rien mit den Reihenformen, welche sich gleichwohl schon
analytisch erkennen läßt. *) Die Kategorien der innern Ap- perception **) werden dabey vergessen.
Man bemerke die Haupt-Kategorien: Ding, Eigen- schaft,
Verhältniß, Verneintes; denen die Urtheils- form und die Reihenform zum
Grunde liegt. Der Begriff des Verneinten, des Nein überhaupt, ist die klärste
Probe eines solchen Begriffs, der im Urtheilen aus der Erfahrung entspringt, obgleich er in der Erfahrung keinen gegebenen Gegenstand hat.
Drittes Capitel. Ueber unsere
Auffassung der Dinge und Unse- rer selbst.
194. Ganz von selbst, und ohne das allergeringste, was man eine Handlung der
Synthesis nennen könnte, ver- binden sich unsre Vorstellungen, so weit sie daran
nicht durch eine Hemmung gehindert werden. Daher giebt es für ein Kind im
zartesten Alter noch gar keine einzelnen Dinge, sondern ganze Umgebungen, die,
selbst als räum- lich, sich nur in einem successiven
Vorstellen auseinander- setzen (174).
Das erste Chaos der Vorstellungen nun, während es immer neue Zusätze bekommt,
ist zugleich einer beständig fort- gehenden Scheidung unterworfen. Zwar nicht,
als ob ein- mal geschlossene Verbindungen jemals zerrissen würden (180);
*) Psychologie II, §.
124.
**) A. a. O. §. 131.
rien mit den Reihenformen, welche sich gleichwohl schon
analytisch erkennen läßt. *) Die Kategorien der innern Ap- perception **) werden dabey vergessen.
Man bemerke die Haupt-Kategorien: Ding, Eigen- schaft,
Verhältniß, Verneintes; denen die Urtheils- form und die Reihenform zum
Grunde liegt. Der Begriff des Verneinten, des Nein überhaupt, ist die klärste
Probe eines solchen Begriffs, der im Urtheilen aus der Erfahrung entspringt, obgleich er in der Erfahrung keinen gegebenen Gegenstand hat.
Drittes Capitel. Ueber unsere
Auffassung der Dinge und Unse- rer selbst.
194. Ganz von selbst, und ohne das allergeringste, was man eine Handlung der
Synthesis nennen könnte, ver- binden sich unsre Vorstellungen, so weit sie daran
nicht durch eine Hemmung gehindert werden. Daher giebt es für ein Kind im
zartesten Alter noch gar keine einzelnen Dinge, sondern ganze Umgebungen, die,
selbst als räum- lich, sich nur in einem successiven
Vorstellen auseinander- setzen (174).
Das erste Chaos der Vorstellungen nun, während es immer neue Zusätze bekommt,
ist zugleich einer beständig fort- gehenden Scheidung unterworfen. Zwar nicht,
als ob ein- mal geschlossene Verbindungen jemals zerrissen würden (180);
*) Psychologie II, §.
124.
**) A. a. O. §. 131.
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rien mit den Reihenformen, welche sich gleichwohl schon
analytisch erkennen läßt. *)
Die Kategorien der innern Ap-
perception **) werden dabey vergessen.
Man bemerke die Haupt-Kategorien: Ding, Eigen-
schaft, Verhältniß, Verneintes; denen die Urtheils-
form und die Reihenform zum Grunde liegt. Der Begriff
des Verneinten, des Nein überhaupt, ist die klärste Probe
eines solchen Begriffs, der im Urtheilen aus der Erfahrung
entspringt, obgleich er in der Erfahrung keinen gegebenen
Gegenstand hat.
Drittes Capitel.
Ueber unsere Auffassung der Dinge und Unse-
rer selbst. 194. Ganz von selbst, und ohne das allergeringste,
was man eine Handlung der Synthesis nennen könnte, ver-
binden sich unsre Vorstellungen, so weit sie daran nicht
durch eine Hemmung gehindert werden. Daher giebt es
für ein Kind im zartesten Alter noch gar keine einzelnen
Dinge, sondern ganze Umgebungen, die, selbst als räum-
lich, sich nur in einem successiven Vorstellen auseinander-
setzen (174).
Das erste Chaos der Vorstellungen nun, während es
immer neue Zusätze bekommt, ist zugleich einer beständig fort-
gehenden Scheidung unterworfen. Zwar nicht, als ob ein-
mal geschlossene Verbindungen jemals zerrissen würden (180);
*) Psychologie II, §. 124.
**) A. a. O. §. 131.
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Herbart, Johann Friedrich: Lehrbuch zur Psychologie. 2. Aufl. Königsberg, 1834, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie_1834/161>, abgerufen am 13.02.2025.
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