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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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welche ihr heute gehört? Allen, aber nicht Allen auf die
gleiche Weise. Sie gelten euch, christliche Jünglinge und
Jungfrauen: fanget doch nie eine Bekanntschaft an, wo ihr
nicht nach den Vorschriften der hl. Kirche in die Ehe ein-
treten könntet; wenn ihr aber nach den Gesetzen der Kirche
Heirathen könntet, jedoch auf dem langen Wege zum Altare
das Taufgewand verlieren müßtet, so löset dieses Verhält-
niß gleich auf. Denn es ist für euch besser mit dem Taufkleid
unverheirathet in den Himmel zu gelangen, als totsünden-
befleckt in Gefahr zu sein, nach einer unglücklichen Ehe
vielleicht noch mit Kindern in die Hölle zu stürzen. Wenn
aber manche mich hören, welche vielleicht bis anhin traurig
gelebt und doch über kurz oder lang das hl. Sakrament
der Ehe empfangen wollen, so thuet Buße, aufrichtige
wahre Buße, - und von heute an begehet keine Tod-
sünde mehr.

Wem gelten diese Wahrheiten? All' jenen Eheleuten,
welche ohne Buße, ohne Reue mit ihren Jugendsünden
auch den Fluch Gottes in die Ehe gebracht haben. Thuet
Buße, thuet aber sogleich Buße, um wenigstens jetzt noch
den Gnadenreichthum der Ehe von Gottes Erbarmung zu
erhalten. Wenn euch aber die Sprache der Aufrichtigkeit
und der Reue fehlt, so lasset euch von der gnadenvollen
Mutter Gottes, von euern Schutzengeln und hl. Namens-
patronen zum göttlichen Heilande führen, damit er euch
die Zunge löse, und ihr dann im hl. Bußsakramente die
Sprache der Reue und der Aufrichtigkeit recht sprechet und
nach Verzeihung der Sünden der dreiarmige Gnadenstrom
in euere Familie hineinströme.

Wem gelten diese Wahrheiten? Allen - auch denen,
welche von der Ehe gar nichts wissen wollen und jung-
fräulich zu leben gedenken. Aber wie ist das möglich?
Ihr sollet es machen wie das Volk, das die Wunder
Christi immer weiter verbreitete: so sollet auch ihr diese

welche ihr heute gehört? Allen, aber nicht Allen auf die
gleiche Weise. Sie gelten euch, christliche Jünglinge und
Jungfrauen: fanget doch nie eine Bekanntschaft an, wo ihr
nicht nach den Vorschriften der hl. Kirche in die Ehe ein-
treten könntet; wenn ihr aber nach den Gesetzen der Kirche
Heirathen könntet, jedoch auf dem langen Wege zum Altare
das Taufgewand verlieren müßtet, so löset dieses Verhält-
niß gleich auf. Denn es ist für euch besser mit dem Taufkleid
unverheirathet in den Himmel zu gelangen, als totsünden-
befleckt in Gefahr zu sein, nach einer unglücklichen Ehe
vielleicht noch mit Kindern in die Hölle zu stürzen. Wenn
aber manche mich hören, welche vielleicht bis anhin traurig
gelebt und doch über kurz oder lang das hl. Sakrament
der Ehe empfangen wollen, so thuet Buße, aufrichtige
wahre Buße, – und von heute an begehet keine Tod-
sünde mehr.

Wem gelten diese Wahrheiten? All' jenen Eheleuten,
welche ohne Buße, ohne Reue mit ihren Jugendsünden
auch den Fluch Gottes in die Ehe gebracht haben. Thuet
Buße, thuet aber sogleich Buße, um wenigstens jetzt noch
den Gnadenreichthum der Ehe von Gottes Erbarmung zu
erhalten. Wenn euch aber die Sprache der Aufrichtigkeit
und der Reue fehlt, so lasset euch von der gnadenvollen
Mutter Gottes, von euern Schutzengeln und hl. Namens-
patronen zum göttlichen Heilande führen, damit er euch
die Zunge löse, und ihr dann im hl. Bußsakramente die
Sprache der Reue und der Aufrichtigkeit recht sprechet und
nach Verzeihung der Sünden der dreiarmige Gnadenstrom
in euere Familie hineinströme.

Wem gelten diese Wahrheiten? Allen – auch denen,
welche von der Ehe gar nichts wissen wollen und jung-
fräulich zu leben gedenken. Aber wie ist das möglich?
Ihr sollet es machen wie das Volk, das die Wunder
Christi immer weiter verbreitete: so sollet auch ihr diese

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[123/0135] welche ihr heute gehört? Allen, aber nicht Allen auf die gleiche Weise. Sie gelten euch, christliche Jünglinge und Jungfrauen: fanget doch nie eine Bekanntschaft an, wo ihr nicht nach den Vorschriften der hl. Kirche in die Ehe ein- treten könntet; wenn ihr aber nach den Gesetzen der Kirche Heirathen könntet, jedoch auf dem langen Wege zum Altare das Taufgewand verlieren müßtet, so löset dieses Verhält- niß gleich auf. Denn es ist für euch besser mit dem Taufkleid unverheirathet in den Himmel zu gelangen, als totsünden- befleckt in Gefahr zu sein, nach einer unglücklichen Ehe vielleicht noch mit Kindern in die Hölle zu stürzen. Wenn aber manche mich hören, welche vielleicht bis anhin traurig gelebt und doch über kurz oder lang das hl. Sakrament der Ehe empfangen wollen, so thuet Buße, aufrichtige wahre Buße, – und von heute an begehet keine Tod- sünde mehr. Wem gelten diese Wahrheiten? All' jenen Eheleuten, welche ohne Buße, ohne Reue mit ihren Jugendsünden auch den Fluch Gottes in die Ehe gebracht haben. Thuet Buße, thuet aber sogleich Buße, um wenigstens jetzt noch den Gnadenreichthum der Ehe von Gottes Erbarmung zu erhalten. Wenn euch aber die Sprache der Aufrichtigkeit und der Reue fehlt, so lasset euch von der gnadenvollen Mutter Gottes, von euern Schutzengeln und hl. Namens- patronen zum göttlichen Heilande führen, damit er euch die Zunge löse, und ihr dann im hl. Bußsakramente die Sprache der Reue und der Aufrichtigkeit recht sprechet und nach Verzeihung der Sünden der dreiarmige Gnadenstrom in euere Familie hineinströme. Wem gelten diese Wahrheiten? Allen – auch denen, welche von der Ehe gar nichts wissen wollen und jung- fräulich zu leben gedenken. Aber wie ist das möglich? Ihr sollet es machen wie das Volk, das die Wunder Christi immer weiter verbreitete: so sollet auch ihr diese

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/135>, abgerufen am 26.04.2024.