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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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"Und unter mer in Berg und Thal,
"wie flimmerets nit überal!
"An allen Ende Schnee und Schnee;
"'s isch alles mir zu Ehre gscheh,
"und woni gang im wite Feld,
"sin Stroße bahnt, und Brucke gstellt."
Er seit: "J bi ne frische Ma,
"i ha ne luftig Tschöpli a,
"und rothi Backe bis ans Ohr,
"e heiter Aug und Duft im Hoor,
"ke Wintergfrist, ke Gliederweh,
"und woni gang, se chracht der Schnee."
Er seit: "J bi ne gschickte Ma,
"lueg, wieni überzuckere cha!
"J chuuch, und an de Hürste hangts,
"und an de zarte Birche schwankts.
"Der Zuckerbeck mit gschickter Hand,
"mit Geld und Gut wär's nit im Stand.

„Und unter mer in Berg und Thal,
„wie flimmerets nit uͤberal!
„An allen Ende Schnee und Schnee;
„’s iſch alles mir zu Ehre gſcheh,
„und woni gang im wite Feld,
„ſin Stroße bahnt, und Brucke gſtellt.“
Er ſeit: „J bi ne friſche Ma,
„i ha ne luftig Tſchoͤpli a,
„und rothi Backe bis ans Ohr,
„e heiter Aug und Duft im Hoor,
„ke Wintergfriſt, ke Gliederweh,
„und woni gang, ſe chracht der Schnee.“
Er ſeit: „J bi ne gſchickte Ma,
„lueg, wieni uͤberzuckere cha!
„J chuuch, und an de Huͤrſte hangts,
„und an de zarte Birche ſchwankts.
„Der Zuckerbeck mit gſchickter Hand,
„mit Geld und Gut waͤr’s nit im Stand.

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[188/0210] „Und unter mer in Berg und Thal, „wie flimmerets nit uͤberal! „An allen Ende Schnee und Schnee; „’s iſch alles mir zu Ehre gſcheh, „und woni gang im wite Feld, „ſin Stroße bahnt, und Brucke gſtellt.“ Er ſeit: „J bi ne friſche Ma, „i ha ne luftig Tſchoͤpli a, „und rothi Backe bis ans Ohr, „e heiter Aug und Duft im Hoor, „ke Wintergfriſt, ke Gliederweh, „und woni gang, ſe chracht der Schnee.“ Er ſeit: „J bi ne gſchickte Ma, „lueg, wieni uͤberzuckere cha! „J chuuch, und an de Huͤrſte hangts, „und an de zarte Birche ſchwankts. „Der Zuckerbeck mit gſchickter Hand, „mit Geld und Gut waͤr’s nit im Stand.

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/210>, abgerufen am 25.04.2024.