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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante
und
Verliebte Ge-
dichte.
Auf ihre Schönheit.
C. H. v. H.
DEr himmel hat dich lieb/ und die natur noch lieber/
Die pflantzet dem gesicht die schönsten rosen ein;
Die/ wenn des herbstes wind zieht noch so offt darüber/
Dennoch in steter blüht' und voll vergnügung seyn
Die nelcken blühen stets auf dem zinnober-Munde/
Der stets umstreuet ist mit weisser liljen-schnee:
Der schönste bisam steigt aus deinem liebes-grunde:
Vergiß mein nicht steht da/ wo ich vergessen steh.
Narcissen blühen stets auf deinen schönen händen:
Der liebreitz lässet sich auf allen Gliedern sehn:
Ja frag' ich Floren selbst/ so wil sie diß einwenden;
Du seyst noch tausendmahl so schön/ als tausend schön.
Rose-
Hofm. w. IV. Th. A


Galante
und
Verliebte Ge-
dichte.
Auf ihre Schoͤnheit.
C. H. v. H.
DEr himmel hat dich lieb/ und die natur noch lieber/
Die pflantzet dem geſicht die ſchoͤnſten roſen ein;
Die/ wenn des herbſtes wind zieht noch ſo offt daruͤber/
Dennoch in ſteter bluͤht’ und voll vergnuͤgung ſeyn
Die nelcken bluͤhen ſtets auf dem zinnober-Munde/
Der ſtets umſtreuet iſt mit weiſſer liljen-ſchnee:
Der ſchoͤnſte biſam ſteigt aus deinem liebes-grunde:
Vergiß mein nicht ſteht da/ wo ich vergeſſen ſteh.
Narciſſen bluͤhen ſtets auf deinen ſchoͤnen haͤnden:
Der liebreitz laͤſſet ſich auf allen Gliedern ſehn:
Ja frag’ ich Floren ſelbſt/ ſo wil ſie diß einwenden;
Du ſeyſt noch tauſendmahl ſo ſchoͤn/ als tauſend ſchoͤn.
Roſe-
Hofm. w. IV. Th. A
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[1/0003] Galante und Verliebte Ge- dichte. Auf ihre Schoͤnheit. C. H. v. H. DEr himmel hat dich lieb/ und die natur noch lieber/ Die pflantzet dem geſicht die ſchoͤnſten roſen ein; Die/ wenn des herbſtes wind zieht noch ſo offt daruͤber/ Dennoch in ſteter bluͤht’ und voll vergnuͤgung ſeyn Die nelcken bluͤhen ſtets auf dem zinnober-Munde/ Der ſtets umſtreuet iſt mit weiſſer liljen-ſchnee: Der ſchoͤnſte biſam ſteigt aus deinem liebes-grunde: Vergiß mein nicht ſteht da/ wo ich vergeſſen ſteh. Narciſſen bluͤhen ſtets auf deinen ſchoͤnen haͤnden: Der liebreitz laͤſſet ſich auf allen Gliedern ſehn: Ja frag’ ich Floren ſelbſt/ ſo wil ſie diß einwenden; Du ſeyſt noch tauſendmahl ſo ſchoͤn/ als tauſend ſchoͤn. Roſe- Hofm. w. IV. Th. A

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/3>, abgerufen am 18.04.2024.