Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Keller, Gottfried: Das Sinngedicht. Berlin, 1882.

Bild:
<< vorherige Seite

zu mißfallen. In dieser Haltung bezahlte er auch seine
Zeche, verbeugte sich höflich gegen sie und sie that das
Gleiche, ohne daß etwas weiteres vorfiel. Sie nahm
alles wohl auf und entließ den Reiter in guter Fassung.

Auf diesem Waldhörnchen wollen wir nicht blasen!
sagte er zu sich selbst, als ihm beim Wegreiten das Schild
des Hauses in die Augen fiel: Vielleicht führt uns der
Auftrag der Pfarrerstochter auf eine gute Spur, wie das
Gute stets zum Bessern führt! Ich will den schalkhaften
Seitenpfad aufsuchen, der irgend hier herum zu jenem
Schloß oder Landsitz führen soll, wo die unbekannte
Freundin haust!

[Abbildung]

zu mißfallen. In dieſer Haltung bezahlte er auch ſeine
Zeche, verbeugte ſich höflich gegen ſie und ſie that das
Gleiche, ohne daß etwas weiteres vorfiel. Sie nahm
alles wohl auf und entließ den Reiter in guter Faſſung.

Auf dieſem Waldhörnchen wollen wir nicht blaſen!
ſagte er zu ſich ſelbſt, als ihm beim Wegreiten das Schild
des Hauſes in die Augen fiel: Vielleicht führt uns der
Auftrag der Pfarrerstochter auf eine gute Spur, wie das
Gute ſtets zum Beſſern führt! Ich will den ſchalkhaften
Seitenpfad aufſuchen, der irgend hier herum zu jenem
Schloß oder Landſitz führen ſoll, wo die unbekannte
Freundin hauſt!

[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0037" n="27"/>
zu mißfallen. In die&#x017F;er Haltung bezahlte er auch &#x017F;eine<lb/>
Zeche, verbeugte &#x017F;ich höflich gegen &#x017F;ie und &#x017F;ie that das<lb/>
Gleiche, ohne daß etwas weiteres vorfiel. Sie nahm<lb/>
alles wohl auf und entließ den Reiter in guter Fa&#x017F;&#x017F;ung.<lb/></p>
          <p>Auf die&#x017F;em Waldhörnchen wollen wir nicht bla&#x017F;en!<lb/>
&#x017F;agte er zu &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t, als ihm beim Wegreiten das Schild<lb/>
des Hau&#x017F;es in die Augen fiel: Vielleicht führt uns der<lb/>
Auftrag der Pfarrerstochter auf eine gute Spur, wie das<lb/>
Gute &#x017F;tets zum Be&#x017F;&#x017F;ern führt! Ich will den &#x017F;chalkhaften<lb/>
Seitenpfad auf&#x017F;uchen, der irgend hier herum zu jenem<lb/>
Schloß oder Land&#x017F;itz führen &#x017F;oll, wo die unbekannte<lb/>
Freundin hau&#x017F;t!</p><lb/>
          <figure/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0037] zu mißfallen. In dieſer Haltung bezahlte er auch ſeine Zeche, verbeugte ſich höflich gegen ſie und ſie that das Gleiche, ohne daß etwas weiteres vorfiel. Sie nahm alles wohl auf und entließ den Reiter in guter Faſſung. Auf dieſem Waldhörnchen wollen wir nicht blaſen! ſagte er zu ſich ſelbſt, als ihm beim Wegreiten das Schild des Hauſes in die Augen fiel: Vielleicht führt uns der Auftrag der Pfarrerstochter auf eine gute Spur, wie das Gute ſtets zum Beſſern führt! Ich will den ſchalkhaften Seitenpfad aufſuchen, der irgend hier herum zu jenem Schloß oder Landſitz führen ſoll, wo die unbekannte Freundin hauſt! [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/keller_sinngedicht_1882
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/keller_sinngedicht_1882/37
Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Das Sinngedicht. Berlin, 1882, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_sinngedicht_1882/37>, abgerufen am 28.03.2024.