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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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vertrags von großer Wichtigkeit für die Hand-
werkerin ist. Eine nicht minder große Aufgabe
wird es auch auf diesem Gebiet wieder sein, die
dreijährige Lehrzeit durch ebenso langen Fort-
bildungsunterricht zu ergänzen, der dem der
Knaben gleichwertig sein muß. Eine Reihe anderer
Fragen wie die, ob Lehrwerkstätten oder für das
Schneider-, Putz-, Wäschegewerbe Mädchengewerbe-
schulen an Stelle der praktischen Meisterlehre zu
setzen wäre, sind noch im Fluß. Jedenfalls ist es
durchaus notwendig, den Frauen auch im Hand-
werk die Mittel an die Hand zu geben, sich den
neuen Anforderungen des Lebens anzupassen, ihre
Geschicklichkeit auszubilden, damit die organische
Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau eintrete,
wie wir sie dort, wo die Frau bereits in der Lage
ist, Qualitätsarbeit zu leisten, schon heute im
Werden beobachten können und wie sie auf allen
Gebieten im Gesamtinteresse erstrebt werden sollte.

Ehe und Beruf

Zu den wichtigsten Problemen der Gegenwart
gehört das von Ehe und Beruf. Welche Gründe zu
beiden führen, ob das Ergebnis der Frauenarbeit
sie rechtfertigt, ob sich beides vereinigen läßt, ob
es wünschenswert ist, daß es geschieht, ob die Be-
dingungen, unter denen es geschieht, befriedigende
sind, ob sie nicht durch soziale Maßnahmen umge-

vertrags von großer Wichtigkeit für die Hand-
werkerin ist. Eine nicht minder große Aufgabe
wird es auch auf diesem Gebiet wieder sein, die
dreijährige Lehrzeit durch ebenso langen Fort-
bildungsunterricht zu ergänzen, der dem der
Knaben gleichwertig sein muß. Eine Reihe anderer
Fragen wie die, ob Lehrwerkstätten oder für das
Schneider-, Putz-, Wäschegewerbe Mädchengewerbe-
schulen an Stelle der praktischen Meisterlehre zu
setzen wäre, sind noch im Fluß. Jedenfalls ist es
durchaus notwendig, den Frauen auch im Hand-
werk die Mittel an die Hand zu geben, sich den
neuen Anforderungen des Lebens anzupassen, ihre
Geschicklichkeit auszubilden, damit die organische
Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau eintrete,
wie wir sie dort, wo die Frau bereits in der Lage
ist, Qualitätsarbeit zu leisten, schon heute im
Werden beobachten können und wie sie auf allen
Gebieten im Gesamtinteresse erstrebt werden sollte.

Ehe und Beruf

Zu den wichtigsten Problemen der Gegenwart
gehört das von Ehe und Beruf. Welche Gründe zu
beiden führen, ob das Ergebnis der Frauenarbeit
sie rechtfertigt, ob sich beides vereinigen läßt, ob
es wünschenswert ist, daß es geschieht, ob die Be-
dingungen, unter denen es geschieht, befriedigende
sind, ob sie nicht durch soziale Maßnahmen umge-

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[101/0105] vertrags von großer Wichtigkeit für die Hand- werkerin ist. Eine nicht minder große Aufgabe wird es auch auf diesem Gebiet wieder sein, die dreijährige Lehrzeit durch ebenso langen Fort- bildungsunterricht zu ergänzen, der dem der Knaben gleichwertig sein muß. Eine Reihe anderer Fragen wie die, ob Lehrwerkstätten oder für das Schneider-, Putz-, Wäschegewerbe Mädchengewerbe- schulen an Stelle der praktischen Meisterlehre zu setzen wäre, sind noch im Fluß. Jedenfalls ist es durchaus notwendig, den Frauen auch im Hand- werk die Mittel an die Hand zu geben, sich den neuen Anforderungen des Lebens anzupassen, ihre Geschicklichkeit auszubilden, damit die organische Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau eintrete, wie wir sie dort, wo die Frau bereits in der Lage ist, Qualitätsarbeit zu leisten, schon heute im Werden beobachten können und wie sie auf allen Gebieten im Gesamtinteresse erstrebt werden sollte. Ehe und Beruf Zu den wichtigsten Problemen der Gegenwart gehört das von Ehe und Beruf. Welche Gründe zu beiden führen, ob das Ergebnis der Frauenarbeit sie rechtfertigt, ob sich beides vereinigen läßt, ob es wünschenswert ist, daß es geschieht, ob die Be- dingungen, unter denen es geschieht, befriedigende sind, ob sie nicht durch soziale Maßnahmen umge-

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-12-07T10:34:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/105>, abgerufen am 28.03.2024.