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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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VI.
Die Unschuld der Weg zur Ehe.

Wenn auch der hl. Joseph nach der Größe seiner
Würde und Heiligkeit von jeher in der katholischen Kirche
gefeiert wurde, so ist doch seine Verehrung in unserer Zeit
ganz besonders verbreitet und vermehrt worden. Da sehet
ihr die Vorsehung Gottes, welche für neue Krankheiten
auch neue Heilmittel dem Menschen anbietet. Allerdings
ist Jesus Christus das eigentliche Vorbild, dem wir ähnlich
werden sollen, aber für uns arme und kurzsichtige Menschen
ist das nicht genug. Denn in allen nur möglichen Verhält-
nissen konnte er uns nicht selbst das Beispiel geben. Da-
mit deshalb die Menschen ein Vorbild haben, wie sie vor
und in der Ehe zu leben haben, wählte er den hl. Joseph
zu seinem Nährvater und zum Bräutigam seiner jung-
fräulichen Mutter. Das ist die tiefe Bedeutung der hl.
Familie von Nazareth für alle Zeiten.

Ich wende mich da zunächst an die Jugend, welche
nur zu oft glaubt, sie komme nur in den Ehestand, wenn
sie recht früh daran denke und mehr oder weniger der
Ausgelassenheit und der Gefallsucht sich ergebe. Das nun
ist eine arge Täuschung, an welcher nur der Satan seine
Freude hat, um recht viele Seelen in's ewige Feuer zu
stürzen. Denn Niemand war heiliger, Niemand dachte
weniger an eine Vermählung, als Maria und Joseph und
doch wurden sie durch die wunderbare Vorsehung Gottes
zum heiligen Ehebunde vereint. Daher ist die Unschuld
der von Gott bestimmte Weg zur Ehe
.

Bevor ich mit der Unschuld und der Gottseligkeit der
Jugend beginne, weise ich auf einen Umstand hin, der in

VI.
Die Unschuld der Weg zur Ehe.

Wenn auch der hl. Joseph nach der Größe seiner
Würde und Heiligkeit von jeher in der katholischen Kirche
gefeiert wurde, so ist doch seine Verehrung in unserer Zeit
ganz besonders verbreitet und vermehrt worden. Da sehet
ihr die Vorsehung Gottes, welche für neue Krankheiten
auch neue Heilmittel dem Menschen anbietet. Allerdings
ist Jesus Christus das eigentliche Vorbild, dem wir ähnlich
werden sollen, aber für uns arme und kurzsichtige Menschen
ist das nicht genug. Denn in allen nur möglichen Verhält-
nissen konnte er uns nicht selbst das Beispiel geben. Da-
mit deshalb die Menschen ein Vorbild haben, wie sie vor
und in der Ehe zu leben haben, wählte er den hl. Joseph
zu seinem Nährvater und zum Bräutigam seiner jung-
fräulichen Mutter. Das ist die tiefe Bedeutung der hl.
Familie von Nazareth für alle Zeiten.

Ich wende mich da zunächst an die Jugend, welche
nur zu oft glaubt, sie komme nur in den Ehestand, wenn
sie recht früh daran denke und mehr oder weniger der
Ausgelassenheit und der Gefallsucht sich ergebe. Das nun
ist eine arge Täuschung, an welcher nur der Satan seine
Freude hat, um recht viele Seelen in's ewige Feuer zu
stürzen. Denn Niemand war heiliger, Niemand dachte
weniger an eine Vermählung, als Maria und Joseph und
doch wurden sie durch die wunderbare Vorsehung Gottes
zum heiligen Ehebunde vereint. Daher ist die Unschuld
der von Gott bestimmte Weg zur Ehe
.

Bevor ich mit der Unschuld und der Gottseligkeit der
Jugend beginne, weise ich auf einen Umstand hin, der in

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[46/0058] VI. Die Unschuld der Weg zur Ehe. Wenn auch der hl. Joseph nach der Größe seiner Würde und Heiligkeit von jeher in der katholischen Kirche gefeiert wurde, so ist doch seine Verehrung in unserer Zeit ganz besonders verbreitet und vermehrt worden. Da sehet ihr die Vorsehung Gottes, welche für neue Krankheiten auch neue Heilmittel dem Menschen anbietet. Allerdings ist Jesus Christus das eigentliche Vorbild, dem wir ähnlich werden sollen, aber für uns arme und kurzsichtige Menschen ist das nicht genug. Denn in allen nur möglichen Verhält- nissen konnte er uns nicht selbst das Beispiel geben. Da- mit deshalb die Menschen ein Vorbild haben, wie sie vor und in der Ehe zu leben haben, wählte er den hl. Joseph zu seinem Nährvater und zum Bräutigam seiner jung- fräulichen Mutter. Das ist die tiefe Bedeutung der hl. Familie von Nazareth für alle Zeiten. Ich wende mich da zunächst an die Jugend, welche nur zu oft glaubt, sie komme nur in den Ehestand, wenn sie recht früh daran denke und mehr oder weniger der Ausgelassenheit und der Gefallsucht sich ergebe. Das nun ist eine arge Täuschung, an welcher nur der Satan seine Freude hat, um recht viele Seelen in's ewige Feuer zu stürzen. Denn Niemand war heiliger, Niemand dachte weniger an eine Vermählung, als Maria und Joseph und doch wurden sie durch die wunderbare Vorsehung Gottes zum heiligen Ehebunde vereint. Daher ist die Unschuld der von Gott bestimmte Weg zur Ehe. Bevor ich mit der Unschuld und der Gottseligkeit der Jugend beginne, weise ich auf einen Umstand hin, der in

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/58>, abgerufen am 29.03.2024.