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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Cade Cadi
Klinge, und sie bedienen sich ent-
weder desselben oder ihrer Sebel,
wenn sie in der Schlacht seynd.
Cadenac, kleine Stadt in Quercy am
Fluß Lot.
Cadet heisset eigentlich der jüngste
unter den Brüdern; dahero kömmt
es, daß man die Compagnien im
Kriege oder die Leib-Garden wel-
che aus jungen Edelleuten beste-
hen, Cadets nennet, weil die jüng-
sten adlichen Brüder, aus Man-
gel der Güter, Krieges-Dienste
annehmen müssen, es seye denn,
daß sie den geistlichen Stand er-
wehlen.
Cadi also nennet man die Richter in
Türckey.
Cadilesker heisset so viei als ein Rich-
ter der Armee. Sie sitzen bey
dem Groß-Vezir oder seinem Vi-
cario
in den Gerichten, allwo von
Civil-Sachen und Streitigkeiten
gehandelt wird. Sie haben aber
über die Türckische Soldaten gantz
keine Herrschafft mehr, wie vor
Alters, indem dieselben anitzo von
niemand, als von ihren Officirern
verurtheilet werden können. Es
seynd im gantzen Türckischen
Reich nicht mehr als drey Cadi
lesker,
der erste in Europa, der
zweyte in Natolien und Asien, und
der dritte zu Groß-Cairo.
Cadillac, kleine Stadt an der Garon-
ne,
nebst einem schönen Schloß in
Guienne, und ist sie die Haupt-
Stadt der Graffschafft Benauges.
Cadiz, Cadix, Cadis, Gades, Stadt auff
einer kleinen Jnsul gleiches Nah-
mens, welche zwar nicht groß, aber
wohlgebauet und feste ist, indem
sie gegen die Meer-Seite mit ge-
rade-gehauenen Felsen verwahret
ist, nach der Land-Seite aber einen
Graben nebst zwey Bastionen hat,
welche die gantze Breite der Jnsul
an derselben Seite einnehmen.
[Spaltenumbruch]
Cadi
Der Hafen hat auff beyden Seiten
zwey Schlösser, das dritte aber ste-
het mitten im Meer auff einem
Felsen. Allhier kommen fast alle
Waaren zusammen welche die Spa-
nier nach Jndien, und welche sie
von dar zurück bringen. Die Stadt
hat ein Bischoffthum, unter den
Ertz-Bischoff von Sevilien gehörig.
Die Jnsul Cadix belangende, so
liegt dieselbe zwischen dem Ein-
fluß des Guadalquivir und der
Meer-Enge von Gibraltar, nicht
weit von den Küsten des König-
reichs Andalusien, von welchem
es durch einen Canal abgesondert
wird. Man siehet daselbst zwey
Thürne, als Uberbleibsel eines al-
ten Gebäudes, welche man die
Säulen Herculis nennet. Der
Sinus Gaditanus, oder die Baye von
Cadix, ist ein kleines Stücke vom
Meer-Busen von Cadix, und wird
dieselbe durch viel Schlösser ver-
wahret, unter welchen die vor-
nehmsten seynd Puntal und Mata-
gorda,
welche am engesten Orte
der Baye einander gegen über lie-
gen, und werden sie alle beyde ins-
gemein mit einerley Worte die
Puntalen genennet. Um die
Baye herum lieget der Hafen von
Cadix und S. Maria, nebst dem
Porto Real.
Cadix, die Meer-Enge von Cadix,
oder von Teguas, Oceanus vel Sinus
Gaditanus,
ist derjenige gantze
Theil des Antlantischen Meeres,
welcher zwischen den Küsten der
Königreiche Algarve und Andalu-
sien gegen Norden, und den Kü-
sten der Königreiche Fez und Ma-
rocco
eingeschlossen ist.
Cadizadeliten ist eine Secte einiger
Mahometaner, welche alle Gaste-
reyen und wollüstige Dinge mei-
den. Diejenige, welche an den
Grentzen von Ungarn und Bos-
nien
[Spaltenumbruch]
Cade Cadi
Klinge, und ſie bedienen ſich ent-
weder deſſelben oder ihrer Sebel,
wenn ſie in der Schlacht ſeynd.
Cadenac, kleine Stadt in Quercy am
Fluß Lot.
Cadet heiſſet eigentlich der juͤngſte
unter den Bruͤdern; dahero koͤmmt
es, daß man die Compagnien im
Kriege oder die Leib-Garden wel-
che aus jungen Edelleuten beſte-
hen, Cadets nennet, weil die juͤng-
ſten adlichen Bruͤder, aus Man-
gel der Guͤter, Krieges-Dienſte
annehmen muͤſſen, es ſeye denn,
daß ſie den geiſtlichen Stand er-
wehlen.
Cadi alſo nennet man die Richter in
Tuͤrckey.
Cadilesker heiſſet ſo viei als ein Rich-
ter der Armee. Sie ſitzen bey
dem Groß-Vezir oder ſeinem Vi-
cario
in den Gerichten, allwo von
Civil-Sachen und Streitigkeiten
gehandelt wird. Sie haben aber
uͤber die Tuͤꝛckiſche Soldaten gantz
keine Herrſchafft mehr, wie vor
Alters, indem dieſelben anitzo von
niemand, als von ihren Officirern
verurtheilet werden koͤnnen. Es
ſeynd im gantzen Tuͤrckiſchen
Reich nicht mehr als drey Cadi
lesker,
der erſte in Europa, der
zweyte in Natolien und Aſien, und
der dritte zu Groß-Cairo.
Cadillac, kleine Stadt an der Garon-
ne,
nebſt einem ſchoͤnen Schloß in
Guienne, und iſt ſie die Haupt-
Stadt der Graffſchafft Benauges.
Cadiz, Cadix, Cadis, Gades, Stadt auff
einer kleinen Jnſul gleiches Nah-
mens, welche zwar nicht groß, aber
wohlgebauet und feſte iſt, indem
ſie gegen die Meer-Seite mit ge-
rade-gehauenen Felſen verwahret
iſt, nach der Land-Seite aber einen
Graben nebſt zwey Baſtionen hat,
welche die gantze Breite der Jnſul
an derſelben Seite einnehmen.
[Spaltenumbruch]
Cadi
Der Hafen hat auff beyden Seiten
zwey Schloͤſſer, das dritte aber ſte-
het mitten im Meer auff einem
Felſen. Allhier kommen faſt alle
Waaren zuſam̃en welche die Spa-
nier nach Jndien, und welche ſie
von dar zuruͤck bringen. Die Stadt
hat ein Biſchoffthum, unter den
Ertz-Biſchoff von Sevilien gehoͤrig.
Die Jnſul Cadix belangende, ſo
liegt dieſelbe zwiſchen dem Ein-
fluß des Guadalquivir und der
Meer-Enge von Gibraltar, nicht
weit von den Kuͤſten des Koͤnig-
reichs Andaluſien, von welchem
es durch einen Canal abgeſondert
wird. Man ſiehet daſelbſt zwey
Thuͤrne, als Uberbleibſel eines al-
ten Gebaͤudes, welche man die
Saͤulen Herculis nennet. Der
Sinus Gaditanus, odeꝛ die Baye von
Cadix, iſt ein kleines Stuͤcke vom
Meer-Buſen von Cadix, und wird
dieſelbe durch viel Schloͤſſer ver-
wahret, unter welchen die vor-
nehmſten ſeynd Puntal und Mata-
gorda,
welche am engeſten Orte
der Baye einander gegen uͤber lie-
gen, und werden ſie alle beyde ins-
gemein mit einerley Worte die
Puntalen genennet. Um die
Baye herum lieget der Hafen von
Cadix und S. Maria, nebſt dem
Porto Real.
Cadix, die Meer-Enge von Cadix,
oder von Teguas, Oceanus vel Sinus
Gaditanus,
iſt derjenige gantze
Theil des Antlantiſchen Meeres,
welcher zwiſchen den Kuͤſten der
Koͤnigreiche Algarve und Andalu-
ſien gegen Norden, und den Kuͤ-
ſten der Koͤnigreiche Fez und Ma-
rocco
eingeſchloſſen iſt.
Cadizadeliten iſt eine Secte einiger
Mahometaner, welche alle Gaſte-
reyen und wolluͤſtige Dinge mei-
den. Diejenige, welche an den
Grentzen von Ungarn und Boſ-
nien
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[0114] Cade Cadi Cadi Klinge, und ſie bedienen ſich ent- weder deſſelben oder ihrer Sebel, wenn ſie in der Schlacht ſeynd. Cadenac, kleine Stadt in Quercy am Fluß Lot. Cadet heiſſet eigentlich der juͤngſte unter den Bruͤdern; dahero koͤmmt es, daß man die Compagnien im Kriege oder die Leib-Garden wel- che aus jungen Edelleuten beſte- hen, Cadets nennet, weil die juͤng- ſten adlichen Bruͤder, aus Man- gel der Guͤter, Krieges-Dienſte annehmen muͤſſen, es ſeye denn, daß ſie den geiſtlichen Stand er- wehlen. Cadi alſo nennet man die Richter in Tuͤrckey. Cadilesker heiſſet ſo viei als ein Rich- ter der Armee. Sie ſitzen bey dem Groß-Vezir oder ſeinem Vi- cario in den Gerichten, allwo von Civil-Sachen und Streitigkeiten gehandelt wird. Sie haben aber uͤber die Tuͤꝛckiſche Soldaten gantz keine Herrſchafft mehr, wie vor Alters, indem dieſelben anitzo von niemand, als von ihren Officirern verurtheilet werden koͤnnen. Es ſeynd im gantzen Tuͤrckiſchen Reich nicht mehr als drey Cadi lesker, der erſte in Europa, der zweyte in Natolien und Aſien, und der dritte zu Groß-Cairo. Cadillac, kleine Stadt an der Garon- ne, nebſt einem ſchoͤnen Schloß in Guienne, und iſt ſie die Haupt- Stadt der Graffſchafft Benauges. Cadiz, Cadix, Cadis, Gades, Stadt auff einer kleinen Jnſul gleiches Nah- mens, welche zwar nicht groß, aber wohlgebauet und feſte iſt, indem ſie gegen die Meer-Seite mit ge- rade-gehauenen Felſen verwahret iſt, nach der Land-Seite aber einen Graben nebſt zwey Baſtionen hat, welche die gantze Breite der Jnſul an derſelben Seite einnehmen. Der Hafen hat auff beyden Seiten zwey Schloͤſſer, das dritte aber ſte- het mitten im Meer auff einem Felſen. Allhier kommen faſt alle Waaren zuſam̃en welche die Spa- nier nach Jndien, und welche ſie von dar zuruͤck bringen. Die Stadt hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Sevilien gehoͤrig. Die Jnſul Cadix belangende, ſo liegt dieſelbe zwiſchen dem Ein- fluß des Guadalquivir und der Meer-Enge von Gibraltar, nicht weit von den Kuͤſten des Koͤnig- reichs Andaluſien, von welchem es durch einen Canal abgeſondert wird. Man ſiehet daſelbſt zwey Thuͤrne, als Uberbleibſel eines al- ten Gebaͤudes, welche man die Saͤulen Herculis nennet. Der Sinus Gaditanus, odeꝛ die Baye von Cadix, iſt ein kleines Stuͤcke vom Meer-Buſen von Cadix, und wird dieſelbe durch viel Schloͤſſer ver- wahret, unter welchen die vor- nehmſten ſeynd Puntal und Mata- gorda, welche am engeſten Orte der Baye einander gegen uͤber lie- gen, und werden ſie alle beyde ins- gemein mit einerley Worte die Puntalen genennet. Um die Baye herum lieget der Hafen von Cadix und S. Maria, nebſt dem Porto Real. Cadix, die Meer-Enge von Cadix, oder von Teguas, Oceanus vel Sinus Gaditanus, iſt derjenige gantze Theil des Antlantiſchen Meeres, welcher zwiſchen den Kuͤſten der Koͤnigreiche Algarve und Andalu- ſien gegen Norden, und den Kuͤ- ſten der Koͤnigreiche Fez und Ma- rocco eingeſchloſſen iſt. Cadizadeliten iſt eine Secte einiger Mahometaner, welche alle Gaſte- reyen und wolluͤſtige Dinge mei- den. Diejenige, welche an den Grentzen von Ungarn und Boſ- nien

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/114>, abgerufen am 29.03.2024.