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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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1. Man beobachte die grösste Rein-
lichkeit, denn durch die äussere Ober-
fläche werden uns die meisten Gifte die-
ser Art mitgetheilt, und es ist erwiesen,
dass schon wirklich mitgetheilte Gifte
durch Reinigungen wieder entfernt wer-
den konnten, ehe sie noch uns wirklich
eigen wurden. Ich rechne dahin, das
öftre Waschen, Baden, Ausspülen des
Mundes, Kämmen, den öftern Wechsel
der Wäsche, Kleider, Betten.

2. Man sorge für reine Luft im Zim-
mer, für öftern Genuss der freyen Luft,
und mache sich fleissig körperliche Be-
wegung. Dadurch erhält man die Aus-
dünstung und die Lebenskraft der Haut,
und je thätiger diese ist, desto weniger
hat man von äussrer Ansteckung zu
fürchten.

3. Man erhalte guten Muth und
Heiterkeit der Seele. Diese Gemüths-
stimmung erhält am besten die gegen-
wirkende Kraft des Körpers, freye Aus-

1. Man beobachte die gröſste Rein-
lichkeit, denn durch die äuſſere Ober-
fläche werden uns die meiſten Gifte die-
ſer Art mitgetheilt, und es iſt erwieſen,
daſs ſchon wirklich mitgetheilte Gifte
durch Reinigungen wieder entfernt wer-
den konnten, ehe ſie noch uns wirklich
eigen wurden. Ich rechne dahin, das
öftre Waſchen, Baden, Ausſpülen des
Mundes, Kämmen, den öftern Wechſel
der Wäſche, Kleider, Betten.

2. Man ſorge für reine Luft im Zim-
mer, für öftern Genuſs der freyen Luft,
und mache ſich fleiſsig körperliche Be-
wegung. Dadurch erhält man die Aus-
dünſtung und die Lebenskraft der Haut,
und je thätiger dieſe iſt, deſto weniger
hat man von äuſsrer Anſteckung zu
fürchten.

3. Man erhalte guten Muth und
Heiterkeit der Seele. Dieſe Gemüths-
ſtimmung erhält am beſten die gegen-
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[434/0462] 1. Man beobachte die gröſste Rein- lichkeit, denn durch die äuſſere Ober- fläche werden uns die meiſten Gifte die- ſer Art mitgetheilt, und es iſt erwieſen, daſs ſchon wirklich mitgetheilte Gifte durch Reinigungen wieder entfernt wer- den konnten, ehe ſie noch uns wirklich eigen wurden. Ich rechne dahin, das öftre Waſchen, Baden, Ausſpülen des Mundes, Kämmen, den öftern Wechſel der Wäſche, Kleider, Betten. 2. Man ſorge für reine Luft im Zim- mer, für öftern Genuſs der freyen Luft, und mache ſich fleiſsig körperliche Be- wegung. Dadurch erhält man die Aus- dünſtung und die Lebenskraft der Haut, und je thätiger dieſe iſt, deſto weniger hat man von äuſsrer Anſteckung zu fürchten. 3. Man erhalte guten Muth und Heiterkeit der Seele. Dieſe Gemüths- ſtimmung erhält am beſten die gegen- wirkende Kraft des Körpers, freye Aus-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/462>, abgerufen am 16.04.2024.