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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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I.
Der allgemeine fromme Verein
der christlichen Familie.

Die hochheilige Familie von Nazareth muß eine ganz
außerordentliche Bedeutung haben, denn schon in der heiligen
Schrift wird sie uns oft und in den mannigfaltigsten
Lebensverhältnissen erwähnt und an die Spitze des Evan-
geliums gestellt. Der hl. Matthäus beginnt sein Evange-
lium mit den Worten: Buch der Abstammung Jesu
Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
Dann zählt er die Stammväter Christi auf und schließt
mit den Worten: Jacob aber zeugte Joseph den Mann
Marias, von welcher geboren ist Jesus, welcher Christus
genannt wird.

Also am Anfang der frohen Botschaft haben wir die
heilige Familie in ihrer ganzen Herrlichkeit. Wiefern?
Während nämlich der heilige Matthäus bei Aufzählung der
Stammväter immer das Wort "zeugte" gebraucht: Abraham
zeugte den Isaak, David der König zeugte Salomon,
Jacob aber zeugte den Joseph, läßt er auf einmal dies
Wort ausfallen und nennt Joseph den Mann Marias, von
welcher geboren wurde Jesus, der genannt wird Christus.
Zu welchem Zwecke? Um die jungfräuliche Mutterwürde
Marias zu verkünden. Da ist gar kein Zweifel möglich;
denn gleich berichtet er, wie Joseph Maria entlassen wollte
und dann vom Engel über das Geheimniß der Menschwerdung
Christi belehrt wurde. "Joseph, Sohn Davids, fürchte dich

I.
Der allgemeine fromme Verein
der christlichen Familie.

Die hochheilige Familie von Nazareth muß eine ganz
außerordentliche Bedeutung haben, denn schon in der heiligen
Schrift wird sie uns oft und in den mannigfaltigsten
Lebensverhältnissen erwähnt und an die Spitze des Evan-
geliums gestellt. Der hl. Matthäus beginnt sein Evange-
lium mit den Worten: Buch der Abstammung Jesu
Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
Dann zählt er die Stammväter Christi auf und schließt
mit den Worten: Jacob aber zeugte Joseph den Mann
Marias, von welcher geboren ist Jesus, welcher Christus
genannt wird.

Also am Anfang der frohen Botschaft haben wir die
heilige Familie in ihrer ganzen Herrlichkeit. Wiefern?
Während nämlich der heilige Matthäus bei Aufzählung der
Stammväter immer das Wort „zeugte“ gebraucht: Abraham
zeugte den Isaak, David der König zeugte Salomon,
Jacob aber zeugte den Joseph, läßt er auf einmal dies
Wort ausfallen und nennt Joseph den Mann Marias, von
welcher geboren wurde Jesus, der genannt wird Christus.
Zu welchem Zwecke? Um die jungfräuliche Mutterwürde
Marias zu verkünden. Da ist gar kein Zweifel möglich;
denn gleich berichtet er, wie Joseph Maria entlassen wollte
und dann vom Engel über das Geheimniß der Menschwerdung
Christi belehrt wurde. „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich

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[1/0013] I. Der allgemeine fromme Verein der christlichen Familie. Die hochheilige Familie von Nazareth muß eine ganz außerordentliche Bedeutung haben, denn schon in der heiligen Schrift wird sie uns oft und in den mannigfaltigsten Lebensverhältnissen erwähnt und an die Spitze des Evan- geliums gestellt. Der hl. Matthäus beginnt sein Evange- lium mit den Worten: Buch der Abstammung Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Dann zählt er die Stammväter Christi auf und schließt mit den Worten: Jacob aber zeugte Joseph den Mann Marias, von welcher geboren ist Jesus, welcher Christus genannt wird. Also am Anfang der frohen Botschaft haben wir die heilige Familie in ihrer ganzen Herrlichkeit. Wiefern? Während nämlich der heilige Matthäus bei Aufzählung der Stammväter immer das Wort „zeugte“ gebraucht: Abraham zeugte den Isaak, David der König zeugte Salomon, Jacob aber zeugte den Joseph, läßt er auf einmal dies Wort ausfallen und nennt Joseph den Mann Marias, von welcher geboren wurde Jesus, der genannt wird Christus. Zu welchem Zwecke? Um die jungfräuliche Mutterwürde Marias zu verkünden. Da ist gar kein Zweifel möglich; denn gleich berichtet er, wie Joseph Maria entlassen wollte und dann vom Engel über das Geheimniß der Menschwerdung Christi belehrt wurde. „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/13>, abgerufen am 29.03.2024.