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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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Feder, als durch meinen Kopf gehen werde.
Qui bene distinguit, bene docet.

Dank dir, Deutschland, an das meines
Schwiegervaters Hochwohlgebohrnen tausend
Empfehlungen mitgeben, daß du mir nicht
manum de tabula, die Hand vom Schreib-
tisch zugerufen. Schuldig bin ich noch (da
ich dieses Werk mit einer Hand verglichen, ob
rechte oder linke? hab ich wohlbedächtig un-
bestimmt gelassen) den Goldfinger und Ohr-
finger. Getreulich und sonder Gefehrde, hab
ich die drey ersten oder die Schwurfinger dar-
gereicht, den Daumen, oder den Kopf der
Hand, den Zeige- und Mittelfinger -- Zu
Abtragung meiner Schuld nur eine kurze
Frist.

Frist! --

Ich weiß so gut, wie Nathanael, ver-
sprechen macht Schuld, und wer mehr ver-
spricht, als er zu halten im Stande ist, kann
zur Ersetzung des Schadens ex L. Aquili[a]
angehalten werden. Schaden? Vortheil soll
Euch mein Anstand zuziehen, und landübliche
Zinsen tragen. Es fehlen nur noch einige
Nachrichten, meines Vaters Jugend, und
meines Grosvaters Alter betreffend, um al-

len

Feder, als durch meinen Kopf gehen werde.
Qui bene diſtinguit, bene docet.

Dank dir, Deutſchland, an das meines
Schwiegervaters Hochwohlgebohrnen tauſend
Empfehlungen mitgeben, daß du mir nicht
manum de tabula, die Hand vom Schreib-
tiſch zugerufen. Schuldig bin ich noch (da
ich dieſes Werk mit einer Hand verglichen, ob
rechte oder linke? hab ich wohlbedaͤchtig un-
beſtimmt gelaſſen) den Goldfinger und Ohr-
finger. Getreulich und ſonder Gefehrde, hab
ich die drey erſten oder die Schwurfinger dar-
gereicht, den Daumen, oder den Kopf der
Hand, den Zeige- und Mittelfinger — Zu
Abtragung meiner Schuld nur eine kurze
Friſt.

Friſt!

Ich weiß ſo gut, wie Nathanael, ver-
ſprechen macht Schuld, und wer mehr ver-
ſpricht, als er zu halten im Stande iſt, kann
zur Erſetzung des Schadens ex L. Aquili[a]
angehalten werden. Schaden? Vortheil ſoll
Euch mein Anſtand zuziehen, und landuͤbliche
Zinſen tragen. Es fehlen nur noch einige
Nachrichten, meines Vaters Jugend, und
meines Grosvaters Alter betreffend, um al-

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[575/0585] Feder, als durch meinen Kopf gehen werde. Qui bene diſtinguit, bene docet. Dank dir, Deutſchland, an das meines Schwiegervaters Hochwohlgebohrnen tauſend Empfehlungen mitgeben, daß du mir nicht manum de tabula, die Hand vom Schreib- tiſch zugerufen. Schuldig bin ich noch (da ich dieſes Werk mit einer Hand verglichen, ob rechte oder linke? hab ich wohlbedaͤchtig un- beſtimmt gelaſſen) den Goldfinger und Ohr- finger. Getreulich und ſonder Gefehrde, hab ich die drey erſten oder die Schwurfinger dar- gereicht, den Daumen, oder den Kopf der Hand, den Zeige- und Mittelfinger — Zu Abtragung meiner Schuld nur eine kurze Friſt. Friſt! — Ich weiß ſo gut, wie Nathanael, ver- ſprechen macht Schuld, und wer mehr ver- ſpricht, als er zu halten im Stande iſt, kann zur Erſetzung des Schadens ex L. Aquilia angehalten werden. Schaden? Vortheil ſoll Euch mein Anſtand zuziehen, und landuͤbliche Zinſen tragen. Es fehlen nur noch einige Nachrichten, meines Vaters Jugend, und meines Grosvaters Alter betreffend, um al- len

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/585>, abgerufen am 24.04.2024.