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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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VI.

Unmässigkeit im Essen und Trinken --
die raffinirte Kochkunst -- die geistigen
Getränke.



Das erste, was in Absicht der Diät le-
bensverkürzend wirken kann, ist: Un-
mässigkeit
. Das zu viel Essen und Trin-
ken schadet auf dreyfache Art dem Le-
ben. Es strengt die Verdauungskräfte
unmässig an, und schwächt sie dadurch.
Es hindert die Verdauung, weil bey ei-
ner solchen Menge nicht alles gehörig
verarbeitet werden kann, und es erzeu-
gen sich Kruditäten im Darmkanal und
schlechte Säfte. Es vermehrt auch un-


VI.

Unmäſsigkeit im Eſſen und Trinken —
die raffinirte Kochkunſt — die geiſtigen
Getränke.



Das erſte, was in Abſicht der Diät le-
bensverkürzend wirken kann, iſt: Un-
mäſsigkeit
. Das zu viel Eſſen und Trin-
ken ſchadet auf dreyfache Art dem Le-
ben. Es ſtrengt die Verdauungskräfte
unmäſsig an, und ſchwächt ſie dadurch.
Es hindert die Verdauung, weil bey ei-
ner ſolchen Menge nicht alles gehörig
verarbeitet werden kann, und es erzeu-
gen ſich Kruditäten im Darmkanal und
ſchlechte Säfte. Es vermehrt auch un-

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[377/0405] VI. Unmäſsigkeit im Eſſen und Trinken — die raffinirte Kochkunſt — die geiſtigen Getränke. Das erſte, was in Abſicht der Diät le- bensverkürzend wirken kann, iſt: Un- mäſsigkeit. Das zu viel Eſſen und Trin- ken ſchadet auf dreyfache Art dem Le- ben. Es ſtrengt die Verdauungskräfte unmäſsig an, und ſchwächt ſie dadurch. Es hindert die Verdauung, weil bey ei- ner ſolchen Menge nicht alles gehörig verarbeitet werden kann, und es erzeu- gen ſich Kruditäten im Darmkanal und ſchlechte Säfte. Es vermehrt auch un-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/405>, abgerufen am 28.03.2024.