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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Ehebund abschließet, dann wird euere Ehe, wie die Ver-
mählung Josephs (p. III. qu. 29 art. 1) mit Maria ein
Vorbild der Verbindung Christi mit seiner Kirche war,
in der Nachfolge der hl. Familie ein Abbild der gleichen
Verbindung werden, bis ihr den göttlichen Heiland für
die Wunder seiner Liebe und Weisheit im Himmel loben
und preisen könnet.

XI.
Die christliche Ehe ist unauflöslich.

Ihr wisset nun wie die Ehe derart ein Sakrament
ist, daß sie unter den Gläubigen notwendig ein Sakrament
sein muß, und wenn das nicht der Fall, daß sie nur ein
verabscheuungswürdiges Conkubinat d. h. ein unzüchtiges
Zusammenleben ist.

Ihr habet nun die vollste Freiheit, euch zu verehe-
lichen oder nicht; aber nach Eingehung der Ehe liegt es
auch in euerer Hand, dieselbe wieder aufzulösen, wie etwa
einen weltlichen Vertrag? Bei weitem nicht. Denn wie
ihr diese von Gott hergestellte Verbindung des Leibes mit
der Seele nicht durch Selbstmord auflösen dürfet, ebenso
wenig dürfet ihr dies vom dreieinigen Gotte geschlungene
Eheband eigenmächtig zerreißen. Beides müßt ihr Gott
überlassen, der dem Tode diese Aufgabe gegeben hat. So
will ich denn die Glaubenslehre von der Unauflöslichkeit
der christlichen Ehe in folgenden zwei Punkten behandeln:
1) Die Ehe ist nach Gottes Anordnung unauflöslich,
2) und zwar zum Wohle der Menschen.

Betrachtet vor allem die Ehe in ihrer Einsetzung durch
Gott. Denn die Natur der Dinge wird am leichtesten in
ihrem Ursprunge erkannt. Gott erschuf nur zwei, Mann

Ehebund abschließet, dann wird euere Ehe, wie die Ver-
mählung Josephs (p. III. qu. 29 art. 1) mit Maria ein
Vorbild der Verbindung Christi mit seiner Kirche war,
in der Nachfolge der hl. Familie ein Abbild der gleichen
Verbindung werden, bis ihr den göttlichen Heiland für
die Wunder seiner Liebe und Weisheit im Himmel loben
und preisen könnet.

XI.
Die christliche Ehe ist unauflöslich.

Ihr wisset nun wie die Ehe derart ein Sakrament
ist, daß sie unter den Gläubigen notwendig ein Sakrament
sein muß, und wenn das nicht der Fall, daß sie nur ein
verabscheuungswürdiges Conkubinat d. h. ein unzüchtiges
Zusammenleben ist.

Ihr habet nun die vollste Freiheit, euch zu verehe-
lichen oder nicht; aber nach Eingehung der Ehe liegt es
auch in euerer Hand, dieselbe wieder aufzulösen, wie etwa
einen weltlichen Vertrag? Bei weitem nicht. Denn wie
ihr diese von Gott hergestellte Verbindung des Leibes mit
der Seele nicht durch Selbstmord auflösen dürfet, ebenso
wenig dürfet ihr dies vom dreieinigen Gotte geschlungene
Eheband eigenmächtig zerreißen. Beides müßt ihr Gott
überlassen, der dem Tode diese Aufgabe gegeben hat. So
will ich denn die Glaubenslehre von der Unauflöslichkeit
der christlichen Ehe in folgenden zwei Punkten behandeln:
1) Die Ehe ist nach Gottes Anordnung unauflöslich,
2) und zwar zum Wohle der Menschen.

Betrachtet vor allem die Ehe in ihrer Einsetzung durch
Gott. Denn die Natur der Dinge wird am leichtesten in
ihrem Ursprunge erkannt. Gott erschuf nur zwei, Mann

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[94/0106] Ehebund abschließet, dann wird euere Ehe, wie die Ver- mählung Josephs (p. III. qu. 29 art. 1) mit Maria ein Vorbild der Verbindung Christi mit seiner Kirche war, in der Nachfolge der hl. Familie ein Abbild der gleichen Verbindung werden, bis ihr den göttlichen Heiland für die Wunder seiner Liebe und Weisheit im Himmel loben und preisen könnet. XI. Die christliche Ehe ist unauflöslich. Ihr wisset nun wie die Ehe derart ein Sakrament ist, daß sie unter den Gläubigen notwendig ein Sakrament sein muß, und wenn das nicht der Fall, daß sie nur ein verabscheuungswürdiges Conkubinat d. h. ein unzüchtiges Zusammenleben ist. Ihr habet nun die vollste Freiheit, euch zu verehe- lichen oder nicht; aber nach Eingehung der Ehe liegt es auch in euerer Hand, dieselbe wieder aufzulösen, wie etwa einen weltlichen Vertrag? Bei weitem nicht. Denn wie ihr diese von Gott hergestellte Verbindung des Leibes mit der Seele nicht durch Selbstmord auflösen dürfet, ebenso wenig dürfet ihr dies vom dreieinigen Gotte geschlungene Eheband eigenmächtig zerreißen. Beides müßt ihr Gott überlassen, der dem Tode diese Aufgabe gegeben hat. So will ich denn die Glaubenslehre von der Unauflöslichkeit der christlichen Ehe in folgenden zwei Punkten behandeln: 1) Die Ehe ist nach Gottes Anordnung unauflöslich, 2) und zwar zum Wohle der Menschen. Betrachtet vor allem die Ehe in ihrer Einsetzung durch Gott. Denn die Natur der Dinge wird am leichtesten in ihrem Ursprunge erkannt. Gott erschuf nur zwei, Mann

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/106>, abgerufen am 29.03.2024.