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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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rung. -- Folglich, wer alt werden will,
der esse langsam
, denn schon im Munde
müssen die Speisen den ersten Grad von
Verarbeitung und Verähnlichung erlei-
den. Diess geschieht durch das gehörige
Zerkauen und die Vermischung mit
Speichel, welches beydes ich als ein
Hauptstück des ganzen Restaurationsge-
schäfts betrachte, und daher einen
grossen Werth zur Verlängerung des Le-
bens darauf lege, um so mehr, da nach
meinen Untersuchungen, alle sehr alt
gewordene die Gewohnheit an sich hat-
ten, langsam zu essen.

2. Es kommt hierbey also sehr viel
auf gute Zähne an, daher ich die Erhal-
tung der Zähne
mit Recht unter die Le-
bensverlängernden Mittel zähle. Hier
einige Regeln, die gewiss, wenn sie
von Anfang an gebraucht werden, die
Zähne bis ins hohe Alter fest und unver-
dorben erhalten können:

Man verbinde immer einen gehöri-
gen Genuss der Vegetabilien oder des
Brodes mit dem Fleische, denn das

rung. — Folglich, wer alt werden will,
der eſſe langſam
, denn ſchon im Munde
müſſen die Speiſen den erſten Grad von
Verarbeitung und Verähnlichung erlei-
den. Dieſs geſchieht durch das gehörige
Zerkauen und die Vermiſchung mit
Speichel, welches beydes ich als ein
Hauptſtück des ganzen Reſtaurationsge-
ſchäfts betrachte, und daher einen
groſsen Werth zur Verlängerung des Le-
bens darauf lege, um ſo mehr, da nach
meinen Unterſuchungen, alle ſehr alt
gewordene die Gewohnheit an ſich hat-
ten, langſam zu eſſen.

2. Es kommt hierbey alſo ſehr viel
auf gute Zähne an, daher ich die Erhal-
tung der Zähne
mit Recht unter die Le-
bensverlängernden Mittel zähle. Hier
einige Regeln, die gewiſs, wenn ſie
von Anfang an gebraucht werden, die
Zähne bis ins hohe Alter feſt und unver-
dorben erhalten können:

Man verbinde immer einen gehöri-
gen Genuſs der Vegetabilien oder des
Brodes mit dem Fleiſche, denn das

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[601/0629] rung. — Folglich, wer alt werden will, der eſſe langſam, denn ſchon im Munde müſſen die Speiſen den erſten Grad von Verarbeitung und Verähnlichung erlei- den. Dieſs geſchieht durch das gehörige Zerkauen und die Vermiſchung mit Speichel, welches beydes ich als ein Hauptſtück des ganzen Reſtaurationsge- ſchäfts betrachte, und daher einen groſsen Werth zur Verlängerung des Le- bens darauf lege, um ſo mehr, da nach meinen Unterſuchungen, alle ſehr alt gewordene die Gewohnheit an ſich hat- ten, langſam zu eſſen. 2. Es kommt hierbey alſo ſehr viel auf gute Zähne an, daher ich die Erhal- tung der Zähne mit Recht unter die Le- bensverlängernden Mittel zähle. Hier einige Regeln, die gewiſs, wenn ſie von Anfang an gebraucht werden, die Zähne bis ins hohe Alter feſt und unver- dorben erhalten können: Man verbinde immer einen gehöri- gen Genuſs der Vegetabilien oder des Brodes mit dem Fleiſche, denn das

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/629>, abgerufen am 25.04.2024.