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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.

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Hochzeit-Gedichte.
An den Hn. Land-Rath von Wulffen/
über die glückliche vermählung mit dem
ältesten Fräulein von Dan-
ckelmann.
WAs vor in Griechenland am Paris ist geschehn/
Das können wir nunmehr bey deiner heyrath schauen;
Dann Juno heisset dich nach reichen Nymphen sehn/
Und Venus locket dir mit hundert schönen frauen.
Die Pallas aber trägt dir eine tochter an/
Die sie durch ihren sohn/ von Danckelmann/ gebohren.
Was thust du werthester? du fliehst der ersten wahn/
Und hast die dritte dir zur liebsten außerkohren.
Ach hätte Paris so/ wie du anitzt/ gedacht/
So wäre Troja nicht in feur und blut vergangen!
Dann dein Exempel lehrt/ daß/ wer nach tugend tracht/
Auch stand und schönheit kan mit seiner braut erlangen.


Begräb-
Hochzeit-Gedichte.
An den Hn. Land-Rath von Wulffen/
uͤber die gluͤckliche vermaͤhlung mit dem
aͤlteſten Fraͤulein von Dan-
ckelmann.
WAs vor in Griechenland am Paris iſt geſchehn/
Das koͤnnen wir nunmehr bey deiner heyrath ſchauen;
Dann Juno heiſſet dich nach reichen Nymphen ſehn/
Und Venus locket dir mit hundert ſchoͤnen frauen.
Die Pallas aber traͤgt dir eine tochter an/
Die ſie durch ihren ſohn/ von Danckelmann/ gebohren.
Was thuſt du wertheſter? du fliehſt der erſten wahn/
Und haſt die dritte dir zur liebſten außerkohren.
Ach haͤtte Paris ſo/ wie du anitzt/ gedacht/
So waͤre Troja nicht in feur und blut vergangen!
Dann dein Exempel lehrt/ daß/ wer nach tugend tracht/
Auch ſtand und ſchoͤnheit kan mit ſeiner braut erlangen.


Begraͤb-
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[118/0162] Hochzeit-Gedichte. An den Hn. Land-Rath von Wulffen/ uͤber die gluͤckliche vermaͤhlung mit dem aͤlteſten Fraͤulein von Dan- ckelmann. B. N. WAs vor in Griechenland am Paris iſt geſchehn/ Das koͤnnen wir nunmehr bey deiner heyrath ſchauen; Dann Juno heiſſet dich nach reichen Nymphen ſehn/ Und Venus locket dir mit hundert ſchoͤnen frauen. Die Pallas aber traͤgt dir eine tochter an/ Die ſie durch ihren ſohn/ von Danckelmann/ gebohren. Was thuſt du wertheſter? du fliehſt der erſten wahn/ Und haſt die dritte dir zur liebſten außerkohren. Ach haͤtte Paris ſo/ wie du anitzt/ gedacht/ So waͤre Troja nicht in feur und blut vergangen! Dann dein Exempel lehrt/ daß/ wer nach tugend tracht/ Auch ſtand und ſchoͤnheit kan mit ſeiner braut erlangen. Begraͤb-

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/162>, abgerufen am 29.03.2024.