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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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dorben werden, daß sie von keinem sakramentalen Ehever-
trag etwas wissen wollte, müßte diesen Unglücklichen, so
lange sie in diesem Elende bleiben, jedes heilige Sakra-
ment, jede Segnung verweigert werden.

Und woher endlich die Priester nehmen? Oder soll
ans den Sümpfen des Unglaubens und der Greuel aller
Art ein jungfräuliches Priesterthum emporblühen? Was
ist daher dieser Weltkampf um das hl. Sakrament der
Ehe? Der Kampf um Sein oder Nichtsein der Kirche.
Daher muß sie die unbesiegbare Beschützerin dieses hl.
Sakramentes sein und bleiben. Denn wie die ganze Kirche
unerschütterlich fest begründet ist auf den hl. Petrus und
seinen Nachfolger, auf den Alten im Vatikan, so ruht
sicher gegen alle Gewalt der Welt und der Hölle in der
päpstlichen Hand die Sittlichkeit der Menschen mit der
Heiligkeit der sakramentalen Ehe. Wie dann die Päpste
von jeher für die Heiligkeit der Ehe gekämpft haben, will
ich später einmal auseinandersetzen. Denn dieser Kampf
ist so großartig, daß man unwillkürlich ausruft: "Wahr-
haft der Papst, dieser Alte im Vatikan, muß der Statt-
halter Jesu Christi des großen und wahren Gottes sein."

Ihr aber bewahret mit der Gnade diesen Glauben
unverfälscht und rein; empfehlet euch dem Schutze der hl.
Familie, daß ihr bei der jetzigen Verwirrung aller Begriffe
doch nicht vom Irrthum angesteckt werdet. Wachet und
betet; denn auch über euch kann die Versuchung der ent-
fesselten Leidenschaft hereinbrechen. Beobachtet einerseits
die Verfügungen der weltlichen Gesetze; denn das könnt
ihr mit ruhigem Gewissen thun; anderseits aber sucht die
Gnade Gottes, wo sie zu finden ist, in Christo und seiner
Kirche; denn sonst wäre euere Verbindung vor Gott keine
Ehe, sondern ein trauriges Sündenleben, der Vorbote
ewiger Verdammniß. Wenn ihr so nach dem Beispiel
unserer Väter vor Gott und der Kirche den gnadenreichen

dorben werden, daß sie von keinem sakramentalen Ehever-
trag etwas wissen wollte, müßte diesen Unglücklichen, so
lange sie in diesem Elende bleiben, jedes heilige Sakra-
ment, jede Segnung verweigert werden.

Und woher endlich die Priester nehmen? Oder soll
ans den Sümpfen des Unglaubens und der Greuel aller
Art ein jungfräuliches Priesterthum emporblühen? Was
ist daher dieser Weltkampf um das hl. Sakrament der
Ehe? Der Kampf um Sein oder Nichtsein der Kirche.
Daher muß sie die unbesiegbare Beschützerin dieses hl.
Sakramentes sein und bleiben. Denn wie die ganze Kirche
unerschütterlich fest begründet ist auf den hl. Petrus und
seinen Nachfolger, auf den Alten im Vatikan, so ruht
sicher gegen alle Gewalt der Welt und der Hölle in der
päpstlichen Hand die Sittlichkeit der Menschen mit der
Heiligkeit der sakramentalen Ehe. Wie dann die Päpste
von jeher für die Heiligkeit der Ehe gekämpft haben, will
ich später einmal auseinandersetzen. Denn dieser Kampf
ist so großartig, daß man unwillkürlich ausruft: „Wahr-
haft der Papst, dieser Alte im Vatikan, muß der Statt-
halter Jesu Christi des großen und wahren Gottes sein.“

Ihr aber bewahret mit der Gnade diesen Glauben
unverfälscht und rein; empfehlet euch dem Schutze der hl.
Familie, daß ihr bei der jetzigen Verwirrung aller Begriffe
doch nicht vom Irrthum angesteckt werdet. Wachet und
betet; denn auch über euch kann die Versuchung der ent-
fesselten Leidenschaft hereinbrechen. Beobachtet einerseits
die Verfügungen der weltlichen Gesetze; denn das könnt
ihr mit ruhigem Gewissen thun; anderseits aber sucht die
Gnade Gottes, wo sie zu finden ist, in Christo und seiner
Kirche; denn sonst wäre euere Verbindung vor Gott keine
Ehe, sondern ein trauriges Sündenleben, der Vorbote
ewiger Verdammniß. Wenn ihr so nach dem Beispiel
unserer Väter vor Gott und der Kirche den gnadenreichen

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[93/0105] dorben werden, daß sie von keinem sakramentalen Ehever- trag etwas wissen wollte, müßte diesen Unglücklichen, so lange sie in diesem Elende bleiben, jedes heilige Sakra- ment, jede Segnung verweigert werden. Und woher endlich die Priester nehmen? Oder soll ans den Sümpfen des Unglaubens und der Greuel aller Art ein jungfräuliches Priesterthum emporblühen? Was ist daher dieser Weltkampf um das hl. Sakrament der Ehe? Der Kampf um Sein oder Nichtsein der Kirche. Daher muß sie die unbesiegbare Beschützerin dieses hl. Sakramentes sein und bleiben. Denn wie die ganze Kirche unerschütterlich fest begründet ist auf den hl. Petrus und seinen Nachfolger, auf den Alten im Vatikan, so ruht sicher gegen alle Gewalt der Welt und der Hölle in der päpstlichen Hand die Sittlichkeit der Menschen mit der Heiligkeit der sakramentalen Ehe. Wie dann die Päpste von jeher für die Heiligkeit der Ehe gekämpft haben, will ich später einmal auseinandersetzen. Denn dieser Kampf ist so großartig, daß man unwillkürlich ausruft: „Wahr- haft der Papst, dieser Alte im Vatikan, muß der Statt- halter Jesu Christi des großen und wahren Gottes sein.“ Ihr aber bewahret mit der Gnade diesen Glauben unverfälscht und rein; empfehlet euch dem Schutze der hl. Familie, daß ihr bei der jetzigen Verwirrung aller Begriffe doch nicht vom Irrthum angesteckt werdet. Wachet und betet; denn auch über euch kann die Versuchung der ent- fesselten Leidenschaft hereinbrechen. Beobachtet einerseits die Verfügungen der weltlichen Gesetze; denn das könnt ihr mit ruhigem Gewissen thun; anderseits aber sucht die Gnade Gottes, wo sie zu finden ist, in Christo und seiner Kirche; denn sonst wäre euere Verbindung vor Gott keine Ehe, sondern ein trauriges Sündenleben, der Vorbote ewiger Verdammniß. Wenn ihr so nach dem Beispiel unserer Väter vor Gott und der Kirche den gnadenreichen

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/105>, abgerufen am 26.04.2024.