Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite



so gegründet als diese: Man muß den
Nepos ja nicht aus dem Plutarch erläu-
tern.

Jndessen wollen wir anjetzt diese Regel
einmal gelten lassen, damit wir allen alles
werden. Wir wollen den Jmmanuel
vorjetzt nur durch einige wenige Kennzei-
chen kentbar machen, welche ihn aber so ge-
nau bestimmen, daß wer die Geschichte der
Welt weiß, ihn von allen, so auf diesen Erd-
boden gelebt, wird unterscheiden können,
ohne daß wir anzeigen, unter welchem Na-
men er auf der Erde gewandelt. Jesaias
bezeuget an sehr vielen Orten, daß derein-
sten die Heiden in sehr grosser Menge den
HErrn den einigen lebendigen GOtt Him-
mels und der Erden kennen lernen, und nicht
mehr den Götzen, sondern dem ewigen GOtt
allein dienen und mit dem Volcke GOttes
ein Volck ausmachen würden. Man lese
dieses in den allerdeutlichsten Ausdrückun-
gen Jes. Cap. 2. Cap. 19. v. 21. bis 25. Cap.
18. v. 7. An diesen beyden letztern Orten
wird von grossen Völckern, als den Egyp-
tern, Assyrern, ja von den Mohren gesagt,
daß sie sich zu dem lebendigen GOtt bekeh-
ren würden. Man lese auch Jes. Cap. 11.

wo
G 3



ſo gegruͤndet als dieſe: Man muß den
Nepos ja nicht aus dem Plutarch erlaͤu-
tern.

Jndeſſen wollen wir anjetzt dieſe Regel
einmal gelten laſſen, damit wir allen alles
werden. Wir wollen den Jmmanuel
vorjetzt nur durch einige wenige Kennzei-
chen kentbar machen, welche ihn aber ſo ge-
nau beſtimmen, daß wer die Geſchichte der
Welt weiß, ihn von allen, ſo auf dieſen Erd-
boden gelebt, wird unterſcheiden koͤnnen,
ohne daß wir anzeigen, unter welchem Na-
men er auf der Erde gewandelt. Jeſaias
bezeuget an ſehr vielen Orten, daß derein-
ſten die Heiden in ſehr groſſer Menge den
HErrn den einigen lebendigen GOtt Him-
mels und der Erden kennen lernen, und nicht
mehr den Goͤtzen, ſondern dem ewigen GOtt
allein dienen und mit dem Volcke GOttes
ein Volck ausmachen wuͤrden. Man leſe
dieſes in den allerdeutlichſten Ausdruͤckun-
gen Jeſ. Cap. 2. Cap. 19. v. 21. bis 25. Cap.
18. v. 7. An dieſen beyden letztern Orten
wird von groſſen Voͤlckern, als den Egyp-
tern, Aſſyrern, ja von den Mohren geſagt,
daß ſie ſich zu dem lebendigen GOtt bekeh-
ren wuͤrden. Man leſe auch Jeſ. Cap. 11.

wo
G 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0119" n="101"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x017F;o gegru&#x0364;ndet als die&#x017F;e: Man muß den<lb/><hi rendition="#fr">Nepos</hi> ja nicht aus dem <hi rendition="#fr">Plutarch</hi> erla&#x0364;u-<lb/>
tern.</p><lb/>
          <p>Jnde&#x017F;&#x017F;en wollen wir anjetzt die&#x017F;e Regel<lb/>
einmal gelten la&#x017F;&#x017F;en, damit wir allen alles<lb/>
werden. Wir wollen den Jmmanuel<lb/>
vorjetzt nur durch einige wenige Kennzei-<lb/>
chen kentbar machen, welche ihn aber &#x017F;o ge-<lb/>
nau be&#x017F;timmen, daß wer die Ge&#x017F;chichte der<lb/>
Welt weiß, ihn von allen, &#x017F;o auf die&#x017F;en Erd-<lb/>
boden gelebt, wird unter&#x017F;cheiden ko&#x0364;nnen,<lb/>
ohne daß wir anzeigen, unter welchem Na-<lb/>
men er auf der Erde gewandelt. Je&#x017F;aias<lb/>
bezeuget an &#x017F;ehr vielen Orten, daß derein-<lb/>
&#x017F;ten die Heiden in &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;er Menge den<lb/>
HErrn den einigen lebendigen GOtt Him-<lb/>
mels und der Erden kennen lernen, und nicht<lb/>
mehr den Go&#x0364;tzen, &#x017F;ondern dem ewigen GOtt<lb/>
allein dienen und mit dem Volcke GOttes<lb/>
ein Volck ausmachen wu&#x0364;rden. Man le&#x017F;e<lb/>
die&#x017F;es in den allerdeutlich&#x017F;ten Ausdru&#x0364;ckun-<lb/>
gen Je&#x017F;. Cap. 2. Cap. 19. v. 21. bis 25. Cap.<lb/>
18. v. 7. An die&#x017F;en beyden letztern Orten<lb/>
wird von gro&#x017F;&#x017F;en Vo&#x0364;lckern, als den Egyp-<lb/>
tern, A&#x017F;&#x017F;yrern, ja von den Mohren ge&#x017F;agt,<lb/>
daß &#x017F;ie &#x017F;ich zu dem lebendigen GOtt bekeh-<lb/>
ren wu&#x0364;rden. Man le&#x017F;e auch Je&#x017F;. Cap. 11.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 3</fw><fw place="bottom" type="catch">wo</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0119] ſo gegruͤndet als dieſe: Man muß den Nepos ja nicht aus dem Plutarch erlaͤu- tern. Jndeſſen wollen wir anjetzt dieſe Regel einmal gelten laſſen, damit wir allen alles werden. Wir wollen den Jmmanuel vorjetzt nur durch einige wenige Kennzei- chen kentbar machen, welche ihn aber ſo ge- nau beſtimmen, daß wer die Geſchichte der Welt weiß, ihn von allen, ſo auf dieſen Erd- boden gelebt, wird unterſcheiden koͤnnen, ohne daß wir anzeigen, unter welchem Na- men er auf der Erde gewandelt. Jeſaias bezeuget an ſehr vielen Orten, daß derein- ſten die Heiden in ſehr groſſer Menge den HErrn den einigen lebendigen GOtt Him- mels und der Erden kennen lernen, und nicht mehr den Goͤtzen, ſondern dem ewigen GOtt allein dienen und mit dem Volcke GOttes ein Volck ausmachen wuͤrden. Man leſe dieſes in den allerdeutlichſten Ausdruͤckun- gen Jeſ. Cap. 2. Cap. 19. v. 21. bis 25. Cap. 18. v. 7. An dieſen beyden letztern Orten wird von groſſen Voͤlckern, als den Egyp- tern, Aſſyrern, ja von den Mohren geſagt, daß ſie ſich zu dem lebendigen GOtt bekeh- ren wuͤrden. Man leſe auch Jeſ. Cap. 11. wo G 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/119
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/119>, abgerufen am 28.03.2024.