Dumpf liegt auf dem Meer' das Gewitter, Und durch die schwarze Wolkenwand Zuckt der zackige Wetterstrahl, Rasch aufleuchtend und rasch verschwindend, Wie'n Witz aus dem Haupte Kronions. Ueber das wüste, wogende Wasser Weithin rollen die Donner Und springen die weißen Wellenrosse, Die Boreas selber gezeugt Mit des Erichthons reizenden Stuten, Und es flattert ängstlich das Seegevögel, Wie Schattenleichen am Styx, Die Charon abwies vom nächtlichen Kahn.
Armes, lustiges Schifflein, Das dort dahintanzt den schlimmsten Tanz!
II. Gewitter.
Dumpf liegt auf dem Meer' das Gewitter, Und durch die ſchwarze Wolkenwand Zuckt der zackige Wetterſtrahl, Raſch aufleuchtend und raſch verſchwindend, Wie'n Witz aus dem Haupte Kronions. Ueber das wuͤſte, wogende Waſſer Weithin rollen die Donner Und ſpringen die weißen Wellenroſſe, Die Boreas ſelber gezeugt Mit des Erichthons reizenden Stuten, Und es flattert aͤngſtlich das Seegevoͤgel, Wie Schattenleichen am Styx, Die Charon abwies vom naͤchtlichen Kahn.
Armes, luſtiges Schifflein, Das dort dahintanzt den ſchlimmſten Tanz!
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II.
Gewitter.
Dumpf liegt auf dem Meer' das Gewitter,
Und durch die ſchwarze Wolkenwand
Zuckt der zackige Wetterſtrahl,
Raſch aufleuchtend und raſch verſchwindend,
Wie'n Witz aus dem Haupte Kronions.
Ueber das wuͤſte, wogende Waſſer
Weithin rollen die Donner
Und ſpringen die weißen Wellenroſſe,
Die Boreas ſelber gezeugt
Mit des Erichthons reizenden Stuten,
Und es flattert aͤngſtlich das Seegevoͤgel,
Wie Schattenleichen am Styx,
Die Charon abwies vom naͤchtlichen Kahn.
Armes, luſtiges Schifflein,
Das dort dahintanzt den ſchlimmſten Tanz!
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/15>, abgerufen am 15.04.2021.
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