daſelbſt gewe- ſen, er wuͤßte aber nicht von welcher Nation. Ca- pitain Coocke, der Commandeur der Fregatte Endea- vour, zeigte ihm alle Flaggen der Europaͤiſchen See- maͤchte, worauf er ſagte, es haͤtte Spaniſche Flagge gehabt. Nachher aber fand man, daß es ein Franzoͤ- ſiſches Schiff unter Spaniſcher Flagge geweſen. Dieſe Inſel hat 90 Engliſche Meilen im Umkreiſe, und iſt mit vielen andern Inſeln umgeben. Nach 4 Monaten verließen ſie die Inſel. Tobia und noch ein Mann gieng mit ihnen, aus Verlangen, England zu ſehen. Sie ſegelten nach der Inſel Neu-Seeland. Die Ein- wohner derſelben, welche gegen alle Fremde ſehr eifer- ſuͤchtig ſind, wollten unſere Reiſende nicht ans Land kommen laſſen, ſondern wehrten ſich mit Steinen, Bo- gen, Spießen, ꝛc. ſo daß etlichemal unter ſie mußte ge- ſchoſſen werden. Endlich wurden ſie vom Tobia, der ihre Sprache verſtand, beſaͤnftiget, und nahmen die ihnen angebotene Geſchenke an. Von da ſegelten ſie nach Batavia, und kamen an einem Orte der Inſel an, wo nur ein Hollaͤnder, aber ſehr viele Indianer un- ter ihm, befindlich war. Sie werden unter dem Titel:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T12:30:46Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1260708_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1260708_1771/2
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 126, Hamburg, 7. August 1771, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1260708_1771/2>, abgerufen am 19.04.2024.