HErr versicherte derowegen solchen treuen Anhängern von Zeit zu Zeit, es sollte nicht immer also gehen. Die Heiden sollten nicht immer die gröste Macht und oberste Herrschafft auf den Erdboden behalten, und das Volck GOttes unter die Füsse treten. Es sollte die Zeit kommen, da Jsrael nicht mehr würde zur Abgötterey abfallen, und alsdenn sollten auch die Hei- den bekehrt werden und das Volck des le- bendigen GOttes die Oberhand auf dem Erdboden behalten.
Es wird derowegen dieses so sehr oft mit einander verknüpft, die wahre Religion soll befestiget und ausgebreitet und das Volck GOttes aus der Sclaverey der Heyden zur Herrschafft kommen, indem die Heyden mit ihnen eine Heerde machen würden. Man lese Jes. Cap. 11. Cap. 49. v. 6. bis 13. wie auch in den folgenden und Cap. 60. Es war höchst nöthig, solches besonders damals dem Volcke GOttes be- ständig einzuprägen, da man die Gottheit nach dem Glück, so sie ihrem Volcke gab, schätzte. Hätte man nicht die Hoffnung gehabt, das Volck, so den lebendigen GOtt anbetet, wird einst die Oberhand auf dem
Erd-
HErr verſicherte derowegen ſolchen treuen Anhaͤngern von Zeit zu Zeit, es ſollte nicht immer alſo gehen. Die Heiden ſollten nicht immer die groͤſte Macht und oberſte Herrſchafft auf den Erdboden behalten, und das Volck GOttes unter die Fuͤſſe treten. Es ſollte die Zeit kommen, da Jſrael nicht mehr wuͤrde zur Abgoͤtterey abfallen, und alsdenn ſollten auch die Hei- den bekehrt werden und das Volck des le- bendigen GOttes die Oberhand auf dem Erdboden behalten.
Es wird derowegen dieſes ſo ſehr oft mit einander verknuͤpft, die wahre Religion ſoll befeſtiget und ausgebreitet und das Volck GOttes aus der Sclaverey der Heyden zur Herrſchafft kommen, indem die Heyden mit ihnen eine Heerde machen wuͤrden. Man leſe Jeſ. Cap. 11. Cap. 49. v. 6. bis 13. wie auch in den folgenden und Cap. 60. Es war hoͤchſt noͤthig, ſolches beſonders damals dem Volcke GOttes be- ſtaͤndig einzupraͤgen, da man die Gottheit nach dem Gluͤck, ſo ſie ihrem Volcke gab, ſchaͤtzte. Haͤtte man nicht die Hoffnung gehabt, das Volck, ſo den lebendigen GOtt anbetet, wird einſt die Oberhand auf dem
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HErr verſicherte derowegen ſolchen treuen
Anhaͤngern von Zeit zu Zeit, es ſollte nicht
immer alſo gehen. Die Heiden ſollten
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Herrſchafft auf den Erdboden behalten,
und das Volck GOttes unter die Fuͤſſe
treten. Es ſollte die Zeit kommen, da
Jſrael nicht mehr wuͤrde zur Abgoͤtterey
abfallen, und alsdenn ſollten auch die Hei-
den bekehrt werden und das Volck des le-
bendigen GOttes die Oberhand auf dem
Erdboden behalten.
Es wird derowegen dieſes ſo ſehr oft mit
einander verknuͤpft, die wahre Religion
ſoll befeſtiget und ausgebreitet und das
Volck GOttes aus der Sclaverey der
Heyden zur Herrſchafft kommen, indem
die Heyden mit ihnen eine Heerde machen
wuͤrden. Man leſe Jeſ. Cap. 11. Cap. 49.
v. 6. bis 13. wie auch in den folgenden und
Cap. 60. Es war hoͤchſt noͤthig, ſolches
beſonders damals dem Volcke GOttes be-
ſtaͤndig einzupraͤgen, da man die Gottheit
nach dem Gluͤck, ſo ſie ihrem Volcke gab,
ſchaͤtzte. Haͤtte man nicht die Hoffnung
gehabt, das Volck, ſo den lebendigen GOtt
anbetet, wird einſt die Oberhand auf dem
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/127>, abgerufen am 25.04.2024.
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