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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Der Wegweiser.

Guter Rath zum Abschied.



Weisch, wo der Weg zum Mehlfaß isch,
zum volle Faß? Im Morgeroth
mit Pflug und Charst dur's Weizefeld,
bis Stern und Stern am Himmel stoht.
Me hackt, so lang der Tag eim hilft,
me luegt nit um, und blibt nit stoh;
z' lezt goht der Weg dur 's Schüre-Tenn
in d' Chuchchi, und do hemmers io!
Weisch wo der Weg zum Gulden isch?
Er goht de rothe Chrützere no,
und wer nit uffe Chrützer luegt,
der wird zum Gulde schwerli cho.

Der Wegweiſer.

Guter Rath zum Abſchied.



Weiſch, wo der Weg zum Mehlfaß iſch,
zum volle Faß? Im Morgeroth
mit Pflug und Charſt dur’s Weizefeld,
bis Stern und Stern am Himmel ſtoht.
Me hackt, ſo lang der Tag eim hilft,
me luegt nit um, und blibt nit ſtoh;
z’ lezt goht der Weg dur ’s Schuͤre-Tenn
in d’ Chuchchi, und do hemmers io!
Weiſch wo der Weg zum Gulden iſch?
Er goht de rothe Chruͤtzere no,
und wer nit uffe Chruͤtzer luegt,
der wird zum Gulde ſchwerli cho.

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[199/0221] Der Wegweiſer. Guter Rath zum Abſchied. Weiſch, wo der Weg zum Mehlfaß iſch, zum volle Faß? Im Morgeroth mit Pflug und Charſt dur’s Weizefeld, bis Stern und Stern am Himmel ſtoht. Me hackt, ſo lang der Tag eim hilft, me luegt nit um, und blibt nit ſtoh; z’ lezt goht der Weg dur ’s Schuͤre-Tenn in d’ Chuchchi, und do hemmers io! Weiſch wo der Weg zum Gulden iſch? Er goht de rothe Chruͤtzere no, und wer nit uffe Chruͤtzer luegt, der wird zum Gulde ſchwerli cho.

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/221>, abgerufen am 29.03.2024.