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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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seit iez d' Muetter: "Bisch bal serig? Mach
mer die Meidli
"nit so z'förche, 's sin doch nummen er-
dichteti Mährli!" --
"Jo, i bi io ferig!" erwiedert der Aetti,
"dört lit er
"mit sim Ring im Dorneghürst, wo d'
Trostle nit singe."
Aber d' Marei seit: "O Muetter, wer
wird em denn förche!
"Denksch, i merk nit, was er meint, und
was er will sage?
"Jo, der Vizli Buzli, das isch die bösi
Versuchung.
"Lokt sie nit, und führt sie nit in Sünden
und Elend,
"wenn e Mensch nit bete mag, und folgt
nit, und schafft nüt!
"Und der lockig Chnab isch gueti Warnig
im Gwisse.
"O, i chenn mi Aetti wohl, und sini Gi-
danke!"


ſeit iez d’ Muetter: „Biſch bal ſerig? Mach
mer die Meidli
„nit ſo z’foͤrche, ’s ſin doch nummen er-
dichteti Maͤhrli!“ —
„Jo, i bi io ferig!“ erwiedert der Aetti,
„doͤrt lit er
„mit ſim Ring im Dorneghuͤrſt, wo d’
Troſtle nit ſinge.“
Aber d’ Marei ſeit: „O Muetter, wer
wird em denn foͤrche!
„Denkſch, i merk nit, was er meint, und
was er will ſage?
„Jo, der Vizli Buzli, das iſch die boͤſi
Verſuchung.
„Lokt ſie nit, und fuͤhrt ſie nit in Suͤnden
und Elend,
„wenn e Menſch nit bete mag, und folgt
nit, und ſchafft nuͤt!
„Und der lockig Chnab iſch gueti Warnig
im Gwiſſe.
„O, i chenn mi Aetti wohl, und ſini Gi-
danke!“


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[68/0086] ſeit iez d’ Muetter: „Biſch bal ſerig? Mach mer die Meidli „nit ſo z’foͤrche, ’s ſin doch nummen er- dichteti Maͤhrli!“ — „Jo, i bi io ferig!“ erwiedert der Aetti, „doͤrt lit er „mit ſim Ring im Dorneghuͤrſt, wo d’ Troſtle nit ſinge.“ Aber d’ Marei ſeit: „O Muetter, wer wird em denn foͤrche! „Denkſch, i merk nit, was er meint, und was er will ſage? „Jo, der Vizli Buzli, das iſch die boͤſi Verſuchung. „Lokt ſie nit, und fuͤhrt ſie nit in Suͤnden und Elend, „wenn e Menſch nit bete mag, und folgt nit, und ſchafft nuͤt! „Und der lockig Chnab iſch gueti Warnig im Gwiſſe. „O, i chenn mi Aetti wohl, und ſini Gi- danke!“

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/86>, abgerufen am 20.04.2024.