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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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Handlung, welche, wie wir aus den
Beyspielen der ganzen Natur sehen, der
höchste Grad von Lebensactivität, von
intensivem Leben ist, und welche, wie
oben gezeigt worden, bey manchen Ge-
schöpfen sogleich der Beschluss ihres
ganzen Lebens ist.

Und endlich die gehörige Restaura-
tion wird eben dadurch ausserordentlich
gehindert, weil theils dadurch die nö-
thige Ruhe, und das Gleichgewicht, das
zur Wiederersetzung des Verlohrnen ge-
hört, gehindert, und den Organen die
dazu nöthige Kraft geraubt wird; beson-
ders aber, weil diese Debauchen eine
ganz eigenthümliche schwächende Wir-
kung auf den Magen und die Lungen
haben, und also eben die Hauptquellen
unsrer Restauration dadurch ganz spezi-
fisch austrocknen.

Hierzu kommt nun noch die Gefahr,
eins der schrecklichsten Gifte, das vene-
rische, bey dieser Gelegenheit einzusau-

Handlung, welche, wie wir aus den
Beyſpielen der ganzen Natur ſehen, der
höchſte Grad von Lebensactivität, von
intenſivem Leben iſt, und welche, wie
oben gezeigt worden, bey manchen Ge-
ſchöpfen ſogleich der Beſchluſs ihres
ganzen Lebens iſt.

Und endlich die gehörige Reſtaura-
tion wird eben dadurch auſſerordentlich
gehindert, weil theils dadurch die nö-
thige Ruhe, und das Gleichgewicht, das
zur Wiedererſetzung des Verlohrnen ge-
hört, gehindert, und den Organen die
dazu nöthige Kraft geraubt wird; beſon-
ders aber, weil dieſe Debauchen eine
ganz eigenthümliche ſchwächende Wir-
kung auf den Magen und die Lungen
haben, und alſo eben die Hauptquellen
unſrer Reſtauration dadurch ganz ſpezi-
fiſch austrocknen.

Hierzu kommt nun noch die Gefahr,
eins der ſchrecklichſten Gifte, das vene-
riſche, bey dieſer Gelegenheit einzuſau-

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[342/0370] Handlung, welche, wie wir aus den Beyſpielen der ganzen Natur ſehen, der höchſte Grad von Lebensactivität, von intenſivem Leben iſt, und welche, wie oben gezeigt worden, bey manchen Ge- ſchöpfen ſogleich der Beſchluſs ihres ganzen Lebens iſt. Und endlich die gehörige Reſtaura- tion wird eben dadurch auſſerordentlich gehindert, weil theils dadurch die nö- thige Ruhe, und das Gleichgewicht, das zur Wiedererſetzung des Verlohrnen ge- hört, gehindert, und den Organen die dazu nöthige Kraft geraubt wird; beſon- ders aber, weil dieſe Debauchen eine ganz eigenthümliche ſchwächende Wir- kung auf den Magen und die Lungen haben, und alſo eben die Hauptquellen unſrer Reſtauration dadurch ganz ſpezi- fiſch austrocknen. Hierzu kommt nun noch die Gefahr, eins der ſchrecklichſten Gifte, das vene- riſche, bey dieſer Gelegenheit einzuſau-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/370>, abgerufen am 19.04.2024.