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Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 1. Riga, 1767.

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der Jtaliänischen ein sanftes Malerische
lernen könne. Allein, man sieht auch, daß
in jeder Gattung der Schreibart kein Genie
sich seiner Muttersprache schämen, oder sich
über sie beklagen darf, weil überhaupt für
einen jeden vortreflichen Schriftsteller die
Gedanken Söhne des Himmels, die
Worte, Töchter der Erde sind.



Ueber

der Jtaliaͤniſchen ein ſanftes Maleriſche
lernen koͤnne. Allein, man ſieht auch, daß
in jeder Gattung der Schreibart kein Genie
ſich ſeiner Mutterſprache ſchaͤmen, oder ſich
uͤber ſie beklagen darf, weil uͤberhaupt fuͤr
einen jeden vortreflichen Schriftſteller die
Gedanken Soͤhne des Himmels, die
Worte, Toͤchter der Erde ſind.



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[180/0184] der Jtaliaͤniſchen ein ſanftes Maleriſche lernen koͤnne. Allein, man ſieht auch, daß in jeder Gattung der Schreibart kein Genie ſich ſeiner Mutterſprache ſchaͤmen, oder ſich uͤber ſie beklagen darf, weil uͤberhaupt fuͤr einen jeden vortreflichen Schriftſteller die Gedanken Soͤhne des Himmels, die Worte, Toͤchter der Erde ſind. Ueber

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 1. Riga, 1767, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur01_1767/184>, abgerufen am 30.04.2024.