Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Matthes. Schon Recht. -- Herr Förster!
Anton. Was giebts?
Matthes. Heute zieh ich ab.
Anton. Mir recht.
Matthes. Glaubs wohl! Ich ziehe aufs Amt.
Anton. Hm -- meintwegen.
Matthes. Empfehle mich zu geneigtem Andenken.
(geht.)
Anton. (ins Seitenzimmer abgehend.) Schon gut.
Matthes. Wart, gestrenger Herr Förster -- und Ober-
förster Adjunctus in Gedanken -- ich will es Dir noch
besser münzen. (sieht in das Zimmer, indem er die Müze ab-
nimmt.)
-- Herr Förster -- (mit einer Verbeugung,
freundlich.)
-- Herr Förster, noch auf ein Wort.
Anton. Schleicht der Kerl den Leuten immer nach,
wie ein Zollvisitator! Was soll werden?
Matthes. Kömmt denn das Wunderthier heute
noch an?
Anton. Was für ein Wunderthier?
Matthes. Die Stadtmamsell.
Anton. Wen meint Ihr?
Matthes. Je nun -- Ihre Jungfer Friedrike.
Anton. (gibt ihm eine Ohrfeige.) Bursche, spreche er
den Namen mit Respekt aus!
Matthes. Schon Recht. — Herr Foͤrſter!
Anton. Was giebts?
Matthes. Heute zieh ich ab.
Anton. Mir recht.
Matthes. Glaubs wohl! Ich ziehe aufs Amt.
Anton. Hm — meintwegen.
Matthes. Empfehle mich zu geneigtem Andenken.
(geht.)
Anton. (ins Seitenzimmer abgehend.) Schon gut.
Matthes. Wart, geſtrenger Herr Foͤrſter — und Ober-
foͤrſter Adjunctus in Gedanken — ich will es Dir noch
beſſer muͤnzen. (ſieht in das Zimmer, indem er die Muͤze ab-
nimmt.)
— Herr Foͤrſter — (mit einer Verbeugung,
freundlich.)
— Herr Foͤrſter, noch auf ein Wort.
Anton. Schleicht der Kerl den Leuten immer nach,
wie ein Zollviſitator! Was ſoll werden?
Matthes. Koͤmmt denn das Wunderthier heute
noch an?
Anton. Was fuͤr ein Wunderthier?
Matthes. Die Stadtmamſell.
Anton. Wen meint Ihr?
Matthes. Je nun — Ihre Jungfer Friedrike.
Anton. (gibt ihm eine Ohrfeige.) Burſche, ſpreche er
den Namen mit Reſpekt aus!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0016" n="10"/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Schon Recht. &#x2014; Herr Fo&#x0364;r&#x017F;ter!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <p>Was giebts?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Heute zieh ich ab.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <p>Mir recht.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Glaubs wohl! Ich ziehe aufs Amt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <p>Hm &#x2014; meintwegen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Empfehle mich zu geneigtem Andenken.</p><lb/>
            <stage>(geht.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <stage>(ins Seitenzimmer abgehend.)</stage>
            <p>Schon gut.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Wart, ge&#x017F;trenger Herr Fo&#x0364;r&#x017F;ter &#x2014; und Ober-<lb/>
fo&#x0364;r&#x017F;ter Adjunctus in Gedanken &#x2014; ich will es Dir noch<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er mu&#x0364;nzen. <stage>(&#x017F;ieht in das Zimmer, indem er die Mu&#x0364;ze ab-<lb/>
nimmt.)</stage> &#x2014; Herr Fo&#x0364;r&#x017F;ter &#x2014; <stage>(mit einer Verbeugung,<lb/>
freundlich.)</stage> &#x2014; Herr Fo&#x0364;r&#x017F;ter, noch auf ein Wort.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <p>Schleicht der Kerl den Leuten immer nach,<lb/>
wie ein Zollvi&#x017F;itator! Was &#x017F;oll werden?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Ko&#x0364;mmt denn das Wunderthier heute<lb/>
noch an?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <p>Was fu&#x0364;r ein Wunderthier?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Die Stadtmam&#x017F;ell.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <p>Wen meint Ihr?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAT">
            <speaker>Matthes.</speaker>
            <p>Je nun &#x2014; Ihre Jungfer Friedrike.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker>Anton.</speaker>
            <stage>(gibt ihm eine Ohrfeige.)</stage>
            <p>Bur&#x017F;che, &#x017F;preche er<lb/>
den Namen mit Re&#x017F;pekt aus!</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0016] Matthes. Schon Recht. — Herr Foͤrſter! Anton. Was giebts? Matthes. Heute zieh ich ab. Anton. Mir recht. Matthes. Glaubs wohl! Ich ziehe aufs Amt. Anton. Hm — meintwegen. Matthes. Empfehle mich zu geneigtem Andenken. (geht.) Anton. (ins Seitenzimmer abgehend.) Schon gut. Matthes. Wart, geſtrenger Herr Foͤrſter — und Ober- foͤrſter Adjunctus in Gedanken — ich will es Dir noch beſſer muͤnzen. (ſieht in das Zimmer, indem er die Muͤze ab- nimmt.) — Herr Foͤrſter — (mit einer Verbeugung, freundlich.) — Herr Foͤrſter, noch auf ein Wort. Anton. Schleicht der Kerl den Leuten immer nach, wie ein Zollviſitator! Was ſoll werden? Matthes. Koͤmmt denn das Wunderthier heute noch an? Anton. Was fuͤr ein Wunderthier? Matthes. Die Stadtmamſell. Anton. Wen meint Ihr? Matthes. Je nun — Ihre Jungfer Friedrike. Anton. (gibt ihm eine Ohrfeige.) Burſche, ſpreche er den Namen mit Reſpekt aus!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/16
Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/16>, abgerufen am 28.03.2024.