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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Der Statthalter
von Schopfheim
.


Vetter Hans Jerg, 's dunnert, es dun-
deret ehnen am Rhi-Strom,
und es git e Wetter! Mir isch, wenns num-
me verbey wär.
's chunnt so schwarz -- nei lueget, wie's blizt,
und loset, wie's windet,
wie's im Chemi tost, und der Guhl uffem
Chilche-Thurn gahret!
Helfis Gott! -- 's chunnt alliwil nöcher und
alliwil stärcher;
ziehnt doch d' Läden a, aß der Glast den
Auge nit weh thut,
und iez holet 's Chrüsli und sitzet do um-
men, i willich
us den alte Zite vom Statthalter näumis
verzehle.
Der Statthalter
von Schopfheim
.


Vetter Hans Jerg, ’s dunnert, es dun-
deret ehnen am Rhi-Strom,
und es git e Wetter! Mir iſch, wenns num-
me verbey waͤr.
’s chunnt ſo ſchwarz — nei lueget, wie’s blizt,
und loſet, wie’s windet,
wie’s im Chemi tost, und der Guhl uffem
Chilche-Thurn gahret!
Helfis Gott! — ’s chunnt alliwil noͤcher und
alliwil ſtaͤrcher;
ziehnt doch d’ Laͤden a, aß der Glaſt den
Auge nit weh thut,
und iez holet ’s Chruͤsli und ſitzet do um-
men, i willich
us den alte Zite vom Statthalter naͤumis
verzehle.
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[104/0122] Der Statthalter von Schopfheim. Vetter Hans Jerg, ’s dunnert, es dun- deret ehnen am Rhi-Strom, und es git e Wetter! Mir iſch, wenns num- me verbey waͤr. ’s chunnt ſo ſchwarz — nei lueget, wie’s blizt, und loſet, wie’s windet, wie’s im Chemi tost, und der Guhl uffem Chilche-Thurn gahret! Helfis Gott! — ’s chunnt alliwil noͤcher und alliwil ſtaͤrcher; ziehnt doch d’ Laͤden a, aß der Glaſt den Auge nit weh thut, und iez holet ’s Chruͤsli und ſitzet do um- men, i willich us den alte Zite vom Statthalter naͤumis verzehle.

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/122>, abgerufen am 10.10.2024.