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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.

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Heute mir, morgen dir.
Nichts will bei uns mehr gehen,
Weil wir auf's Stehn nur sehen,
Drum lassen wir auch unsre Heere stehen.
Nur ihnen ist zu danken,
Daß wir in unsern Schranken
Nicht kommen in ein misslich Schwanken.
Doch steht vor diesen Heeren,
Leibwachen mit Gewehren,
Ein groß Gedankenheer mit Schwert und Speeren.
Wenn beide sich bekriegen,
Wer wird von beiden siegen?
Die Gedanken stehn, und unsre Heere fliegen.

Heute mir, morgen dir.
Nichts will bei uns mehr gehen,
Weil wir auf's Stehn nur ſehen,
Drum laſſen wir auch unſre Heere ſtehen.
Nur ihnen iſt zu danken,
Daß wir in unſern Schranken
Nicht kommen in ein miſſlich Schwanken.
Doch ſteht vor dieſen Heeren,
Leibwachen mit Gewehren,
Ein groß Gedankenheer mit Schwert und Speeren.
Wenn beide ſich bekriegen,
Wer wird von beiden ſiegen?
Die Gedanken ſtehn, und unſre Heere fliegen.

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[95/0113] Heute mir, morgen dir. Nichts will bei uns mehr gehen, Weil wir auf's Stehn nur ſehen, Drum laſſen wir auch unſre Heere ſtehen. Nur ihnen iſt zu danken, Daß wir in unſern Schranken Nicht kommen in ein miſſlich Schwanken. Doch ſteht vor dieſen Heeren, Leibwachen mit Gewehren, Ein groß Gedankenheer mit Schwert und Speeren. Wenn beide ſich bekriegen, Wer wird von beiden ſiegen? Die Gedanken ſtehn, und unſre Heere fliegen.

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Zitationshilfe: Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/113>, abgerufen am 18.04.2024.