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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Vermischte Gedichte.
Gottesfurcht.
Das macht, daß GOttes Geist,
Dem sich ein kluger sinn zu dienen stets befleißt,
Mit seiner lieb und furcht sein hertze zubereitet.
Gerechtigkeit.
Dis ist die furcht, nach der er sich und die vertraute jugend
leitet,
Daß sie nicht aus den schrancken schreitet.
Sanfftmuth.
Dis ist die liebe,
Nach welcher er der sanfftmuth holde triebe
Der strengen gerechtigkeit beygesellt.
Und so sein regiment auf festen grund gestellt.
Weisheit.
Wem es an weisheit fehlt,
Der hat sich sonder streit
Mit der gerechtigkeit,
Mit gottesfurcht und sanfftmuth nie vermählt.
Aria.
Gütig und gerecht regieren
Jst der weisen eigenthum
Und es so zu ende führen,
Bleibt allein der klugheit ruhm.
Gütig und gerecht regieren
Jst der weisen eigenthum.
Gerechtigkeit.
So fallt, ihr schwestern! mir denn bey:
Daß Buddeus klug im lehren und auch im regieren sey.
Das gantze Saal-Athen
Will selber seinen ruhm erhöhn.
Sein scepter hat die bosheit nur gedrücket.
Sanfftmuth.
Die unschuld aber stets erqvicket.
Weis-
Vermiſchte Gedichte.
Gottesfurcht.
Das macht, daß GOttes Geiſt,
Dem ſich ein kluger ſinn zu dienen ſtets befleißt,
Mit ſeiner lieb und furcht ſein hertze zubereitet.
Gerechtigkeit.
Dis iſt die furcht, nach der er ſich und die vertraute jugend
leitet,
Daß ſie nicht aus den ſchrancken ſchreitet.
Sanfftmuth.
Dis iſt die liebe,
Nach welcher er der ſanfftmuth holde triebe
Der ſtrengen gerechtigkeit beygeſellt.
Und ſo ſein regiment auf feſten grund geſtellt.
Weisheit.
Wem es an weisheit fehlt,
Der hat ſich ſonder ſtreit
Mit der gerechtigkeit,
Mit gottesfurcht und ſanfftmuth nie vermaͤhlt.
Aria.
Guͤtig und gerecht regieren
Jſt der weiſen eigenthum
Und es ſo zu ende fuͤhren,
Bleibt allein der klugheit ruhm.
Guͤtig und gerecht regieren
Jſt der weiſen eigenthum.
Gerechtigkeit.
So fallt, ihr ſchweſtern! mir denn bey:
Daß Buddeus klug im lehren und auch im regieren ſey.
Das gantze Saal-Athen
Will ſelber ſeinen ruhm erhoͤhn.
Sein ſcepter hat die bosheit nur gedruͤcket.
Sanfftmuth.
Die unſchuld aber ſtets erqvicket.
Weis-
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[189/0191] Vermiſchte Gedichte. Gottesfurcht. Das macht, daß GOttes Geiſt, Dem ſich ein kluger ſinn zu dienen ſtets befleißt, Mit ſeiner lieb und furcht ſein hertze zubereitet. Gerechtigkeit. Dis iſt die furcht, nach der er ſich und die vertraute jugend leitet, Daß ſie nicht aus den ſchrancken ſchreitet. Sanfftmuth. Dis iſt die liebe, Nach welcher er der ſanfftmuth holde triebe Der ſtrengen gerechtigkeit beygeſellt. Und ſo ſein regiment auf feſten grund geſtellt. Weisheit. Wem es an weisheit fehlt, Der hat ſich ſonder ſtreit Mit der gerechtigkeit, Mit gottesfurcht und ſanfftmuth nie vermaͤhlt. Aria. Guͤtig und gerecht regieren Jſt der weiſen eigenthum Und es ſo zu ende fuͤhren, Bleibt allein der klugheit ruhm. Guͤtig und gerecht regieren Jſt der weiſen eigenthum. Gerechtigkeit. So fallt, ihr ſchweſtern! mir denn bey: Daß Buddeus klug im lehren und auch im regieren ſey. Das gantze Saal-Athen Will ſelber ſeinen ruhm erhoͤhn. Sein ſcepter hat die bosheit nur gedruͤcket. Sanfftmuth. Die unſchuld aber ſtets erqvicket. Weis-

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/191>, abgerufen am 24.04.2024.