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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.

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Die T-Deutschen.
Teutsch läuft eben so wider unsere Mundart, als wollten
wir schreiben
ter, tie, tas. Der gothischen und sächsi¬
schen ist thiutisk, folglich der hochdeutschen nur diutisk
gemäß.
Jac. Grimm in den Gött. gel. Anzeigen 1826. Seite 1600.
Ihr könnt nicht unterscheiden d und t,
Und wollt uns lehren wie man schreibt und spricht?
Ihr macht doch sonst ein b und sprechet p,
Warum doch macht ihr's d in deutsch denn nicht?
Es nimmt's euch übel noch der deutsche Bund;
Ihr wisst, er will einmal kein teutscher sein.
Ihr protestiert ja doch nur ohne Grund,
So lasst einmal das viele teutsche Schrei'n!

Die T-Deutſchen.
Teutſch läuft eben ſo wider unſere Mundart, als wollten
wir ſchreiben
ter, tie, tas. Der gothiſchen und ſächſi¬
ſchen iſt thiutiſk, folglich der hochdeutſchen nur diutiſk
gemäß.
Jac. Grimm in den Gött. gel. Anzeigen 1826. Seite 1600.
Ihr könnt nicht unterſcheiden d und t,
Und wollt uns lehren wie man ſchreibt und ſpricht?
Ihr macht doch ſonſt ein b und ſprechet p,
Warum doch macht ihr's d in deutſch denn nicht?
Es nimmt's euch übel noch der deutſche Bund;
Ihr wiſſt, er will einmal kein teutſcher ſein.
Ihr proteſtiert ja doch nur ohne Grund,
So laſſt einmal das viele teutſche Schrei'n!

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[20/0038] Die T-Deutſchen. Teutſch läuft eben ſo wider unſere Mundart, als wollten wir ſchreiben ter, tie, tas. Der gothiſchen und ſächſi¬ ſchen iſt thiutiſk, folglich der hochdeutſchen nur diutiſk gemäß. Jac. Grimm in den Gött. gel. Anzeigen 1826. Seite 1600. Ihr könnt nicht unterſcheiden d und t, Und wollt uns lehren wie man ſchreibt und ſpricht? Ihr macht doch ſonſt ein b und ſprechet p, Warum doch macht ihr's d in deutſch denn nicht? Es nimmt's euch übel noch der deutſche Bund; Ihr wiſſt, er will einmal kein teutſcher ſein. Ihr proteſtiert ja doch nur ohne Grund, So laſſt einmal das viele teutſche Schrei'n!

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Zitationshilfe: Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/38>, abgerufen am 28.03.2024.