Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls dieses Ding
ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als
dieses Stück Papier, so ist alles und jedes Papier,
ein dieses Stück Papier, und ich habe nur immer
das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre-
chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey-
nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem
zu machen, und so sie gar nicht zum Worte kom-
men
zu lassen, dadurch nachhelfen, dass ich diss
Stück Papier aufzeige, so mache ich die Erfahrung,
was die Wahrheit der sinnlichen Gewissheit in der
That ist; ich zeige es auf, als ein Hier, das ein
Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein einfa-
ches Zusammen
vieler Hier, das heisst, ein allge-
meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr-
heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, neh-
me ich wahr
.



sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls dieses Ding
ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als
dieses Stück Papier, so ist alles und jedes Papier,
ein dieses Stück Papier, und ich habe nur immer
das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre-
chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey-
nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem
zu machen, und so sie gar nicht zum Worte kom-
men
zu lassen, dadurch nachhelfen, daſs ich diſs
Stück Papier aufzeige, so mache ich die Erfahrung,
was die Wahrheit der sinnlichen Gewiſsheit in der
That ist; ich zeige es auf, als ein Hier, das ein
Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein einfa-
ches Zusammen
vieler Hier, das heiſst, ein allge-
meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr-
heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, neh-
me ich wahr
.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0146" n="37"/>
sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls <hi rendition="#i">dieses</hi> Ding<lb/>
ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als<lb/><hi rendition="#i">dieses Stück Papier</hi>, so ist <hi rendition="#i">alles</hi> und <hi rendition="#i">jedes</hi> Papier,<lb/><hi rendition="#i">ein dieses</hi> Stück Papier, und ich habe nur immer<lb/>
das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre-<lb/>
chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey-<lb/>
nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem<lb/>
zu machen, und so sie gar nicht <hi rendition="#i">zum Worte kom-<lb/>
men</hi> zu lassen, dadurch nachhelfen, da&#x017F;s ich di&#x017F;s<lb/>
Stück Papier <hi rendition="#i">aufzeige</hi>, so mache ich die Erfahrung,<lb/>
was die Wahrheit der sinnlichen Gewi&#x017F;sheit in der<lb/>
That ist; ich zeige es auf, als ein <hi rendition="#i">Hier</hi>, das ein<lb/>
Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein <hi rendition="#i">einfa-<lb/>
ches Zusammen</hi> vieler <hi rendition="#i">Hier</hi>, das hei&#x017F;st, ein allge-<lb/>
meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr-<lb/>
heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, <hi rendition="#i">neh-<lb/>
me ich wahr</hi>.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0146] sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls dieses Ding ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als dieses Stück Papier, so ist alles und jedes Papier, ein dieses Stück Papier, und ich habe nur immer das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre- chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey- nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem zu machen, und so sie gar nicht zum Worte kom- men zu lassen, dadurch nachhelfen, daſs ich diſs Stück Papier aufzeige, so mache ich die Erfahrung, was die Wahrheit der sinnlichen Gewiſsheit in der That ist; ich zeige es auf, als ein Hier, das ein Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein einfa- ches Zusammen vieler Hier, das heiſst, ein allge- meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr- heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, neh- me ich wahr.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/146
Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/146>, abgerufen am 19.04.2024.