Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

Bild:
<< vorherige Seite
XIII.
Das Hochzeitsgewand der Brautleute
am Altar.

Ihr wisset nun, wie Christus der Herr in seiner
wunderbaren Güte die Ehe zu einem überaus gnadenreichen
Vertrag gemacht, um die Eheleute zu heiligen und ihren
Bund zu einem Bild seiner Vereinigung mit der Kirche
zu machen. Ist dies Wunder für brave Eheleute nicht
wie ein Unterpfand der ewigen Seligkeit?

Ich sage für brave Eheleute. Denn wollen die
Brautleute jenen Gnadenreichthum erhalten, müssen sie vor
dem Altare im Hochzeitsgewand der hl. Gnade erscheinen,
wenn sie aber bei den vielfachen Gefahren der Gegen-
wart, wie jener Geladene im Evangelium, ohne hochzeit-
liches Gewand erscheinen, ist nur Unsegen und Fluch ihr
trauriger Antheil.

Ich sage also zuerst, um die Gnade des hl. Sakra-
mentes zu empfangen, müssen die Brautleute im Hochzeits-
gewand der hl. Gnade erscheinen. Es geht da nämlich
ungefähr wie bei jenem Hochzeitsmahle, das der König
seinem Sohne bereitete. Dieser König tritt in den Fest-
saal, sich die Gäste anzuschauen; wer hochzeitlich bekleidet
ist, darf an die reichbesetzte Tafel sich setzen, die andern aber
werden gebunden und in die äußerste Finsterniß hinaus-
geworfen.

Wenn ihr nun diese irdische Hochzeit feiert, seid ihr
auch eingeladen, am reichbesetzten Gnadentische des Herrn
zu erscheinen und euch dort für euer ganzes eheliches Leben
zu stärken - aber wie gekleidet? -

XIII.
Das Hochzeitsgewand der Brautleute
am Altar.

Ihr wisset nun, wie Christus der Herr in seiner
wunderbaren Güte die Ehe zu einem überaus gnadenreichen
Vertrag gemacht, um die Eheleute zu heiligen und ihren
Bund zu einem Bild seiner Vereinigung mit der Kirche
zu machen. Ist dies Wunder für brave Eheleute nicht
wie ein Unterpfand der ewigen Seligkeit?

Ich sage für brave Eheleute. Denn wollen die
Brautleute jenen Gnadenreichthum erhalten, müssen sie vor
dem Altare im Hochzeitsgewand der hl. Gnade erscheinen,
wenn sie aber bei den vielfachen Gefahren der Gegen-
wart, wie jener Geladene im Evangelium, ohne hochzeit-
liches Gewand erscheinen, ist nur Unsegen und Fluch ihr
trauriger Antheil.

Ich sage also zuerst, um die Gnade des hl. Sakra-
mentes zu empfangen, müssen die Brautleute im Hochzeits-
gewand der hl. Gnade erscheinen. Es geht da nämlich
ungefähr wie bei jenem Hochzeitsmahle, das der König
seinem Sohne bereitete. Dieser König tritt in den Fest-
saal, sich die Gäste anzuschauen; wer hochzeitlich bekleidet
ist, darf an die reichbesetzte Tafel sich setzen, die andern aber
werden gebunden und in die äußerste Finsterniß hinaus-
geworfen.

Wenn ihr nun diese irdische Hochzeit feiert, seid ihr
auch eingeladen, am reichbesetzten Gnadentische des Herrn
zu erscheinen und euch dort für euer ganzes eheliches Leben
zu stärken – aber wie gekleidet? –

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="13">
        <pb facs="#f0126" xml:id="H891_001_1896_pb0114_0001" n="114"/>
        <head rendition="#c">XIII.<lb/>
Das Hochzeitsgewand der Brautleute<lb/>
am Altar.</head><lb/>
        <p>Ihr wisset nun, wie Christus der Herr in seiner<lb/>
wunderbaren Güte die Ehe zu einem überaus gnadenreichen<lb/>
Vertrag gemacht, um die Eheleute zu heiligen und ihren<lb/>
Bund zu einem Bild seiner Vereinigung mit der Kirche<lb/>
zu machen. Ist dies Wunder für brave Eheleute nicht<lb/>
wie ein Unterpfand der ewigen Seligkeit?</p>
        <p>Ich sage für brave Eheleute. Denn wollen die<lb/>
Brautleute jenen Gnadenreichthum erhalten, müssen sie vor<lb/>
dem Altare im Hochzeitsgewand der hl. Gnade erscheinen,<lb/>
wenn sie aber bei den vielfachen Gefahren der Gegen-<lb/>
wart, wie jener Geladene im Evangelium, ohne hochzeit-<lb/>
liches Gewand erscheinen, ist nur Unsegen und Fluch ihr<lb/>
trauriger Antheil.</p>
        <p>Ich sage also zuerst, um die Gnade des hl. Sakra-<lb/>
mentes zu empfangen, müssen die Brautleute im Hochzeits-<lb/>
gewand der hl. Gnade erscheinen. Es geht da nämlich<lb/>
ungefähr wie bei jenem Hochzeitsmahle, das der König<lb/>
seinem Sohne bereitete. Dieser König tritt in den Fest-<lb/>
saal, sich die Gäste anzuschauen; wer hochzeitlich bekleidet<lb/>
ist, darf an die reichbesetzte Tafel sich setzen, die andern aber<lb/>
werden gebunden und in die äußerste Finsterniß hinaus-<lb/>
geworfen.</p>
        <p>Wenn ihr nun diese irdische Hochzeit feiert, seid ihr<lb/>
auch eingeladen, am reichbesetzten Gnadentische des Herrn<lb/>
zu erscheinen und euch dort für euer ganzes eheliches Leben<lb/>
zu stärken &#x2013; aber wie gekleidet? &#x2013;</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0126] XIII. Das Hochzeitsgewand der Brautleute am Altar. Ihr wisset nun, wie Christus der Herr in seiner wunderbaren Güte die Ehe zu einem überaus gnadenreichen Vertrag gemacht, um die Eheleute zu heiligen und ihren Bund zu einem Bild seiner Vereinigung mit der Kirche zu machen. Ist dies Wunder für brave Eheleute nicht wie ein Unterpfand der ewigen Seligkeit? Ich sage für brave Eheleute. Denn wollen die Brautleute jenen Gnadenreichthum erhalten, müssen sie vor dem Altare im Hochzeitsgewand der hl. Gnade erscheinen, wenn sie aber bei den vielfachen Gefahren der Gegen- wart, wie jener Geladene im Evangelium, ohne hochzeit- liches Gewand erscheinen, ist nur Unsegen und Fluch ihr trauriger Antheil. Ich sage also zuerst, um die Gnade des hl. Sakra- mentes zu empfangen, müssen die Brautleute im Hochzeits- gewand der hl. Gnade erscheinen. Es geht da nämlich ungefähr wie bei jenem Hochzeitsmahle, das der König seinem Sohne bereitete. Dieser König tritt in den Fest- saal, sich die Gäste anzuschauen; wer hochzeitlich bekleidet ist, darf an die reichbesetzte Tafel sich setzen, die andern aber werden gebunden und in die äußerste Finsterniß hinaus- geworfen. Wenn ihr nun diese irdische Hochzeit feiert, seid ihr auch eingeladen, am reichbesetzten Gnadentische des Herrn zu erscheinen und euch dort für euer ganzes eheliches Leben zu stärken – aber wie gekleidet? –

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/126
Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/126>, abgerufen am 29.03.2024.