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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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Diß ist aber kein solch vngewisses/ ja gar magisches/ sortilegisches Affenspiel/ wie das jenige/ damit Feselius diese natürliche gantz ernstliche vnd wolgegründete Policey der Natur verschimpffet/ ja zu gäntzlicher Verwerffung erklären wöllen.

Dann ob wol nicht ohn daß ein coniunctio Jouis et Martis in sextili Solis et Mercurii den 1. Martij St. nouo (die hie Feselius anzeucht) ein starcke Bewegnuß aller humorum vervrsachet/ sonderlich in corporibus neutris, vielmehr in morbidis, so gibt doch einem Geistlichen sein Jnfel/ einem Edlen sein offener Helm nichts hierzu/ vnd kan ein Bauwer eben so baldt drüber zur Kranckheit kommen/ es were dann etwan der locus vndecimus Tauri mit einer gewissen Person/ die ohne das bawfellig/ astronomice verbunden.

Allhie kan ich nicht vmbgehen/ mich zurühmen/ dann Feselius, wie hie erscheinet/ verträgt gern.

Dann ich eben mit dieser constellatio bessere Ehr eyngelegt habe/ vnnd demnach ich etwan 14. Tag zuvor die Natur deß Winters schon gesehen/ hab ich mich verlauten lassen wider einen/ der mir die Aspecte nicht wölle passieren lassen/ Wann es dann vmb den 1. Martii still bleibe bey den vier sextilibus (dann mit den zwoen coniunctionibus allein/ wolt ich gemächer gefahren seyn) vnnd nit vngestümme Windt vnd Regen gebe/ so wolle ich etwas/ das mein grosse Vngelegenheit/ zu thun schuldig seyn. Wie nun der 1. Martij herbey kommen/ vnd ein grausamer Sturmwindt einen sehr schwartzen vnd dicken Nimbum daher geführet/ darvon es vber Tisches an vorerwehntem Ort so dunckel worden/ als were es ein halbe Stundt nach der Sonnen Vntergang/ Wegen welcher jählingen veränderung etliche mit verwunderung angefangen zu fragen/ was das seye? Hat einer zur antwort gegeben: Der Keppler kömpt/ vnd also die Erjnnerung gethan/ daß es der längst von mir gezeigte Tag sey. Was dünckt nun jetzo D. Feselium von diesem Aelo nimbiuolo.

Diß schreibe ich der experientiae tempestatum zur stewer/ vnd nicht/ wie mir möchte außgelegt werden/ daß ich hiermit fürgebe/ es habe eben müssen so finster werden/ oder als ob es an statt deß Regens

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Diß ist aber kein solch vngewisses/ ja gar magisches/ sortilegisches Affenspiel/ wie das jenige/ damit Feselius diese natürliche gantz ernstliche vnd wolgegründete Policey der Natur verschimpffet/ ja zu gäntzlicher Verwerffung erklären wöllen.

Dann ob wol nicht ohn daß ein coniunctio Jouis et Martis in sextili Solis et Mercurii den 1. Martij St. nouo (die hie Feselius anzeucht) ein starcke Bewegnuß aller humorum vervrsachet/ sonderlich in corporibus neutris, vielmehr in morbidis, so gibt doch einem Geistlichen sein Jnfel/ einem Edlen sein offener Helm nichts hierzu/ vnd kan ein Bauwer eben so baldt drüber zur Kranckheit kommen/ es were dann etwan der locus vndecimus Tauri mit einer gewissen Person/ die ohne das bawfellig/ astronomice verbunden.

Allhie kan ich nicht vmbgehen/ mich zurühmen/ dann Feselius, wie hie erscheinet/ verträgt gern.

Dann ich eben mit dieser constellatio bessere Ehr eyngelegt habe/ vnnd demnach ich etwan 14. Tag zuvor die Natur deß Winters schon gesehen/ hab ich mich verlauten lassen wider einen/ der mir die Aspecte nicht wölle passieren lassen/ Wann es dann vmb den 1. Martii still bleibe bey den vier sextilibus (dann mit den zwoen coniunctionibus allein/ wolt ich gemächer gefahren seyn) vnnd nit vngestümme Windt vnd Regen gebe/ so wolle ich etwas/ das mein grosse Vngelegenheit/ zu thun schuldig seyn. Wie nun der 1. Martij herbey kommen/ vnd ein grausamer Sturmwindt einen sehr schwartzen vnd dicken Nimbum daher geführet/ darvon es vber Tisches an vorerwehntem Ort so dunckel worden/ als were es ein halbe Stundt nach der Sonnen Vntergang/ Wegen welcher jählingen veränderung etliche mit verwunderung angefangen zu fragen/ was das seye? Hat einer zur antwort gegeben: Der Keppler kömpt/ vnd also die Erjnnerung gethan/ daß es der längst von mir gezeigte Tag sey. Was dünckt nun jetzo D. Feselium von diesem Aelo nimbiuolo.

Diß schreibe ich der experientiae tempestatum zur stewer/ vnd nicht/ wie mir möchte außgelegt werden/ daß ich hiermit fürgebe/ es habe eben müssen so finster werden/ oder als ob es an statt deß Regens

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Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Nv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/115>, abgerufen am 29.04.2024.