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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795.

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57.

Sie wünschten, daß Jemand über den
menschenfreundlichen Comenius ausführ-
licher spräche. Der bescheidene Mann
spricht von sich selbst, (auch wo er es thun
sollte und konnte, in seiner Kirchenge-
schichte der Böhmischen Brüder)
sehr wenig; das Einzige Nothwendige
lag ihm zu sehr am Herzen.

Wenn ich Einen Mann unsrer Nation,
(denn warum sollte man Böhmen und
Mähren nicht zu Deutschland rechnen?)
mit dem guten St. Pierre vergleichen
möchte: so wäre es Comenius; und

57.

Sie wuͤnſchten, daß Jemand uͤber den
menſchenfreundlichen Comenius ausfuͤhr-
licher ſpraͤche. Der beſcheidene Mann
ſpricht von ſich ſelbſt, (auch wo er es thun
ſollte und konnte, in ſeiner Kirchenge-
ſchichte der Boͤhmiſchen Bruͤder)
ſehr wenig; das Einzige Nothwendige
lag ihm zu ſehr am Herzen.

Wenn ich Einen Mann unſrer Nation,
(denn warum ſollte man Boͤhmen und
Maͤhren nicht zu Deutſchland rechnen?)
mit dem guten St. Pierre vergleichen
moͤchte: ſo waͤre es Comenius; und

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[31/0046] 57. Sie wuͤnſchten, daß Jemand uͤber den menſchenfreundlichen Comenius ausfuͤhr- licher ſpraͤche. Der beſcheidene Mann ſpricht von ſich ſelbſt, (auch wo er es thun ſollte und konnte, in ſeiner Kirchenge- ſchichte der Boͤhmiſchen Bruͤder) ſehr wenig; das Einzige Nothwendige lag ihm zu ſehr am Herzen. Wenn ich Einen Mann unſrer Nation, (denn warum ſollte man Boͤhmen und Maͤhren nicht zu Deutſchland rechnen?) mit dem guten St. Pierre vergleichen moͤchte: ſo waͤre es Comenius; und

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet05_1795/46>, abgerufen am 28.03.2024.